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Sprichworte aus Burundi
Flagge von Burundi
Wappen von Burundi
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Burundi ist ein kleiner Binnenstaat in Ostafrika. Er grenzt an Ruanda, Tansania, die Demokratische Republik Kongo und den Tanganjikasee. Burundi ist seit dem 1. Juli 1962 von Belgien unabhängig und hat eine Fläche von 27.834 km² und 10.557.000 Einwohner (Juli 2012). In Burundi gibt es nicht viele verschiedenen Völker, sondern vorwiegend ein Volk mit einer Sprache, Geschichte und Kultur: 85 % der Einwohner sind Rundi, die sich zu den Hutu zählen und dem gleichen sozialen und politischen Gefüge angehören. 14 % der Bevölkerung bezeichnen sich als Tutsi, den Rest bilden die Twa (Pygmäen). Kirundi ist die Muttersprache der meisten Einwohner und gleichzeitig neben Französisch die Amtssprache. Teilweise wird als Handelssprache Swahili gesprochen.

Jahrhundertelang war das Königreich Burundi eine eigenständige Monarchie. Mit der Aufteilung Afrikas unter den europäischen Großmächten wurde Burundi Deutschland zugeschlagen und zusammen mit „Ruanda“ als „Urundi“ der Kolonie Deutsch-Ostafrika unterstellt. Die Deutschen beschränkten sich auf die indirekte Herrschaft in Gestalt einer Residentur; der deutsche Resident stand ähnlich wie in englischen Protektoraten dem einheimischen Fürsten kontrollierend und beratend gegenüber. Im Ersten Weltkrieg wurde das Land von belgischen Streitkräften erobert und danach vom Völkerbund Belgien als Teil des Mandatsgebietes Ruanda-Urundi zugesprochen. 1962 wurde Burundi als konstitutionelle Monarchie unter König Mwambutsa IV. unabhängig. In der Folge entbrannte ein Bürgerkrieg zwischen Hutu und Tutsi. 1966 stürzte Ministerpräsident Hauptmann Michel Micombero (Tutsi) den erst kurz zuvor selbst durch einen Staatsstreich an die Macht gelangten König Ntare V. Ndizeye und schaffte die Monarchie ab. Ein Jahrzehntelanger Bürgerkrieg mit Hunderttausenden Toten wurde erst im November 2001 mit der Bildung einer Übergangsregierung aus aus Parteien der Tutsi und Hutu und einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union, später der UN beendet.

Wahlspruch von Burundi:  „Einigkeit, Arbeit, Fortschritt“

   Quelle:  
http://de.wikipedia.org/wiki/Burundi

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Ärgere dich nicht über das Glück eines anderen, denn du würdest dadurch krank werden.

Auch wenn morgens kein Hahn kräht, wird der Tag anbrechen.

Besser arm als entehrt zu werden.

Das Bier schmeckt gut, es kann aber gefährlich sein.
(Das bedeutet, man sollte nicht zu viel trinken, weil man sich sonst betrinkt und dadurch unkontrolliert Dinge sagt oder tut, die einen in Verruf bringen oder sonst wie schaden.)

Das Geschöpf ist nicht größer als sein Schöpfer.


Das Gespräch ist mehr Wert als getane Arbeit.

(Das bedeutet, für die sozialen Beziehungen zwischen Nachbarn, Freunden und Bekannten sind Gespräche und Meinungsaustausch wichtiger als die Arbeit. Man sollte sich für soziale Kontakte etwas Zeit nehmen und sie pflegen. Zeit ist nicht immer nur Geld, wie vielfach behauptet wird, sondern wesentlich mehr. Menschen können nicht alleine leben, auch mit noch so viel Geld nicht.)

Das Herz eines Hundes ist nicht das Herz des Hundehalters.

(Das bedeutet, etwas scheinbar gleiches kann trotzdem sehr verschieden sein. Ähnliche Sprichwörter in Marokko und Arabien: Der Kameltreiber hat seine Pläne und das Kamel hat seine. und im Sudan und Ägypten: Ein Verliebter betrachtet eine Blume mit anderen Augen als ein Kamel.)

Das ungeborene Baby, das Kritik befürchtet, wird nie geboren.

Der Fötus, der Angst vor Kritik hat, wird nie geboren.

Das Wenige, das du dir gibst, hat mehr Wert als das, was du von anderen erwartest.

