Sprichwörter aus Russland
Hier stehen über 7000 Sprichwörter aus Russland,
seinen Regionen, Föderationskreisen und Republiken
und von über 60 Volksgruppen innerhalb Russlands.
Russische Sprichwörter von A bis B
Achte nicht auf den Namen des Vogels, sondern auf seinen Gesang.
Alan muss dem Pfahl nicht auf das spitze Ende schlagen.
Alle Dinge kannst du nicht machen.
Alle Hunde bellen, aber nicht jeder beißt.
Allein wie das rechte Auge.
Allein wie ein Sandkorn im Auge.
Alle lieben den Besitz, aber nicht alle werden von ihm geliebt.
Allen machst (kannst) du es nicht recht (machen).
Alle Mädchen sind gut, schön und hübsch. Wo kommen bloß die vielen bösen Weiber her?
Aller Eltern Kind übertrifft andrer Eltern Kinder.
Alles gibt es. Auch das gibt es, dass es nichts gibt.
Alle sind Leute, doch nicht alle sind Menschen.
Alles ist gut, was gut endet.
(Sprichwort aus Deutschland.: Ende gut, alles gut, aus Ungarn: Alles ist gut, wenn das Ende gut ist.)
Alles Neue findet Widerspruch.
Alle ungeschickten Arbeiter schimpfen auf ihr Werkzeug.
Allzuheiß hat die Kühlung in sich.
Als der Hecht den Stint verschluckt hatte, fraß ihn der Hai.
Als der Marder das Huhn stahl, schalt ihn der Fuchs Räuber.
Als der Sarg fertig war, starb der Schreiner.
Als die Nachtigall gesungen hatte, verstummte die Lerche, doch der Rabe schrie: Krah, krah!
Als die Sonne auf die Distel schien, hielt sie sich für eine Sonnenblume.
Als er lebte, war er ein Oberst, als er starb, wurde er ein Toter.
Als ich durch die Wüste zog, fehlte mir das Kamel; nun ich ans Meer komme, fehlt mir der Kahn.
Alte Bäume haben steife Äste.
Alte Bäume lassen sich schwer umpflanzen.
(Vergleichbares Sprichwort auch in Deutschland.)
Alte Besen stäuben viel.
Alte Geschenke begehren neuer Danksagungen.
Alte Leute, alte Leiden.
Alte Stare lernen schwer sprechen.
Alte Wunden schmerzen mehr als frische.
Am Bier erkennt man den Krüger.
Am Don, da ist es schön, aber daheim ist es besser.
Am Eis kann man sich nicht wärmen.
Am Goldbach wachsen die Freunde wie Erlen am Ufer.
Am Meer wohnen auch noch andre Leute als Schiffer.
Am Meere wohnen nicht bloß Fischer.
Am schnellsten kommt man auf dem Steckenpferd seines Vorgesetzten voran.
Am Strande ist der Damm stolzer, als wo er ins Meer ausläuft.
Am Strand ist das Seewasser billig.
Am Wege, der zur Hölle führt, stehen viele Klöster.
An armer Leute Kinnlade lernt der junge Zahnarzt Zähne ausbrechen.
An dem Himmel hat sich noch keiner den Kopf zerstoßen.
An den Ecken geht der Wind am schärfsten.
An den eigenen Körnern lerne erkennen, wann anderer Roggen zeitig ist.
An den hohen Bäumen merkt man zumeist, woher der Wind weht.
An den Spieß der Versuchung steckt der Teufel die meisten Braten.
An den Tod muss jeder einmal glauben.
An der Angel der Wahrheit beißen nur kleine Karpfen; mit dem Netz der Lüge fischt man große Lachse.
Anderer Lob hat Rosenduft für uns, Selbstlob hat Kotgeruch für andere.
Anderes Land, andre Leute.
Andere Zeiten, andere Städte.
(Das Sprichwort geht auf den lateinischen Vers „tempora labuntur tacitisque senescimus annis“ („Die Zeiten gleiten dahin und in stillen Jahren altern wir.“) aus dem Werk Fasti von Ovid (Publius Ovidius Naso) zurück. Wie das russische Sprichwort geht das gleichbedeutende deutsche Sprichwort „Andere Zeiten, andere Sitten.“auf dieselbe Quelle zurück.)
