Wer nicht beneidet wird, hat noch nichts Großes getan.
Beneiden 5 (Kein Sprichwort. Wanders Quelle im Sprichwörter Lexikon für diesen Spruch ist Rupert Kornmann (1757 - 1817, Mathematiker, Philosoph, Theologe und letzter Abt des Benediktinerklosters Prüfening bei Regensburg.), Band V, Seite 7, wo dieser Spruch als Zitat von Themistoeles angegeben wird. Es ist damit ein Zitat und kein Sprichwort. Mit Dioscorus starben weitere Märtyrer während der Verfolgung unter dem römischen Kaiser Valerian (reg. 253-260). Themistocles war ein Hirte in Lykien (moderne Türkei). Er starb durch Enthauptung, nachdem er sich geweigert hatte, das Versteck des später selbst ermordeten Dioskors preiszugeben.)
Wer nicht gefehlt, hat nicht gelebt.
Fehlen 25 (ohne Quelle.)
Wer nicht heucheln und schmeicheln kann, der ist nicht der Leute Mann.
Heucheln 7 (Kein Sprichwort, ohne Quelle. Wahrscheinlich ein von Wander selbst produzierter Spruch, da auch der von ihm angeführter lateinischer Spruch etwas anderes bedeutet.)
Wer nichts Arges denkt, ist leicht zu betrügen.
Arges 2 (Ohne deutsche Quelle. Kein deutsches, sonder die Übersetzung eines italienischen Sprichworts.)
Wer nicht schlafen kann, klagt über das Bett.
Schlafen 89 (Ohne deutsche Quelle. Übersetzung eines Chinesischen Sprichworts aus dem französischen Buch „Quelque six mille proverbes et aphorismes“ von Charles Cahier aus dem Jahr 1856, von Wander fälschlich als türkisches angegeben.)
Wer nicht schmeicheln kann, ist kein beliebter Mann.
Schmeicheln 21 (ohne Quelle.)
Wer regieren will, muss Leuten trauen.
Regieren 39 (Kein Sprichwort, sondern ein Teil eines Satzes des Buches „Grumbach“, 2. Band, von Ludwig Bechstein (1801 - 1860) aus dem Jahr 1839, Seite 275. Der Text des ganzen Absatzes: „͵Sagtest Du was?ʹ fragte der Herzog mit unwilligem Blicke, und Gobel war rasch mit der Antwort zur Hand: ͵Ja, Herr! Wer regieren soll, Herr, muss Leuten trauen, wer aber traut, wird leicht betrogen, Herr!ʹ“ Im Buch findet man mehrere Sprichwörter, genau wie den 2. Teil von Wanders herausgezogenem Spruch, den er hier nicht aufführt. Dieser von Wander aufgeführter Spruch findet sich nur bei Bechstein und im Zusammenhang mit seinem Roman.)
Wer reich werden will, muss große Sorge und klein Gewissen haben.
Reich (Adj.) 136 (ohne Quelle.)
Wer's Betteln nicht versteht, der lass' es bleiben.
Betteln 27 (ohne Quelle.)
Wer Schmähungen nicht beachtet, nimmt ihnen ihr Gift.
Schmähung 2 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Tschechischen, Italienischen und Polnischen.)
Wer Schmeicheleien liebt, will betrogen sein.
Schmeichelei 10 (Kein Sprichwort, sondern eine Maxime von Rupert Kornmann. Rupert Kornmann (1757–1817) war bis zur Säkularisation 1803 letzter Abt der Benediktiner Abtei Prüfening bei Regensburg (heute Teil von Regensburg). In den gesammelten Werken Kornmanns, 8. Teil (Ausgabe 1826), sind „Tausend Maximen“ enthalten, diese ist die Nr. 861 auf Seite 106.)
Wer schmeichelt, der heuchelt.
Schmeicheln 13 (ohne Quelle.)
Wer schön ist, dem steht alles wohl.
Schön 73(Kein deutsches Sprichwort, sondern die von Wander veränderte Auslegung eines lateinischen Zitates von Plautus durch Ferdinand Philippi in dessen kleinen lateinischen Conversationslexikon, 2. Band, Seite 255. Der deutsche Text von Philippi lautet: „Weil du so schön bist, steht dir alles wohl an.“)
Wer schwach ist, findet bald seinen Tyrannen.
Schwach (Adj.) 7 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Italienischen.)
Wer sein Amt wie ein Fuchs erschlichen hat, wird es wie ein Wolf verwalten.
Amt 81 (ohne Quelle. Kein Sprichwort. Zitat vom Jurist und Schriftsteller Karl Friedrich Kretschmann (1738 - 1809). Aus dem Buch „Epigramme“ aus dem Jahr 1779, Seite 48 unter der Überschrift: „Amts - Regel“. Originaltext: „Wer wie der Fuchs ein Amt erschleicht, der wird es als ein Wolf verwalten.“. Auch andere Versionen sind verbreitet.)
Wer seine Hände rührt und Füß, dem hilft Gott gewiss.
Hand 981 (ohne Quelle.)
Wer seinem Feinde verzeiht, stirbt von ihm beweint.
Feind 191 (ohne Quelle.)
Wer seiner Schwäche nicht vergisst, unter den Schwachen der Stärkste ist.
Schwäche (ohne Quelle.)
Wer seine Schmerzen klagt, erleichtert sie.