(Das Sprichwort bedeutet, man sollte mit dem wenigen, das man hat und mit dem man auskommt zufrieden sein und sich nicht mehr und besseres wünschen, was aber unerreichbar ist. Ähnliche Sprichwörter in vielen Ländern. Sprichwort in Deutschland: Besser einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach.)

Das Wort, aus dem Mund losgelassen, verbreitet sich sehr schnell.

(Ähnliche Sprichwörter in verschiedenen Ländern. Sprichwort im Sudan: Ein gesprochenes Wort ist wie ein frei gelassener Vogel, den man nicht wieder einfangen kann. In Deutschland sagt man auch: Man braucht viele Worte, um ein Wort zurückzunehmen. Meist ist es aber unmöglich.)

Der, der nicht vergisst, kann nicht mit anderen leben.


Der Empfang hat mehr Wert als die Einladung.


Der Faule ist schwanger in der Jahreszeit der Aussaat.


Der Haushalt ist die Aufgabe der Frau.
(Das bedeutet, Mann und Frau haben jeweils ihren eigenen Bereich an Aufgaben, Rechten und Pflichten in der Familie. Jeder entscheidet in seinem Bereich, in den sich der andere der Tradition nach nicht einmischen darf.)

Der Hintern einer Mutter sündigt, wenn er sich hinsetzt.

Der Nachbar ist der Feuerwehrmann.
(Bevor es in Europa die Feuerwehr gab, mussten sich die Nachbarn gegenseitig beim Feuerlöschen helfen, genauso wie heute noch in vielen ländlichen Gebieten Afrikas. Das Sprichwort bedeutet, Nachbarn sollten sich untereinander helfen, wenn es notwendig ist.)

Der Verleumdung mangelt es nicht an Vorwänden.
(Das bedeutet, wenn man etwas Schlechtes über jemanden verbreiten will, findet sich immer ein Grund, auch wenn er an den haaren herbeigezogen wird und offensichtlich falsch sein sollte.)

Der Vogel, der nicht fliegt, weiß nicht, wo reife Früchte sind.

Ein Vogel, der nicht fliegt, kann nicht wissen, wo die Hirse gerade reif ist.
Ein Vogel kann nicht wissen, wo die Hirse bereit ist, es sei denn er fliegt.
(Ein Vogel, der sein Nest nicht verlassen will, wird verhungern müssen. Genauso müssen die Kinder irgendwann das Elternhaus verlassen, um zu arbeiten und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.)

Der Zorn einer Mutter überlebt nicht die Nacht.

Die Armut macht klug.


Die Geduld eines jungen Mädchens bringt den Eltern Freude; und am Ende eine Feier.
(Sprichwort auch in Ruanda. Traditionell heiraten die Mädchen unberührt, was für konservative Eltern eine Freude bedeutet, die mit der Hochzeitsfeier gekrönt wird.)

Die Hähne, die heute krähen, waren auch einmal Eier.

Die Hoffnung des unglücklichen Mannes hindert ihn, Selbstmord zu begehen.


Die Hyäne schläft mit dem Schaf.

Diejenigen, die den Reichtum haben, sind diejenigen, die gierig sind.
Sprichwort auch in Ruanda. Das bedeutet, wer viel hat will meist noch mehr.)

Die Menge lügt nicht.

Die Menschen, denen Dinge gehören, sind auch gierig.

Die Nacht dauert nicht bis zur guten Jahreszeit.

Die Übernahme der Lebensweise einer anderen Familie führt nicht zum Erfolg der eigenen Familie.
(Jeder muss selbst für seinen Unterhalt arbeiten oder hat sein eigenes Glück. Was für den einen gut ist, kann für den anderen schlecht sein, jeder ist anders.)

Die Verleumdung wiegt mehr als eine schwere Last.

Die Zukunft gehört keinem.

Du bindest deine Ziege nicht an einer schlechten Ziege fest.


Du kannst ein Mal auf der Haut zu verstecken, aber nicht einen Defekt.


Du kannst nicht dem Rauch der Hütte verbergen, die du in Brand gesteckt hast.


Du musst nicht einen Baum aufwärts schauen, wenn du weißt, du musst nicht hinaufklettern.

Du stellst die Falle, nachdem die Ratte vorbei ist.


Ein Baum ist gerade geworden, während er noch jung ist.


Eine Familie, die keinen Sohn hat, ist keine Familie.
(Das bedeutet, dass nur Söhne das weitere Bestehen der Familie sichern können. Söhne können den Vater vertreten oder beerben, Töchter gehen aus dem Haus.)