Anderm die Netze flicken und seine eigenen zerrissen lassen.
Andern vertreibt er die Ratten und ihn vertreiben die eigenen Mäuse.
An der Quelle ist auch die Wolga nicht tief.
An der Stirn ist auf der Stirn.
(Das bedeutet, egal wie, es geht nicht.)
Andre Büsche, andre Pilze.
Andre Wälder, andres Wild.
An einem fremden Baum kann man sich so gut aufknüpfen, als an seinem eigenen.
An einem toten Adler rupft jede Krähe.
An eine reine Quelle soll man mit reinem Eimer gehen.
An einer goldenen Krücke geht der Lahme schneller als der Arme auf zwei gesunden Beinen.
An einer Nessel ist weder Blatt noch Blüte schön.
An eines Dichters Feuer ist schlimm Brei kochen.
An ein stumpfes Messer braucht man keine goldene Klinge zu setzen. Soll am Messer eins von Blei sein, dann lieber der Griff als die Schneide.
Anführen heißt nicht führen an der Hand.
Angst hat große Augen.
An kurzen Haaren ist nicht viel zu kämmen.
An Lügen gewöhnt man sich wie an Regierungen.
Anninka, schürze das Kleid, wenn du durch die Furt watest.
An Salz kann man sich nicht satt essen und mit Gedanken sich nicht von seinen Sorgen befreien.
An Unordnung geht das stärkste Heer zugrunde.
Appetit lehrt den Lahmen gehen und Hunger lässt ihn springen.
Arbeiten wollen, fördert nicht das Werk.
Arbeit erhält das Leben.
Arbeite, und du kannst schlafen.
Argwohn hat ein hartes Ohr, er hält Nachtigallgetriller für Froschgequak.
Argwohn wittert in jedem Räuchlein eine Brandstiftung.
Armen Kranken vergoldet man die Pillen nicht.
Armer Leute Hoffart ist wie eine Blase auf dem Sumpfe, die bald genug zerplatzen wird; reicher Leute Hoffart gleicht dem Sumpfe selbst, der erst allmählich austrocknet.
Armut ist der Armut Erbe.
Armut ist eine Sünde, die der Reiche nie vergibt.
Armut ist keine Sünde, es ist etwas Schlimmeres.
Armut lockt den Teufel aus der Hölle.
Armut macht die Erfindungen, Reichtum benutzt sie.
Armut macht einige fromme Leute und viele Spitzbuben.
Auch alte Mäuse lieben jungen Speck.
Auch an des Fürsten Gaul suchst du nach dem fünften Fuße vergebens.
Auch an des Zaren Fuß klebt der Schatten.
Auch an einer goldenen Galgenstange erhängt werden ist keine Ehre.
Auch an jähen Felsen wächst Moos.
Auch auf unserer Straße wird einmal Festtag sein.
Auch ausgetrocknet ist das Meer noch lange kein Bruder der Pfütze.
Auch das Angeln ist eine Kunst.
Auch das Gold ist nur ein Erz.
Auch das Gras bäumt sich, wenn der Wind darübergeht.
Auch das Gras hat seinen Feind an den Schafen.
Auch das große Los verdient es nicht, dass man bis an seinen Tod darauf hofft.
Auch das seidene Hemd umhüllt nur einen nackten Körper.
Auch dem ist wohl, der Silber hat.
Auch dem Teufel muss man sein Recht lassen.
Auch der Adler fliegt nicht höher als die Sonne.
Auch der alte Hund lässt vom Bellen nicht.
Auch der beste Jäger kann nur Rehe schießen, wenn es welche gibt.
Auch der beste Schwimmer kann ertrinken.
Auch der beste Wind kann nicht allen Schiffen gerecht sein.
Auch der blinde Gaul gelangt zur Krippe.
Auch der edle Aar hat einst auf der Erde geflattert, ehe er zum Himmel flog.
Auch der ehrlichste Dieb hängt sich nicht selber an den Galgen.
Auch der Esel sieht nur in den Abgrund, er springt aber nicht hinein.
