Sprichwörter aus Russland
Hier stehen über 7000 Sprichwörter aus Russland,
seinen Regionen, Föderationskreisen und Republiken
und von über 60 Volksgruppen innerhalb Russlands.
Flagge von Russland Wappen von Russland
Russland ist ein föderativer Staat im nordöstlichen Eurasien. Russlands ist mit 17,075 Millionen Quadratkilometern das flächengrößte Land der Erde (11% der Weltlandfläche, wie etwa Australien und Europa zusammen). Auf Asien entfallen 75 Prozent der Landfläche, auf Europa 25 Prozent. In Russland befindet sich auch der älteste und tiefste Binnensee der Welt (Baikalsee) und es verfügt über das größte Süßwasservorkommen der Welt (Baikal- und Ladogasee. Bis auf die Tropen sind alle Klimazonen vertreten. Mit ca. 144,5 Millionen Einwohnern (2019, ohne Krim) zählt Russland zu den weltweit am dünnsten besiedelten Flächenstaaten.
Der Anfang Russlands geht auf einen Normannen-Fürsten namens Rurik zurück, der 862 von slawischen und finnischen Stämmen zur Herrschaft eingeladen wurde. Für dessen minderjährigen Sohn eroberte der Regent Oleg 882 von Nowgorod aus die Stadt Kiew. Damit wurde das Großreich der Kiewer Rus begründet. 1263 errang das Großfürstentum Moskau die Vormachtstellung, welches durch stetigen politischen und geografischen Machtzuwachs zur Keimzelle des russischen Reiches wurde.
Nachfolgestaat wurde das von Iwan IV., dem Schrecklichen, im Jahr 1547 proklamierte Russische Zarenreich, welches bis 1917 bestand hatte. Nach dem Ende der Sowjetunion am 31.12.1991 ist die Russische Föderation der „Fortsetzerstaat“
Die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR) war die älteste, größte und bevölkerungsreichste Unionsrepublik der Sowjetunion. Sie wurde am 7. November 1917 gegründet und gehörte 1922 zu den Gründungsmitgliedern der Sowjetunion. Kurz vor deren Auflösung wurde sie als Russische Föderation unter Wahrnehmung aller Rechte und Pflichten der UdSSR unabhängig. Am 12. Juni 1990 nahm der erste Kongress der Volksdeputierten der RSFSR die Deklaration der staatlichen Unabhängigkeit Russlands an. Seit 1994 ist der 12. Juni als „Tag Russlands“ Nationalfeiertag.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Russland
Seit dem 24.2.2022 ist die Russische Föderation durch den Angriffskrieg auf die Ukraine und den dadurch begangenen Völkerrechtsbruch zum Aggressor geworden. In dem durch nichts begründeten Krieg gegen das Nachbarland versucht Putin mit der russischen Armee die Ukraine zu erobern und zu besetzen um den Ukrainischen Staat auszulöschen. Nach Putins Meinung sei das Ukrainische Volk kein eigenständiges Volk, sondern ein Teil des russischen. Endziel Putins ist damit die Auslöschung des Ukrainischen Volkes und und Staates und Eingliederung des Ukrainischen Territoriums in die Russische Föderation.
Im Zuge von Putins Angriffskrieges auf die Ukraine führt er gleichzeitig einen Meinungskrieg gegen sein eigenes Volk. Alle Medien, die ihm nicht nach dem Mund reden und eine eigene abweichende Meinung äußerten, sind inzwischen verboten. Eine Kritik an Putins Krieg wird mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft. Damit ist die Meinungsfreiheit in Russland verboten. Über 7000 Russen wurden in der ersten Woche des Krieges gegen die Ukraine schon verhaftet, weil sie öffentlich ein Ende des Krieges forderten, selbst Kinder werden dabei nicht verschont. Zu den verbotenen und mit Strafe belegten Worten gehören die Worte „Krieg“, Angriff“, Angriffskrieg“, „Erobern“ und andere angeblich gegen die russischen Truppen gerichtete Äußerungen. Währenddessen sterben täglich über 1000 russische Soldaten während sie Wohngebiete und Zivilisten in der Ukraine mit Bomben und Raketen zerstören und ermorden.