Schmerz 42 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Italienischen.)
Wer seine Traurigkeit nicht mit Geduld erträgt, der vermehrt sie.
Traurigkeit 13 (Kein Sprichwort. Wanders Quelle ist das Buch „Compendiöses Lexikon Apophtegmaticum oder stark fliessende Quelle künstlicher Redensarten und sinnreicher Lehren“ von Georg Philipp Harsdörfer (1607 -1658) aus dem Jahr 1718, eine Neuaflage von Ars Apophthegmatica aus dem Jahr 1655. Wie der Untertitel sagt, eine Quelle künstlicher Redensarten und sinnreicher Lehren, aber keiner Sprichwörter. Da es nur die einzige Quelle von ca. 300 von Wanders Sprüchen ist, sind sie alle keine Sprichwörter.)
Wer sein Geschäft nicht treibt, den treibt sein Geschäft.
Geschäft 43 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Französischen.)
Wer sich am wenigsten zeigt, wird am meisten gesucht.
Zeigen 9 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Italienischen.)
Wer sich ärgert, ist unglücklich.
Aergern 17 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Englischen.)
Wer sich auf dem Schulweg verirrt, findet sich durchs ganze Leben nicht zurecht.
Schulweg 1 (Kein Sprichwort. Wander hat diesen Spruch 1838 für sein Buch „Der Sprichwörtergarten, oder kurze und fassliche Erklärung von 500 Sprichwörtern“ selbst produziert und von dort in das Deutsche Sprichwörter Lexikon übernommen. Möglicherweise ist dieser Spruch dem Umstand zu verdanken, dass Wander selbst Lehrer war.)
Wer sich für andere verbürgt, wird für andere gewürgt.
Verbürgen 1 (ohne Quelle.)
Wer sich heute freuen kann, sollte nicht bis morgen warten.
Freuen 11 (Kein Sprichwort, sondern Wanders zweifelhafte Teilübersetzung eines lateinischen Zitats von Horaz. Sat. 11. 6. 93.)
Wer sich nicht freuen kann, der ist ein armer Mann.
Freuen 12 (ohne Quelle. Wander gibt nur ein finnisches Sprichwort an, das er für ähnlich hält.)
Wer sich nicht schämt, tut, was ihm gelüstet.
Schämen 22 (ohne Quelle.)
Wer sich unter die Schafe mischt, der wird mit ihnen geschoren werden.
Schaf 307 (ohne Quelle!. Kein deutsches, sondern ein russisches Sprichwort.Nicht nur das beigefügte Sprichwort der Tschermissen (heutiger name des Volkes ist Mari.) ist aus der Sammlung mit Russischen Sprichwörtern von Julius Altmann, sondern auch das erste, das ohne den Hinweis fälschlich für ein deutsches Sprichwort gehalten werden muss. Wanders nicht vermerkte Quelle ist Julius Altmann, Die provinciellen Sprichwörter der Russen in den Jahrbüchern für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft, 1853, 1. Band neuer Folge 6. und 7. Heft, Seite 129.)
Wer sich vor Blättern fürchtet, muss nicht in den Wald gehen.
Blatt 26 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Französischen und Niederländischem.)
Wer sich zur Kuh macht, der wird gemolken, (oder: der lasse sich melken).
Kuh 447 (ohne Quellenangabe. Kein deutsches, sondern ein russisches Sprichwort.Wanders nicht vermerkte Quelle ist Julius Altmann, „Die provinciellen Sprichwörter der Russen“ in den Jahrbüchern für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft, 1853, 1. Band neuer Folge 6. und 7. Heft, Seite 131. Außerdem fügte Wander die Wort „wird gemolken“ dem Originals bei Altmann: „Wer sich zur Kuh macht, der lasse sich auch melken.“ hinzu.)
Wer's nicht in der Jugend tut, der tut`s im Alter.
Jugend 190 (ohne Quelle.)
Wer Streit sucht, findet bald eine Ursache.
Streit 50 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Schwedischen.)
Wer viel Arbeit hat, schwatzt gern eine Stunde darüber.
Arbeit 311 (Kein deutsches, sonder ein russisches Sprichwort von Julius Altmann, veröffentlicht in den Jahrbüchern für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft, 1855, 6. und 7. Heft, Seite 427. Der originale Text lautet: „Wer zu viel Arbeit hat, schwatzt gern eine Stunde darüber.“)
Wer will wissen, was die Tochter kann, der sehe sich die Mutter an.
Tochter 100 (ohne Quelle. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon steht dieses rumänische Sprichwort ohne Quellenangabe alleine unter dieser Nr. Ein gutgläubiger Leser wird dieses rumänische Sprichwort fälschlich für ein deutsches halten. Wanders Quelle ist das Buch „Aus der Walachei“ von Johann Karl Schuller aus dem Jahr 1851 (3. Auflage 1852, Seite 52) mit vielen rumänischen Sprichwörtern. Originaltext bei Schuller: „Willst wissen, was die Tochter kann? Schau dir die Mutter an.“)
Wer Zank und Zwietracht anstiftet, arbeitet in des Teufels Werkstatt.
Zank 22 (ohne Quelle.)
Wer zufrieden ist mit dem, was er hat, ist reich.
Zufrieden 20 (ohne deutsche Quelle. Übersetzung aus dem Dänischen und Niederländischen.)