(Ein altes russisches Sprichwort. Wieso meinen Putin und seine Spießgeselle, die Ukraine würde sich im russischen Angriffskrieg 2022 Russlands Forderungen ergeben, wenn selbst die Esel in Russland nicht in den Abgrund springen wollen, das es die Ukraine tun soll? Frieden kann nur mit dem Rückzug der Russen nach Russland entstehen, alles andere ist Willkür und Zwang, den Putin und Russland anderen aufzwingen will.)
Auch der Geizhals wünscht, dass an seiner goldenen Braut etwas von Fleisch sei.
Auch der gute Apfel verdirbt, wenn er neben dem verfaulten liegt.
Auch der hässliche Mensch ist ein Mensch Gottes.
Auch der Heilige wendet das Haupt um, wenn die schmucke Dirne nackt bei ihm vorübergeht.
Auch der höchste Baum wächst nicht über seinen Gipfel hinaus.
Auch der Hölle muss man ihr Recht lassen.
Auch der Hund des Zaren bellt, wenn er einen Knochen sieht.
Auch der klügste Hund kann es nicht begreifen, warum die Ziege den Kohl frisst.
Auch der längste Mai reicht nicht in den Juni hinein.
Auch der liebe Gott schläft zuweilen.
Auch der Met rechnet sich unter die Weine.
Auch der Ruhm des schnellen Stromes reicht nur bis zum Ozean.
Auch der schöne Schmetterling war einst eine hässliche Raupe.
Auch der Stutzer greift nach der Dreckstange, ehe er ertrinkt.
Auch der süße Met hat einen säuerlichen Beigeschmack für den, der ihn trinken soll.
Auch der süsßste Wein ist bitter, wenn man zu viel davon trinkt.
Auch der Talg zählt sich gern zum Wachs.
Auch der Teufel hat seine verwundbare Stelle.
Auch der Tod ist nicht einmal umsonst, denn er kostet das Leben.
Auch der wachsamsten Katze entrinnt wohl ein Mäuslein.
Auch der Weintrinker hat Blut in den Adern.
(Laut Julius Altmann (1814 - 1873) stammt dieses Sprichwort aus Pensa, einer 550 Kilometer südöstlich von Moskau liegenden heutigen Großstadt an der Sura im Oblast Pensa. Pensa wurde 1663 als Befestigung der russischen südöstlichen Grenze gegründet und diente dem Schutz vor Angriffe der Krimtataren.)
Auch der Weise ist's nicht durch sich selbst.
Auch der Zar hat keinen Keller, aus dem er für alle Weine holen kann.
Auch der Zar steht in Gottes Schatten.
Auch der Zar stirbt, wenn seine Stunde kommt.
Auch der Zar wird kotig, wenn er in eine Pfütze tritt.
Auch des Gutsherrn Pferd wird von Bremsen gestochen.
Auch des Zaren Krone schützt nicht vor Kopfweh.
Auch des Zaren Ochs hat nicht mehr Homer als zwei.
Auch die beste Flinte kann versagen.
Auch die beste Mühle macht aus Gerstenkörnern kein Weizenmehl.
Auch die Bibel endet mit der letzten Seite.
Auch die bösen Hunde wedeln, wenn sie Brot in des Fremden Hand sehen.
Auch die Espe rauscht nicht, ohne dass ein Lüftchen weht.
Auch die Glocke des Iwan Welikij (der Große) läutet nicht von selber.
Auch die goldene Glocke gilt für missraten, an der ein hölzerner Klöppel hängt.
Auch die Heiligen haben ihre schwachen Augenblicke.
Auch die kräftigste Tanne wächst sich einmal aus.
Auch die Kuh hält sich für eine Musikantin, wenn sie eine Schelle trägt.
Auch die Nessel hat recht, wenn sie sagt, dass sie zu den Pflanzen gehöre.
Auch die Nessel spricht gern von ihren Blüten.
Auch die Nessel treibt Blüten, man merkt es ihnen aber an, von welchem Strauche sie kommen.
Auch die reden vom Paradies, die für die Hölle bestimmt sind.
Auch die Wahrheit ertrinkt, wenn das Gold aufschwimmt.
Auch ein aussätziger Zar gilt für rein.
Auch ein Dieb kann bestohlen werden.
Auch eine Ameise hat ihren Zorn.
