Die Krimtataren sind eine Ethnie, die eine nordwestliche Turksprache sprechen. Sie unterscheiden sich deutlich von den Wolga-Ural-Tataren, und werden besonders von den Türkeitürken, als Krimtürken bezeichnet. Ihre Schriftsprache leitet sich von einer regionalen Variante des Osmanischen ab und steht dem Türkischen sehr nahe.
Der Theorie nach sind die Krimtataren Nachkommen vieler Bevölkerungen, die auf der Krim lebten oder sie eroberten (Mongolen, Griechen, Iraner, Hunnen, Bulgaren, Kumanen, Krimgoten) und später Venezianer und Genueser. Die Krimtataren könnten aber auch Nachkommen der Kiptschaken sein, die im Zuge der mongolischen Eroberungen auf der Krim ansässig wurden und später nach dem Zerfall der Goldenen Horde ein eigenständiges Khanat gründeten.
Die Krim betrieb regen Handel mit dem Osmanischen Reich, dessen Schutzherrschaft es unter Beibehaltung hoher Autonomie von 1478 bis 1774 genoss. Durch Einfluss der Osmanen gehörten die Krimtataren seit dem 13. Jahrhundert dem sunnitischen Islam an. Im Friede von Küçük Kaynarca mussten die Osmanen 1774 die Unabhängigkeit der Krim anerkennen. Ab 1783 war das Khanat unter zunächst mittelbarer und ab 1792 unter unmittelbarer russische Herrschaft. Nach Verdrängung des Tatarischen Adels aus Verwaltung und Städten folgten größere Auswanderungswellen.
Die Einfälle der Krimtataren waren ein häufiger Grund für Kriege und trugen auch zur Bildung der Kosaken als wehrhafter Bauern bei. Als Folge der Einfälle konnten die südlichen Steppengebiete erst im 18. Jahrhundert, nach Ende der Tatarengefahr, vollwertig besiedelt werden. Das unter Zar Peter dem Großen erstarkte Russland betrieb gegen die Krimtataren eine aktive Zurückdrängungspolitik.
1921 entstand die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim innerhalb der RSFSR. Während der Hungersnot von 1921 bis 1922, die ein staatlich erzwungener Getreideexport auslöste, starben etwa 15 % der Krimtataren. Mit dem stalinistischen Terror wurden kulturelle Einrichtungen der Krimtataren verboten und die traditionelle arabische Schreibweise des Krimtatarischen wurde kurz nacheinander durch die lateinische und dann durch die kyrillische Schreibweise ersetzt. Das bedeutete den Verlust des Zugangs zur geschriebenen Tradition für die nachfolgenden Generationen. Nach Schätzungen kamen durch den stalinistischen Terror nahezu die Hälfte der Krimtataren ums Leben, etwa 150.000 Menschen. Nach Rückeroberung der Krim von der deutschen Besatzung am 12. Mai 1944 war die Kollaboration etlicher Tataren für Stalin Anlass, die Autonome Sowjetrepublik Krim aufzulösen und alle Krimtataren (und andere Bevölkerungsgruppen) nach Zentralasien deportieren zu lassen, wobei zwischen 22 % und 46 % der Tataren zu Tode kamen. Am 26. April 1954 wurde die Krim vom Obersten Sowjet an die Ukrainische USSR übertragen. Nach zerfall der Sowjetunion erklärte die Ukraine am 25. September 1991 ihre Unabhängigkeit und das Krimgebiet gehört zur Autonomen Republik Krim. Nach der Krimkrise 2014 wurde die Krim von Russland annektiert.
Zwischen 1980 und 2008 kehrten etwa 266.000 Krimtataren aus der Deportation zurück, sie sind aber nur noch eine Minderheit auf der Krim. Heute sind sind ca. 280.000 (fast 12%) der 2,5 Millionen Bewohner der Krim Krimtataren; 150.000 Krimtataren leben noch in Usbekistan, eine große Zahl auch im südrussischen Bezirk Krasnodar. Der Großteil der Krimtataren (bis zu 5 Mio.) lebt in der Diaspora in der Türkei, darunter auch die Nachfahren der schon im 19 Jh. in das Osmanische Reich ausgewanderten Krimtataren.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Krimtataren
Allah lässt dem das Saatteil missraten, der den Vögeln nicht das Ernteteil lässt.
Das Haus des Sultans lebt im Munde dessen, der einen Blick nach Stambul geworfen hat.
Dem Dieb ist selbst das Schilfrohr verhasst.
(Das Sprichwort bedeutet, dass ein Dieb vor seiner Verurteilung Angst hat und das Strafurteil könnte mit einer Schilfrohrfeder geschrieben werden.)
Dem ersten Wunsche genügt das Kamel, dem zweiten nicht die Kamelherde.
Der Marmorblock nennt den Bildhauer Bruder.
Der Schalma*5 verrät wohl das Wallfahrertum, aber nicht die Frömmigkeit.