Seit Jahrhunderten sind in dem großen Land vielfältige Sprichworte überliefert worden. In der Universität St. Petersburg befindet sich heute eine Sammlung mit über 500.000 russischen Sprichwörtern. Über 2500 russische Sprichwörter befinden sich auf diesen Internetseiten. Mit den Sprichwörtern der verschiedenen Ethnien in Russland sind es über 5000 Sprichwörter. Selbst im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander befinden sich über 4000 russische Sprichwörter, die Julius Altmann in Russland gesammelt und 1852 bis 1855 in Deutschland veröffentlicht hat. Leider hat Wander sie oft verändert oder alleine mit eigener Nr. aufgeführt, das man sie vielfach für deutsche Sprichwörter halten kann.
Wenn hier verzeichnete russische Sprichwörter fälschlich anderswo als angebliche deutsche Sprichwörter zitiert werden, liegt es an dem Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander. Darin hat Wander über 4000 russische Sprichwörter, die Julius Altmann auf seinen Reisen durch Russland gesammelt und später in Deutschland veröffentlicht hatte, übernommen. Teilweise wurde dabei der Wortlaut geändert oder die Herkunftsangaben fehlten. Einige dieser Sprichwörter sind auf der Seite „Keine deutschen Sprichworte“ verzeichnet.
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Russische Sprichwörter von Da bis Den
Russische Sprichwörter mit Der
Russische Sprichwörter von Des bis Dz
Russische Sprichwörter mit E bis Ein
Russische Sprichwörter von Eis bis Ez
Russische Sprichwörter von F bis H
Russische Sprichwörter von I bis L
Fädle den Zwirn nicht anders ein als am Nadelöhr.
Fädelst du deinen Zwirn in eine fremde Nähnadel, kann er dir leicht verloren gehen.
Fahre nicht hinaus ins Meer, wofern du nicht das Fahrwasser geprüft hast.
Faulheit kennt kein Rückenweh.
Fettes Schwein, fette Schwarte.
Feuchtes Gras wächst schneller als trocknes.
Findet der Arme eine Wurst, so schnappt sie ihm der Hund des Reichen weg.
Findet ein Armer einen Groschen, so ist es sicher ein falscher.
Finklein, halte dein Aug' offen, wenn die Katz das ihrige zutut.
Flacher Strand und seichte See sind gern beisammen.
Fleiß durchsticht Berge.
Fleiß ist der Vater des Glückes (Wohlstandes), Faulheit die Mutter der Not.
Flieht die Liebe, soll man ihr nicht nachjagen, man holt sie doch nicht ein.
Folge der Newa und du wirst eines Tages zum Meer gelangen.
Fordere sogleich den ganzen Kreml, wenn du das Blockhaus in der Erdstadt erhalten willst.
Forsche nach der Tiefe des Bachs, bevor du ihn zur Furt wählst.
Frage den Bäcker nicht, wie die Baraschki schmecken, denn er selbst hat noch keine gegessen.
(Baraschki = Kringel)
Frage den Starosten*7 nicht nach seinem Hause, sondern nach seinem Schlosse.
Frage die Erfahrung, aber befolge auch ihren Rat.
Frage keinen Schelm, er redet von selber.
Fragen macht gescheit, wenn Hören hinzukommt.
Frauenliebe ist vortrefflich: Man muss sie nur besitzen.
Freiheit ist der Frechheit Säugamme.
(Ein altes russisches Sprichwort, an das der russische Präsident auch heut noch glaubt. Wie anders sollte man sich die Unfreiheiten in Russland sonst erklären, und dass er die Freiheit nicht einmal in seinen Nachbarländern duldet und deswegen die Ukraine angreift?)