Auch ein einzelner Tropfen lässt das Meer wachsen.
Auch einem guten Geiger platzt wohl eine Saite.
Auch einem scheuen Liebenden wächst der Mut in der Brautnacht.
Auch eine Mücke hat ihre Galle.
Auch eine Nessel verwelkt zuletzt.
Auch eine winzige Wahrheit kann eine große Lüge zunichtemachen.
Auch ein Grashalm wirft seinen Schatten.
Auch ein kleiner Berg kann einem großen Flusse den Ursprung geben.
Auch ein kleiner Besen kehrt die Tenne rein.
Auch ein kleiner Heiliger hat seinen Festtag.
Auch ein Papagei erfreut sich seiner Stimme.
Auch Eisen gehört zu den edlen Metallen.
Auch Eisen kann erweicht werden, aber es bedarf großer Hitze.
Auch hundert Kühe machen keine Hammelherde.
Auch im Schlaf haut auf den Amboss der Schmied.
Auch Moskau wurde nicht auf einmal (plötzlich) erbaut.
(In Deutschland.: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und ähnlich in anderen Ländern.)
Auch schlafend zählt Gelder der Geizhals.
Auch vom toten Zaren Böses zu reden, ist gefährlich.
Auch von einem toten Zaren Übles zu reden, ist gefährlich.
Auch wenn die Weiber aus Glas wären, sie würden (doch) undurchsichtig sein.
Auch wer den Räuber bestiehlt, gilt für einen Dieb.
Auch wer stiehlt mit List, gar bald gefangen ist.
Auch zu kleinem Bett gehören viele Federn.
Auch zwei Schwache können einen Starken besiegen.
(Dies gilt besonders für die Ukraine, der fast die ganze Welt gegen den völkerrechtswidrigen und verbrecherischen Krieg Russlands hilft. Je mehr Russland angreift, je mehr wird die Ukraine mit Waffen unterstützt. Russland kann den Krieg nur mit einem schnellen Abbruch der Angriffe und vollständigen Rückzug aus der Ukraine mit einem halbwegs blauen Auge beenden. Beim Fortsetzen der Angriffe kann Russland nur verlieren und am Ende Untergehen, wie die Nazis im 2. Weltkrieg.)
Auf das Versprochene muss man drei Jahre warten.
Auf dem Estrich der Fürsten ist man nur sicher vor dem Ausgleiten, so lange man in silbernen Schuhen geht.
Auf dem Gesicht des Menschen steht seine Geschichte.
Auf dem Kirchhof treffen alle Wege zusammen.
Auf dem Kopf die Haare dicht, doch darin ist`s reichlich licht.
Auf dem Meere schwört man es, und auf dem Lande hält man es nicht.
Auf dem Ofen sitzend wird man nicht General.
Auf dem Pferd sitzen heißt noch nicht reiten können.
Auf der Knute*3 wirst du nicht weit reisen.
Auf der Vorsicht Leiter kann man hochsteigen.
Auf der Welt fehlt es nicht an guten Menschen.
Auf der Welt ist nichts elender, als eine reiche Frau zu haben.
Auf der Wiese der Hoffnung weiden viele Narren.
(Einer davon ist der Russische Präsident, der hoffte, er könne die Ukraine in einer Woche erobern und auslöschen. Bei der Fortführung seines völkerrechtswidrigen Angriffs- und Eroberungskrieges erwies er sich nicht nur als Narr, sondern auch als das personifizierte Böse in Europa und der Welt, da er der Welt von Anfang an mit seinen Atomwaffen drohte. Wieso verursacht er den größten und und ungerechtesten Krieg des 21. Jahrhunderts, gibt wie ein kleines Kind den anderen die Schuld und droht, wenn er seinen Willen nicht bekommt, macht er alles der anderen kaputt?)
Auf des Archimandriten Tisch liegt der Stör, auf der Mönche Tafel der Sterlet.
(Archimandrit = Abt)
Auf des Bäckers Tisch kommt selten Weißbrot.
Auf des Fleischers Tisch kommt selten ein saftiger Braten.
Auf des Fischers Tisch kommen die schlechtesten Karpfen.
Auf des Zaren Tafel kommt nicht aller Wein.