Eine Frau verfügt nicht beliebig über das Bier, es sei denn, sie sucht den Weg, der zu ihren Angehörigen zurückführt.
(Das bedeutet, wenn die Frau die Autorität des Mannes nicht anerkennt, könnte es sein, dass der Mann sie verlässt. Eine verlassene Frau müsste dann zurück zu ihren Eltern, was eine Schande wäre. Das Sprichwort bedeutet aber nicht die absolute Herrschaft des Mannes, es bedeutet vielmehr, beide sollten friedfertig und dialogbereit sein.)

Eine Frau sitzt nicht auf ihren Zehen, außer wenn sie zwei Karrieren entwickeln will.

Ein Elefant wird nicht müde, seine Stoßzähne zu tragen.

(In mehreren afrikanischen Ländern sind die Stoßzähne nicht zu schwer für Elefanten oder er wird nicht müde oder zu schwach, sie zu tragen.)

Eine Nacht ohne Hähne wird still enden.


Ein Feind ist nie klein.

(Das bedeutet, man soll niemanden unterschätzen. Auch der schwächste Feind kann noch schaden. Ähnliches deutsches Sprichwort: Wer zu schwach ist, dir zu nutzen, ist immer stark genug, dir zu schaden.)

Ein hungriger Bauch ist taub.


Ein Kerl, dessen Bein auswärts übernachtet, ist nichts anderes als ein Vagabund.
(Mit dem Sprichwort wird der Seitensprung des Mannes verurteilt.)

Ein Mann, der sich respektiert, isst niemals die Kürbisse im Hof eines Fremden, es sei denn, er will sich Unannehmlichkeiten einhandeln.
(Das bedeutet, ein respektabler und verantwortungsvoller Mann ist seiner Frau treu. Wenn er nicht treu ist, wird er großen Unannehmlichkeiten und Ärger bekommen.)

Ein Mann kann nicht andauernd gegen seine Frau murren, außer er möchte selber Küchenarbeit verrichten.
(Das bedeutet, wenn der Mann die Frau zu schlecht behandelt, kann sie sich scheiden lassen. Ohne Frau muss er selbst die ganze Hausarbeit erledigen.)

Ein reicher Mann, der sich nicht kennt, ist weniger wert, als ein armer Mann, der etwas tut (macht).

Ein Zaun entspricht nicht dem anderen.


Erzähl keine weiteren Märchen, wenn das Kind eingeschlafen ist.


Es ist besser eine hässliche Frau zu küssen als sich selbst zu lecken.


Es ist leicht, einen Dorn aus der Haut von jemand anderem zu ziehen.


Gib das Bier dem Herzen und nicht dem Bauch, denn der Bauch wird immer danach fragen.

(Bei Versammlungen oder in Gesellschaft wird gern Bier getrunken. Das Sprichwort bedeutet, man sollte in erster Linie nicht auf die Menge des ausgeschenkten Biers achten, sondern auf die Gespräche untereinander und Informationen, die man beim Diskutieren erhalten kann.)

Gott übt Rache in der Stille.

(Sprichwort auch in Ruanda und Togo)

Gott weiß die Dinge von morgen.


Hilf mir den Fluss zu überqueren.
(Das bedeutet, einer hilft dem anderen, jeder kann irgendwie einmal einem anderen helfen.)

Hunde lieben die Leute nicht, sie lieben den Platz, wo sie gefüttert werden.


Ich möchte einen Mann haben und nicht einen Taugenichts, der als Hausverschluss dient.
(Das bedeutet, der Mann wird wegen seiner Faulheit kritisiert.)

Ich möchte einen richtigen Mann haben und nicht einen Burschen, der nur dann lächelt, wenn er satt ist.
(Das bedeutet, er ist ein selbstsüchtiger Mann, der sich nicht genügend um die Frau kümmert.)

Im Grab gibt es keine Autorität, keinen Chef.

In einem Gericht von Hühnern gewinnt die Kakerlake (Schabe) nie ihren Fall.
(Sprichwort auch in Ruanda. Ein einzelner unterliegt meist der Mehrheit, besonders dann, wenn die Umgebung und Situation gegen den Einzelnen ist. Dieses Sprichwort thematisiert die Ungerechtigkeit und das Unsoziale in Politik, Wirtschaft oder in der Nachbarschaft, wo keiner auf Privilegien oder Vorteile zugunsten von Minderheiten verzichten will. Dies besonders, wenn der andere sich scheinbar nicht wehren kann.)