Freiheit verdirbt auch ein gutes Weib.
Fremde Dinge machen mir kein Kopfweh.
Fremde Ente hat Schwanes Größe.
Fremde Not macht dich nicht satt.
Fremder Buckel drückt nicht.
Fremdes Blut ist rot, eigenes warm.
(Ist dieses alte russische Sprichwort der Grund, warum Putin und den russischen Soldaten das Blut der Ukrainer egal ist und sie alle ermorden und vertreiben, die keine Russen sein wollen?)
Fremdes Brot kräht im Halse wie ein Hahn.
Fremdes Brot schmeckt bitter.
Fremdes Gut bringt keinen Nutzen.
Fremdes Gut macht dich nicht reich.
Fremdes Leid wehre ich mit bloßen Händen ab; aber mit dem eigenen weiß ich nichts anzufangen.
Fremdes Rosenwasser duftet stets besser als eigenes Rosenöl.
Fremde Sünden sind größere Sünden.
Freue dich, Väterchen, wenn Gott die Eichhörnchen in deinen Wald setzt, dann will er dir die Eichen gedeihen lassen.
Freundchen, es gehört Sand dazu, wenn du die Wolga verschütten willst.
Freunde finden ist leicht, sie behalten ist schwer.
Freunde gelten vor gelbem und vor weissem Gold.
Freundliche Worte kosten nichts.
(Vergleichbares deutsches Sprichwort: „Gute Worte kosten nichts.“ Auf freundliche Worte von Putin wird man vergeblich warten.)
Friede richtet Hügel auf, Unfriede zerstört Berge.
(Im Zusammenhang damit muss man erkennen, dass Putin mit dem Überfall und und Krieg gegen die Ukraine alles zerstört hat, was in den letzten 50 Jahren für den Frieden zwischen der freien Welt und Russland getan wurde. Aus Moskau kommen seit Jahren nur Lügen und Scheinargumente, welche auch bei unendlichen Wiederholungen kein bisschen Wahrheit angenommen haben. Der russische Überfall auf die Ukraine ist vergleichbar mit dem Überfall der Nazis auf Polen zu Beginn des 2. Weltkriegs begründet. 1939 war es der angebliche polnische Überfall auf den Sender Gleiwitz, 2022 begründet Putin seinen Überfall auf die Ukraine mit angeblichen Plänen der NATO von der Ukraine aus Russland angreifen zu wollen - außer Lügen nichts gewesen.)
Frisst die Katze die Fische nicht mit dem Maul, so frisst sie sie mit den Augen.
Frohlocke nicht, bevor du im Hafen bist, denn du kannst auch an der Mole noch Schiffbruch leiden.
Frostwetter schändet wohl den Sommer, aber nicht den Winter.
Für alte Hände hilft kein Nagelschminken.
Für Ärzte und Fürsten sind viele Tote eine Schande.
Fürchte das Leben, nicht den Tod.
Fürchte den Bock von vorn, das Pferd von hinten und den Menschen von allen Seiten.
Fürchte nicht das Gesetz, sondern seine Hüter.
Fürchte nicht den klugen Feind, fürchte den dummen Freund.
Fürchte von deinem Herrn, dass er ein Tyrann sei, so wirst du ihn zuletzt als deinem Wohltäter lieben.
Furcht hat Blei an den Füssen.
Für den Betrunkenen ist das Meer nur knietief.
Für den, der im Turm sitzt, gibt es keine andere Jahreszeit als Winter.
Für den Kaiser ist auch der Sterlet-Kaviar nicht zu teuer.
Für den Liebenden ist auch im Winter Frühling.
Für den Reichen ist der Kuchen billiger als das Brot.
Für den russischen Soldaten ist der Tod ein Bruder.
(Seit Putins völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 gilt dieses Sprichwort mehr den je. Nach einer Meldung der Investigativseite „Important Stories“ Anfang Oktober 2022 sind im russischen Angriffskrieg seit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 90.000 russische Soldaten getötet, vermisst oder zu schwer verletzt worden, um den Kampf fortzusetzen.)