Auf ein böses Leben folgt ein böses Ende.
(Das bedeutet, wer ein böses Leben lebte, wird nicht gut oder ehrlich sterben.)
Auf eine goldene Nadel, wenn sie auch dünn ist, vermag der Reiche zehn dicke Narren aufzuspießen.
Auf eine goldene Sünde folgt leicht eine bleierne Strafe.
Auf einen goldenen Schoß will sich jeder setzen.
Auf einen räudigen Gaul gehört ein schäbiger Sattel.
Auf einer goldenen Schaukel kann man bis in den Himmel fliegen.
Auf einer öden Insel ist es selbst einem Mönche leicht, enthaltsam zu sein.
Auf eine Trompete hören viele Soldaten.
Auf Gottes Waage wiegt die Tugend schwerer als Gold.
Auf gute Anrede folgt guter Bescheid.
Auf jeden Weisen kommt genug Einfalt.
Auf Kinderworte gibt der Narr viel.
Auf kleinen Pferden kann man auch reiten.
Auf Krieg ist Frieden das Beste.
Auf schlechtem Weg kommst du nicht weit voran.
Auf Versprochenes wartet man drei Jahre.
Auf welchen Finger du auch beißt, es schmerzt dich jeder.
Auf wessen Bock das Glück sitzt, dessen Wagen wird nicht umfallen.
Auf zehn Ammen kannst du elf Huren rechnen, denn Eine darunter wird für zweie gelten.
Aus alten Eichen lässt sich viel Holz schlagen.
Aus Bächen fährt man in Ströme, aus Strömen gelangt man ins Meer.
Aus dem Ei des Mitleids ist oft schon die Henne der Liebe gekrochen.
Aus dem Feuer in die Flamme.
(Deutsches Sprichwort mit der gleichen Bedeutung.: Vom Regen in die Traufe kommen.)
Aus dem Gericht und aus Teichen kannst du nicht trocken entweichen.
Aus dem Hause vertreibt dich die Stiefmutter und aus dem Walde der Bär.
Aus dem Munde eines Kindes spricht die Wahrheit.
Aus dem Pfuhl gerät Mancher in die Pfütze.
Aus dem Quell schöpft man das reinste Wasser.
Aus den bittern Lindenblüten bereiten die Bienen den süßen Honig.
Aus den Eiern, die der Teufel legt, kriechen keine Hühner.
Aus der Hölle und aus Sibirien kommt keiner zurück.
Aus der Schule der Weisheit gehen viele unbefriedigt nach Hause; aus der Schule der Narrheit tritt jeder mit voller Zufriedenheit.
Aus einem Eselein wird ein Esel.
Aus einem hinkenden Kalbe wird ein lahmer Ochs.
Aus einem Lindenkorn wächst keine Tanne.
Aus einem Wasserfass kann man kein Bier zapfen.
Aus einer Henne kann ein Hahn werden.
Aus eines andern Säckel zieht man Rubel, wie aus dem eigenen Kopeken.
Aus Fehlern lernt man.
(Deutsches Sprichwort mit der gleichen Bedeutung: Durch Schaden/Fehler wird man klug.)
Ausflüchte gelten wohl auf Erden, aber nicht im Himmel.
Aus freien Stücken geht der Bär nicht ins Dorf, um vor den Leuten zu tanzen.
Aus gekochtem Ei schlüpft kein Huhn.
Aus Gerstenkleien lassen sich keine weißen Kringel backen.
Aus Gras wird Heu, aus einem schönen Mädchen ein altes Weib.
Aus grobem Flachs gewinnt man kein feines Linnen.
Aus kurzem Leder kann man keinen langen Riemen schneiden.
Aus Liebe zu den Forellen küsste des Fischers Sohn das Gras, welches am Ufer wächst.
Aus Liebe zu seines Herren Met küsste der Diener die Flasche.
Aus Liebe zur Sahne leckt die Katze den Topf.
(Ein russisches Sprichwort, das durch Wander 1873 im 3. Band seines Deutschen Sprichwörter Lexikons unter Liebe Nr. 26 verändert wurde und so verfälscht in deutscher Sprache als „Aus Liebe zur Sache leckt die Katze den Topf.“ bekannt ist. Wander gibt sogar die richtige Quelle bei Altmann in den Jahrbüchern für slavische Literatur, Kunst und Wissenschaft aus dem Jahr 1855, Seite 392, an, wo man den korrekten Wortlaut lesen kann.)