Der schönen Jungfrau hebt nicht einmal der Orkan den Schleier hinweg, der hässlichen Alten nimmt schon das Lüftchen den Turban vom Haupt.
Der Schreckhafte sieht jeden Erdfloh für eine Tarantel an.
Die Junge mit den schwarzen Locken verlor den Kamm, die Alte mit dem kahlen Haupte fand ihn.
Die Nachbarschaft der Palme, in welcher der Pilz wächst, wird in den Augen desselben zur Blutsverwandtschaft.
Die Trappe wollte der Narr fangen: Die Schlinge ließ er zu Haus.
Die Trommel klingt nur angenehm für der Tänzer Ohr.
Duft entsteigt auch dem Kelch der zertretenen Rose.
Einmal aß der Narr von der Leber des Schnäpels: heute noch rühmt er den Geschmack des Fischfleisches.
Einmal nannte der Blinde den Sklaven Effendi*3: heute noch wirft er den Kopf in die Höhe.
Erbrich nicht die Tore eines fremden Harems, wenn du willst, dass die deinigen unerbrochen bleiben.
Erst fällt man die Platane, danach rühmt man ihren Schatten.
Es ist nicht immer ein schönes Frauengesicht, welches durch den Schleier verdeckt wird.
Gestern aßest du noch Arbusen; heute, wo du die Melone speisest, hast du den Geschmack der Arbuse vergessen.
Größer als der Zeltberg hält sich das Sandkorn am Fuße des Maulwurfhügels.
Heulen gehört zur Stimme des Windes.
Höher steht die Welle nicht im Golf als im Meer.
Im Hause des Gepfählten darfst du selbst nicht der Gartenstäbe erwähnen.
Kahl ist der Falke und doch bläht er sich.
Lamm, begib dich nicht zur Wohnung des Wolfes; Hahn, geh nicht zum Hause des Falken.
Lass den Gebrannten an die Straße gehen, wenn du willst, dass die Sonne scheine.
Lass nicht die Bewohnerin deines Harems unbesucht, denn sie wird deine Enthaltsamkeit zu keiner ihrer Gefährtinnen rühmen.
Lege dein Geheimnis nicht in den Mund des Bosporus, sonst verrät er es den Ohren des Schwarzen Meeres.
Mit dem letzten Schritt ist erst der Chatyr-Dag*2 erstiegen.
Mit seiner Mannheit prahlt am meisten der Beschnittene.
Nach dem Ramadan*4 folgt der Bayram*1.
(Der Ramadan ist die Zeit des Fastens, der Bayram das Fest des Fastenbrechens, welches auf das fasten folgt. Gleiche Bedeutung wie das deutsche Sprichwort: Auf Regen folgt Sonnenschein.)
Nenne deinen Nachbar nicht Sefi (Narr), damit er dich nicht Schaitan (Satan) heiße.
Nicht aus jeder Quelle rinnt Naphtha.
Nicht jede Tanne ist eine Zeder, jede aber hält sich dafür.
Not lehrt den Hasen springen.
Schafe würgt auch der satte Tiger.
Sich beugen ist keine Unehre, aber sich beugen lassen.
Sprich nicht sammetne Worte, wofern du steinerne Taten vollführen willst.
Veilchen wachsen nicht so hoch als Nesseln.
Von der Schönheit des Meeres spricht nie mehr, wer einmal nahe daran war, Schiffbruch zu leiden.
Von des Reichen Shepta (Schilfmatte) wird mehr Geschrei gemacht als von des Armen Kis (Wollteppich).
Was fragt der Kranke nach dem Kumis (Stutenmilch), was der Verschmachtende nach der Bosa (Hirsebier), wenn er von der Quelle trinkt.
Weich wird dir das Fleisch des alten Pelikans schmecken, wenn du zwei Tage hast hungern müssen.
Weiß ist auch die Lilie im Garten des Gottesverächters.
Weiß wird das Gefieder der Taube bleiben, die mit den Raben fliegt, aber schwarz wird ihr Herz werden.
Wenn der Arme Dorfrichter wird, dann ist es für den Reichen Zeit, aus der Gemeinde zu wandern.
Wenn der Arme zum Kis (Wollteppich) gelangt, so weiß er sich nicht darauf zu strecken.
Wenn der Fisch nicht nach dem Wurm schnappte, ließe Allah ihn nicht in den Hamen beißen.
Wenn der Sklave Sultan wird, geht das Serail*6 zugrunde.
Wenn die Hummel auch am Jasmin saugt, sie bereitet doch keinen Honig.
Wenn dir der Stock fehlt, um die Pfirsiche herabzuwerfen, sagst du: Ihr Geschmack ist herbe.
Wer durch die Furt will, darf das Waten nicht scheuen.
Willst du, dass der Orkan blase, dann lobe die Windstille.
Wirf nicht den Stock, sondern den Knochen unter die Hunde, dann kannst du ruhig des Weges ziehen.
Wir loben den Rasen und wissen nicht, wie bald er uns bedecken wird.