Sprichworte der Mamprusi
Die Mamprusi (auch Manpelle, engl. Mamprussi) sind ein Volk aus den westafrikanischen Staaten Ghana und Togo. In Ghana leben in Nalerigu und Gambaga im Nordwesten der Northern Region und Teilen der Upper East Region ca. 230.000 - 450.000 Mamprusi, in Togo ca. 11.000. Ihre Sprache wird Mampruli genannt. Um das 16. Jahrhundert hatten die Mamprusi ein Königreich unter dem Name Mamprugu, welches die meisten der nördlichen und die Upper East Regionen von Ghana und Teile von Burkina Faso umfasste und eine bescheidenen Vorherrschaft ausübte. Durch das deutsch-englische Abkommen vom 14. Nov. 1899 viel die größere Fläche an England zum Territorium der Goldküste, heute Ghana. Der bei Deutschland verbliebene Teil gehört heute zu Togo.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mamprusi
https://en.wikipedia.org/wiki/Mamprusi_people
Deutsches Kolonial-Lexikon von 1920, Band II, S. 492
Allein essen ist, wie allein sterben.
Der Agame schuldet Geld, sodass der Waran nicht mehr auf den Markt geht.
Der Dummkopf verachtet ein Geschenk, ohne zu wissen, dass einige Leute nichts bekommen.
Der freundliche Mensch erhält die Schuld.
Derjenige, der dir Essen gibt, ist derjenige, der dich liebt.
Der Mensch sucht Ärger, Ärger sucht nicht nach Menschen.
Der schlechte Baumkletterer sollte nicht über einen Krüppel lachen.
Du sitzt nicht auf einem Baum, während du seine Äste abschneidest.
(Vergleichbare deutsche Redensart: Den Ast absägen, auf dem man sitzt)
Du wirst keinen Brunnen graben, um heute Wasser zu erreichen.
(Vergleichbare Bedeutung wie das deutsche Sprichwort: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.)
Ein altes Ding unterstützt den Boden einer neuen Sache.
(Das bedeutet, die Großeltern passen auf die Enkel auf, während dessen Eltern arbeiten. Wenn die Enkel noch nicht laufen können, sitzen sie oft auf den Knien der Großeltern, das Alte unterstützt damit das Neue.)
Ein Auge ist klein, aber sein Nutzen ist groß.
Ein blinder Einheimischer ist besser als ein Fremder mit großen Augen.
Einem Häuptling ähnlich ist kein Häuptling.
(Keiner gleicht dem anderen.)
Einem Tier, das keinen Schwanz hat, wischt Gott seine Unterseite ab.
(Vergleichbare Sprichwörter auch in anderen Ländern, z.B. in Nigeria: Einer schwanzlosen Kuh treibt Gott selbst die Fliegen weg.)
Ein (guter) Name ist besser als Essen.
Ein Kind des Segens ist besser als hundert Kinder.
Ein Vogel fliegt hoch oben und seine Beerdigung wird auf dem Boden durchgeführt.
Es ist keine Schande am Geburtstag.
Finger sind gleich, aber einige sind größer als andere.
Gesundheit besitzt Lachen.
Gottes Wort ist größer als der Mensch.
„Hat Hoffnung“, schläft hungrig, während „Anstrengung zuerst“ zufrieden isst.
Jemand anderes isst, was für dich tabu ist.
(Das bedeutet, alle Menschen vertragen nicht das Gleiche. Des Einen Lieblingsspeise kann für den anderen unverdaulich sein.)
Jemandem zu helfen, bedeutet nicht, sich selbst zu vernachlässigen.
Mehl ist zu weit gegangen für die Aussaat.
Schmutziges Wasser löscht auch das Feuer.
Trennung ist willkommen.
(Das Sprichwort meint, eine Trennung auf Zeit lässt die Zuneigung von zwei herzen wachsen. Das deutsche Sprichwort: „Aus den Augen, aus dem Sinn.“ meint das Gegenteil. Jeder muss sich selbst das richtige Sprichwort heraussuchen.)
Ungeduld mit deinem Bruder ist im Fleisch, es erreicht nicht die Knochen.
Wann immer Missgeschick ein Loch eindringt, schneidest du den Schwanz ab.
Was du nicht hast, kann noch immer kommen.
Wenn dein Öl ausläuft, sammelst du es und reibst es auf deine Schienbeine.
Wenn die Ziege den Fremden beißt, schämt sich der Hund.
Wenn du dich um ein Kind kümmerst, während seine Zähne herauskommen, muss es sich auch um dich kümmern, wenn deine Zähne herauskommen.
Wenn du Gras für einen Esel schneidest, dann kommt ein Pferd herüber, du wirst es dem Pferd geben.
Wenn du nicht im Hühnerstall schläfst, weißt du nicht, dass Hühner furzen.
Wenn Geduld etwas versteckt, wird Ärger es nicht suchen und bekommen.