Jeder Hahn, der kräht, war einmal ein Ei.


Jeder Morgen ist anders und bringt Neues.

Je mehr man hat, desto mehr will man.

Keine Kuh mit langen Hörnern, die keinen schlechten Atem hat.

Kostenlose Dinge verringern die Intelligenz.

Lieber verleumdet werden als selbst lügen.


Mein Hund weigert sich das zu fressen, was mich so viel Mühsal und Arbeit gekostet hat.
(Der Hund bedeutet der Mann, der sich weigert. Wenn der Mann das Essen der Frau verweigert, drückt das seine größte Verachtung gegenüber seiner Frau aus.)

Misserfolg, dein Kind richtig aufzuziehen, führt dazu, vom Schwiegersohn beleidigt zu werden.

Nachbarn, die sich nicht mehr gegenseitig besuchen, sind eigentlich keine Nachbarn mehr.

(Das bedeutet, für eine gute Nachbarschaft muss man etwas tun, auch wenn es nur ein bisschen Zeit für einen Besuch ist. Wenn man sich nicht mehr besucht, bedeutet es meist, das man sich nicht für den anderen interessiert und einer dem anderen gleichgültig ist.)

Niemand betrauert einen unbemerkten Tod.


Niemand kommt am Kochherd vorbei.
(Das bedeutet, wenn der Haussegen schief hängt und sich Mann und Frau dauernd streiten, wird der Mann durch schlechte oder fehlende Mahlzeiten bald feststellen müssen, das er sich vertragen muss, wenn er wieder etwas Richtiges essen will.)

Ohne Anstrengung wird keine Ernte reichlich sein.

Recht hat immer jener, der den Griff des Dolches in der Hand hält.


Reden geht schneller als Denken.

Verachtest du den Arzt, so verachte auch die Krankheit.

Vom Wort eines Älteren wird ein Knochen abgeleitet.
Ein Knochen wird aus dem Wort eines Ältesten geformt.
(Sprichwort auch inRuanda. Afrikaner haben traditionell Respekt und Ehrfurcht vor den Älteren. Er ist in einer übergeordneten Behörde und hat Verantwortung oder es ist jemand mit Fachwissen in einem Bereich. Ein älterer stellt gesammelte Erfahrung und Praxis, sodass dieser den Weg ebnet, Lehre und Führung übernimmt. Die Worte eines Älteren sind als hörenswert und lesenswert anerkannt und kostbar. Älterer oder Elder bedeutet, Person von Bedeutung. Jüngere sollten bei älteren Anleitung und Unterricht suchen.)

Was du den Deinen nicht anvertrauen kannst, vertraue es Gott an.

Was gut schmeckt, bleibt nicht ewig im Mund.

Wasserhilfe entfernt den Schmutz nicht vollständig.

Weinen bringt nichts in Ordnung.


Wenn andere erhalten haben, kannst du immer noch erhalten, denn Gott ist immer gegenwärtig.


Wenn das Feuer des Gesetzes hier stirbt und dort brennt, funktioniert es nicht richtig.
(Sprichwort auch in Ghana)

Wenn dein Feind deinen Freund begleitet, wird auch dieser als dein Feind zurückkehren.
(Ein Feind kann nicht nur direkt schaden, sondern auch indirekt, indem er Freunden Lügen erzählt oder Gerüchte über einen verbreitet. Feinde greifen oft nicht direkt an, weil sie eigene Verluste befürchten, zu schwach oder feige sind, sie zerstören das soziale Umfeld. Seit einiger Zeit wird diese Art, anderen zu schaden, viel und gern ausgeübt und als Mobbing bezeichnet.)

Wenn der Herr des Hauses eine Lüge erzählt, dann biete ihm einen Stuhl an.


Wenn der Leopard weg ist, werden seine Jungen gefressen.

Wenn du bei einer leichtsinnigen Person bleibst, endest du, leichtsinnig wie er zu werden.

Wenn du deinen Gast nicht bewirtest, entehrst du dich selbst.


Wenn du einen Bogen zu weit spannst, brichst du ihn.

Wenn du ein Haus baust und ein Nagel bricht ab, stoppst du den Bau, oder du wechselst den Nagel?