Aus Mehl kann man Brot und Pasteten backen.
Aus Nachbars Mehl ist leicht Kuchen backen.
Aus reinem Brunnen fließt reines Wasser.
Aus Schutt kann man keine Schlösser bauen.
Aus Tang kann man keinen Tee kochen.
(Das Sprichwort hat heute wohl seine Gültigkeit verloren, da aus verschiedenen Tangarten viele unterschiedliche Produkte hergestellt werden.)
Balsam heilt langsam, Gift tötet schnell.
Baue erst den Stall, bevor du die Gäule kaufst.
Bauernehre gilt in der Herren Augen wie ein Glas, aber Herrenehre soll den Bauern wie ein Felsstein gelten.
Bauerngeschenk ist eine Pflicht, Herrengeschenk eine Gnade.
Baust du ein Schloss an die Grenze, dann befestige es mit doppeltem Wall.
Bedenke es am Abend und tu es am Morgen, dann hast du keine Sorgen.
Begnüge dich mit Karauschen, wenn du keine Karpfen hast.
Behaglich lebt, wer Großmütterchen für sich sorgen lässt.
Behalte nicht hundert Rubel, behalte lieber hundert Freunde.
Bei den Armen zuckert auch das Salz.
Bei den Buckligen sind die Gespräche über den Rücken geächtet.
Bei den Lahmen ist das Hinken Sitte.
Bei der Ausfahrt ist der Landwind förderlicher als der Seewind.
Bei der Sonne ist es warm, bei der Mutter dem Sohne wohl.
Bei der Wahrheit helfen Engel, zur Lüge treibt der Teufel.
Bei der Wahrheit verrechnest du dich nie.
Bei der Wäsche die Seife sparen, ist mehr als Verschwendung.
Bei einem Hause, das überm Sumpf steht, ist das Fundament die Hauptsache.
Bei einer Hure ist man vor eigenen Kindern sicher, aber nicht vor fremden.
Bei einer Verbeugung wird der Kopf nicht abfallen.
Bei euch hackt man Holz und zu uns fliegen die Späne.
Bei kurzer Rede ist gut zuhören, bei langer gut nachdenken.
Beim Essig ist Säure eine Tugend.
Beim fleißigen Menschen schaut die Armut nur zum Fenster herein. Sie wagt nicht einzutreten.
Beim Geschmack und bei den Farben gibt es keinen Freund.
Beim Glück gilt keine Kapitulation, sondern Überrumpelung.
Beim Gold ehrt man auch die Abfälle.
Beim Kriegstanze ist das Glück der Hauptaufspieler.
Beim Schmied kaufe Hufeisen aber nicht Pferde.
Beim Spiel und auf Reisen lernt man Leute kennen.
Beiße mich, so nehme ich dich zwischen die Zähne.
Bei sieben Ammen bleibt das Kind ohne Aufsicht.
Bei sieben Hirten keine Herde.
Belehre deine Frau nicht in Gegenwart deiner Kinder und deine Kinder nicht vor Fremden.
Berg an Berg, und der Ural ist zu sehen.
Bernstein gehört auch zum Ausspüllicht des Meeres.
Beschuldige nicht den Spiegel, wenn dein Gesicht schief ist.
Besitz bringt Sorge, Armut hat sie schon.
Besser betteln als stehlen, aber besser arbeiten als betteln.
Besser bittere Wahrheit als eine schöne Lüge.
Besser Brot und Wasser als Kuchen und Sorgen.
Besser der eigene Kwass*4 als der fremde Wein.
Besser der Fluch des Metropoliten als des Popen Hass.
Besser der Ofen fällt vor dem Backen ein, als während desselben.
Besser der Schlichter als der Richter.
Besser der Strumpf fehlt als das Bein.
Besser des Riesen Daumen als des Zwergen ganzer Arm.
Besser die Pfeifer fehlen als die Tänzer.
Besser ehrlich sterben, den schimpflich fliehen.
Besser eine Distel mit Stank als eine Rose ohne Duft.