Für die Dummen ist kein Gesetz geschrieben.
Für die Mutter ist das Kind auch mit hundert Jahren noch ein Kindlein.
Für die, so nach den Gesetzen tun, bestehen keine Strafen.
Für einen Freund sind sieben Werst*10 kein Umweg.
Für einen Reichen gibts keine Grenzsperre.
Für einen Schlächter gilt, wer auf den Kuhmarkt geht.
Für einen wahren Tauben gilt der nur, der nicht hören will.
Für ein Geld liest der Pope nicht zwei Messen.
Für ein Jahr der Zukunft lieber eine Stunde der Gegenwart.
Für fromme Leute werden keine Klöster gebaut.
Für Gold ist der Himmel feil, und die Hölle ist umsonst zu haben.
Für Gold kauft der Zar seine Krone.
Für Gold verkauft der Abt das Kloster.
Für leere Beutel gibt es keinen Markt.
Für leere Beutel ist kein Markt da.
Für mageres Geld kein fetter Kauf.
Für nichts ist kein Gericht da.
Für Reiche ist der Kuchen billiger als für Arme das Brot.
Für schmutzige Rubel kauft man einen blanken Sarafan.
(Sarafan = ein zur russischen Frauentracht gehörendes blusenartiges Kleidungsstück mit großem Halsausschnitt im 18. und 19. Jahrhundert.)
Für sich selbst zu arbeiten ist keine Schande.
Für Sterbende gibts keine Arznei.
Fürst, speie nicht über dich, es fällt sonst Kot auf dich zurück!
Für üble Nachrede sorgt unser Nachbar.
Für unsere Sünden kamen die Polen über uns.
Für wen der Rubel betet, der wird reich.
Füttere den Fuchs mit den fettesten Hühnlein: er wird doch die Zeit wahrnehmen, in den Wald zu entkommen.
Füttere die Natter, der du den Kopf nicht zerschellen kannst.
Ganzer Krieg ist besser als halber Friede.
Gebären ist ein schwierig Ding, aber gegen Schweigen ist's ein Kinderspiel.
Gebete zu Gott und Dienste am Zaren gehen nicht verloren.
Gebrechlichkeit ist des Alters Begleiterin.
Geduldig sein heißt auch mutig sein.
Geduld macht weise.
(Ähnliches deutsches Sprichwort: Geduld ist stärker denn Diamant.)
Geduld und Arbeit zermahlen alles.
(Sprichwort aus Deutschland.: Ohne Fleiß kein Preis, aus England: Keine Mühe, kein Erfolg.)
Geduld und eine fleißige Hand bringen alles zustand.
(Vergleichbares deutsches Sprichwort: Mit Geduld und Spucke vertreibt man manche Mucke.)
Gefunden und nicht angemeldet ist auch ein Diebstahl.
Gegen den Teufel darfst du das Gastrecht verletzen.
Gegen den Tod ist auch der Gröbste kleinlaut.
Gegen die Krankheit der Narren gibt's keine Heilart.
Gegen einen gedungenen Mörder ist kein Schutz vorhanden.
Gegen Leichen braucht man nicht in den Kampf zu ziehen.
Geh auf den Störfang, wenn du Kaviar bereiten willst.
Gehe nach Moskau und man will dich auch nach Petersburg schicken.
Geh nie mit eigenen Regeln in ein fremdes Kloster.
Geht der Zorn, kommt die Reue.
Geld gleicht dem Wasser: wie sehr du ihm auch den Weg versperrst, es sickert schließlich doch durch.
Geldhard hat einen Bruder, der heißt Sorghard.
(Das bedeutet, mit dem Geld und Reichtum kommt gleichzeitig auch die Sorge, das Geld wieder zu verlieren.)
Geld ist die Ware, die man meist am teuersten kauft.
Geld ist ein Riese, der Berge versetzen kann.