(Sprichwort auch in Ruanda. Das bedeutet, ein Missgeschick kann einen auf den Weg zum Ziel nicht aufhalten. Es könnte auch bedeuten, das man den Plan etwas ändern muss, um sein Ziel zu erreichen. In jedem Fall bedeutet es nicht, das man nicht zum Ziel gelangt.)

Wenn du mit deinem Rivalen tanzt, schließen deine Augen nicht.


Wenn eine junge Frau nein zur Ehe sagt, warte nur, bis ihre Brüste absinken.

Wenn ein Feind ein Grab für dich gräbt, gibt Gott dir einen Notausgang.
(Ähnliches Sprichwort auch in Ruanda. Im Hinterhof befindet sich im Zaun um das Haus oder im Kral meist eine niedrige und schmale Öffnung. Dadurch ist ein unbemerktes hinein- und hinausgehen möglich oder es dient als Notausgang, von vom Haupteingang Gefahr droht.)

Wenn sich die Gelegenheit ergibt, gibt es ein Sprichwort, das dazu passt.
(Sprichwort auch in Ruanda.)

Wer die Trommel machte, weiß am besten, was innen ist.

Wer dir Geschenke mitbringt, dem gibst du den Geschenkkorb nicht leer zurück.
(Das bedeutet, das Leben ist ein Geben und ein Nehmen. Vergleichbares deutsches Sprichwort: Eine Hand wäscht die andere.)

Wer dir seinen Mut rühmt, begleite dich im Kampf.

Wer einen dicken Bauch hat, hat keine Freunde.

Wer im Hass lebt, kennt keine Ruhe.

Wer in seinem eigenen Haus spricht, braucht nicht leise zu sein.
(Ähnliches deutsches Sprichwort: Daheim bin ich König.)

Wer keinen Zaun hat, hat keine Feinde.


Wer Kinder hat, ist nicht arm.

Wer nicht anbaut, schluckt nicht.

Wer nicht vergessen kann, kann nicht mit anderen leben.

Wer nicht vorsichtig ist, wird verseucht.

Wer selbst bittet, dem soll man nicht geben.

Wer über die anderen schlecht redet, lebt kürzer als sogar ein Hexer.

(Wer anderen schaden will, schadet sich meist selbst damit. Sprichwort mit ähnlicher Bedeutung in Deutschland: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.)

Wo ein Hahn ist, kräht keine Henne.


Wo es Frieden gibt, kann ein Billhook
*1 verwendet werden, um deinen Bart zu rasieren oder deine Haare zu schneiden.
(Das bedeutet, wenn Frieden herrscht, kann man Dingen, mit denen man im Krieg die Feinde getötet hat, für nützliche Arbeiten einsetzen. Mit scharfen Sicheln oder Messern kann man sich in Friedenszeiten rasieren, während man im Krieg damit dem Gegner die Kehle durchschnitten hat.)

Wo es keine Eifersucht gibt, ist das Leder eines kleinen Hasen genug, um vier Leuten zu bedecken.

Wo es Liebe gibt, ist keine Dunkelheit.


Wohin Burundi den Finger richtet, wird ein Haus gebaut.

Zu viele Wörter schwärzen die Ohren.

Zu viel Vertrauen ließ den Frosch seinen Schwanz verlieren.

(Wenn man zu großes Vertrauen hat, kann man leicht zu kurz kommen oder vergessen werden. Weil beim verteilen der Schwänze der Frosch vergessen wurde und er selber sich nicht schnell genug gemeldet hatte, war für ihn kein Schwanz mehr vorhanden.)

Zwei Blitze können nicht aus einer Wolke kommen.

Zwei Blitze teilen sich nicht dieselbe Wolke.

*1 Billhook: Eine Stangenwaffe der Infanterie im mittelalterlichen Europa und im alten China. Sie ist in der Größe, Funktion und Aussehen der Hellebarde ähnlich, hauptsächlich in der Form einer Hakenklinge. Ursprünglich aus der Landwirtschaft abgeleitet bestand aus einem Hakenhackmesser (einer Sichel ähnlich) mit mehreren spitzen Vorsprüngen und Schneiden an einem Stab befestigt. Das Ende der Schneidklinge ist eine Kurve um einen Haken. Darüber hinaus hat die Klinge eine ausgesprochen Spitze wie eine Speerspitze, und auch ein Haken oder Spike auf der umgekehrten Seite der Klinge angebracht. Es gab viele Arten von Billhooks. Englische waren eher relativ kurz, mit breiten Hackköpfe, während die italienischen oft sehr lange Stichpunkte hatten.