Besser eine eigene Rübe als eine fremde Ananas.
Besser eine gute Zwetsche als eine schlechte Feige.
Besser eine kluge Antwort langsam als eine dumme schnell.
Besser eine lange Scheide und ein kurzes Schwert als eine kurze Scheide und ein langes Schwert.
Besser eine volle Haselnuss denn eine hohle Walnuss.
Besser ein Fuchs unter Gänsen, als eine Gans unter Füchsen sein.
Besser ein halbes frisches Ei als ein ganzes faules.
Besser ein irdener Topf als ein porzellanener Scherben.
Besser einmal im Jahr gebären, als täglich den Bart zu scheren.
Besser ein Schuh zu zwei Beinen als zwei Schuh zu einem Beine.
Besser ein Sperling heute als ein Haselhuhn morgen.
Besser, etwas nicht auszusprechen, als es zu widerrufen.
Besser nackt gehen als in gestohlener Seide.
Besser viel Ähren als viel Quecken.
Besser weniger und dafür besseres.
Bestelle den Kindtaufschmaus nicht, ehe das Kind da ist.
Bestelle den Sarg nicht, ehe der Tote auf dem Tische liegt.
Besteuert die Weisheit und auch der Narr wird Steuern zahlen wollen.
Betrug ist oft die Mutter des Profits, aber Profit nicht immer der Sohn des Betruges.
Betteln ist besser denn stehlen, arbeiten aber ist besser als betteln.
Bevor du in den Krieg ziehst, bete einmal, gehst du zur See, bete zweimal - und dreimal bete, bevor du in den Ehestand trittst.
(auch aus Polen)
Bevor es donnert, wird der Bauer sich nicht bekreuzigen.
Bevor nicht Blut aus dem Euter fließt, hört der Geizige nicht zu melken auf.
Bewunderung ist die Tochter der Unwissenheit.
Bezähme die Zunge und halte das Herz in der Faust.
Bier ist des Bauers Wein.
Bissige Hunde bringen ein zerrissenes Fell nach Haus.
Bissige Hunde bringen zerrissene Ohren heim.
Bist du zu weich, wird man dich biegen, bist du zu hart, wird man dich brechen.
Bitte besiegt Drohung.
Bittet der Fürst, so befiehlt er.
Bitte um den langen Kaftan, damit dir das kurze Hemd zu Teil werde.
Blase in Waldai auf einer goldenen Pfeife und deine Freunde aus Cholm werden das Signal vernehmen.
(Waldai ist eine Stadt im Zentrum des gleichnamigen Rajons in der Oblast Nowgorod am Ufer des Waldaisees.)
Blase nicht eher als bis da das Horn hast.
Bliese das Pferd nicht auf den Hafer, müsste es viel Staub hinunterschlucken.
Blinder klage dein Leid dem Blinden, aber nicht dem Sehenden, denn was weiß der Tagwandler davon, wie einem Nachtwandler zu Mute ist.
Blonde Gedanken ziemen nicht für graue Köpfe.
Borgen bricht das Dach von deinem Hause ab, Nichtzurückbezahlen zerstört das ganze Haus.
Böse Gedanken sind der bösen Taten Vorläufer.
Böse Kinder begehren der Rute.
Bösen Ratten soll man eine gute Katze beigesellen.
Böser als böse ist ein böses Weib.
Böser Hanf, böse Linnen.
Brate deinen Kuchen mit Leinöl, Väterchen, wenn du kein Baumöl hast.
Brautschaft ist wie Wein, Ehe wie Essig.
Brot essen ist keine Kunst, Brot backen ist eine kleine Kunst, Brot verdienen eine große.
Brot ist der beste Rat für die Hungrigen.
Brot ist der Hungrigen bester Segen.
Brot macht den Tisch zum Thron oder zum Brett.
Brot stellt dich auf deine Füße, Wein wirft dich herunter.
Bruder bleibt Bruder und Schwiegervater bleibt Schwiegervater, bloß das liebe Geld weiß von keiner Verwandtschaft.
Brüderliche Liebe hält fester als steinerne Mauern.
Buhlerei erlernt sich wohl, Keuschheit will angeboren sein.
Buhlerei leidet keine Gemeinschaft.