Geld ist kein Gott, aber ein Halbgott.
Geld ist nicht von Gott, aber es tut viel Gutes.
Geld ist wie ein Feuer, blase es an, und schon ist es verschwunden.
Geld kann wohl Adel verleihen, aber keine Ahnen.
(Das bedeutet, dass man für Geld in manchen Ländern ein Adelsdiplom kaufen und anmelden konnte.)
Geld leiht Flügel, die überall hintragen, nur nicht in den Himmel.
Geld macht den Teufel zu einem Engel.
Geld macht die Hässlichen schön.
Geld macht ein hässliches Weib zu einer Huldin.
Geld spricht nicht, aber es schafft viel.
Geld verleiht der Dummheit Glanz.
Geld verloren - nichts verloren, Zeit verloren - viel verloren, Energie verloren - alles verloren.
Geld vermag vieles, Wahrheit alles.
(Da die russische Regierung den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg im Februar 2022 mit Lügen begonnen hat und seitdem mit Lügen begründet, wird Russland auf Dauer keinen Erfolg haben. Wahrheit ist, das die Ukrainer keine Russen, sondern ein eigenes Volk mit eigener Sprache und Land sind. Darum wird die Ukraine den russischen Angriffen mit Hilfe der freien Welt widerstehen.)
Gelehrsamkeit ist nicht immer ein Wasser, welches rein wäscht von den Lastern.
Gelehrsamkeit schützt nicht vor Torheit.
Gemalte Rosen entbehren des Duftes.
Gemeinsam am Tisch schmeckt`s Essen besser.
Gemeinschaft ist stark wie Wasser und dumm wie ein Schwein.
Gerade aus den bittern Lindenblüten bereiten die Bienen den süßesten Honig.
Gerechtigkeit ist des Zaren Krone und Weisheit sein Zepter.
Gern beugt der die Knie, wer ins Tal will.
Gerüchte sind wie Meereswellen: Du hältst beide nicht auf.
Gerüchte wandern nicht durch den Wald, sondern unter Leute.
Geschenke tragen keine Zinsen.
Geschenkter Essig ist süsser als gekaufter Met.
Geschwungene Fackel brennt gut.
Gesetze sind leichter gegeben, als befolgt.
Gestohlener Essig schmeckt süsser als gekaufter Met.
Gestohlenes Holz brennt auch.
Gestohlene Ware ist teurer als gekaufte.
Gevatterchen, nimm einen Zwirnsfaden, wenn du dich erdrosseln willst.
Gewohnheit geht über Gesetz.
Gewohnheit ist ein Hemd, welches wir bis zum Tode tragen.
Gewohnheit ist kein Handschuh, du hängst sie nicht an den Haken.
Gib deinem Knecht zu essen und fege dir selbst den Stall.
Gib dem Geizhals einen Stör vom Gewicht eines Pfundes*6 und er möchte aus ihm ein Pud*6 Kaviar bereiten.
Gib dem Richter fünf Gurken, so gibt er dir fünf Melonen.
Gib der Seele nur etwas Freiheit, und gleich will sie viel mehr.
Gib Gott eine Kerze und dem Richter einen Sack Geld.
Gib keinem Rat, der dich nicht fragt.
Gib mir lieber bei meinem Leben einen birkenen Tisch, als dass du mir bei meinem Tode einen zedernen Sarg versprichst.
Gib mir mein Glück und wirf mich auf den Misthaufen.
Gibt Gott den Kwass*4, so gibt er auch das Fass.
Gott gibt den Kwass*4 nicht allein, er gibt auch die Tonne.
Gibt Gott die Lungen, so gibt er auch die Luft.
Gibt Gott Mehl, so gibt er auch den Sack dazu.
Gibt man dir etwas, so nimm, wenn man nach dir schlägt, mach dich aus dem Staube.
Gieße das Wasser nicht aus, ehe der Kwass*4 da ist.
Gieße Lob durchs Ohr, soll die Liebe im Herzen gedeihen.
Gift ist der Schlange Dank, Verleumdung der Lohn der Bösen.
Gingen nicht so viel Narren in den Krug, das Bier würde billig sein.
Glaube nicht dem Gerücht, prüfe, ob`s die Wahrheit spricht.
Glück ist ein Buckel, der schwer zu tragen ist.
Glück ist eine Stiefmutter.
Glück ist ein schneidiges Schwert, woran sich die Hände der Narren leicht verletzen können.
Glück ist kein Pferd, das man anspannen kann.
Glücklich die Kinder, an denen Vater und Mutter Freude erleben.
Glück macht keinen unsterblich.
Glück und Unglück fahren im selben Schlitten.
Glück und Unglück wohnen Hof an Hof.
Glück zu Pferde, Unglück unter dem Pferde.
Glühende Kohlen funkeln oft.
Gnade ist die Stütze der Gerechtigkeit.
Gold beweist die Unschuld.
Gold blendet wohl einen Narren, aber keinen Weisen.
Goldene Schlauheit wiegt mehr als silbernes Recht.
Gold erschließt der Erde Pforten, Tugend das Tor des Himmels.
Gold hat Beweiskraft, des Armen Worte sind Lügen.
Gold hat eine Zunge, die zu überreden versteht.
Gold hat immer unter den Münzen die höchste Währung.
Gold ist der stärkste Magnet.
Gold ist Gold und wenn man es mit Füßen tritt.
Gold kann auch ohne Tugend bestehen, aber Tugend ohne Gold kann nicht zu Ansehen gelangen.
Gold schwimmt sogar auf dem Wasser.
Gott allein ist unbestechbar.
Gott baut Dünen vor einen flachen Strand.
Gott blendet keinen, den er gelähmt hat.
Gott borgt sich vom Zaren wohl die Knute*3, aber nicht das Zepter.
Gott borgt von keinem, aber er lässt sich schenken.
Gottchen, krümme unsere Herrn Buckel nicht, damit wir gerade gehen können.
Gottes Auge sieht auch bei Nacht.
Gottes Gebot gilt vor des Zaren Ukas*9.
Gottes Gedanken gehen über Zarenworte.
Gottes Herrenhof steht offen, aber nur der Edelmann hat den Zutritt.
Gottes Pflaster helfen besser als die der Ärzte.
Gottes Sichel mäht scharf.
Gottes Uhr zeigt immer die rechte Stunde.
Gottes Weisheit geht über des Zaren List.
Gottes Wille leidet keinen Gegenwillen.
Gott fettet die Federn den Vögeln, die im Wasser leben.
Gott fragt nicht nach unserm Taufschein.
Gott fürchtet des Zaren Ukase*9 nicht.
Gott gab uns zwei Ohren, doch nur eine Zunge.
Gott gedenkt auch der Gallwespen, indem er der Eichen gedenkt.
Gott geht zu dem, der zu ihm kommt.
Gott gibt dem die Rubel, der sich den Beutel dazu verdient hat.
Gott gibt den Fürsten das Geld und den Leibeigenen die Gesundheit.
Gott gibt die Kartoffeln, aber in der Schale.
Gott gibt einen Lederbeutel, in dem Gold ist, der Teufel gibt einen goldenen Beutel, darin Stank ist.
Gott gibt keinem das Mehl, er gibt ihm auch den Sack, darein er es schütte.
Gott gibt keinem das Pfeifen, er gibt ihm auch den Mund dazu.
Gott gibt nicht mehr Bart als Seife.
Gott gibt uns den Kalk, aber wir müssen ihn brennen.
Gott gibt wohl den Gaul, aber nicht den Sattel.
Gott gibt wohl den Wein und die Flasche, aber nicht das Glas dazu.
Gott gibt wohl (schickt uns) die Fische, aber die Netze müssen wir uns selber machen.
Gott gibt wohl die Quelle, aber nicht die Fassung.
Gott hat des Maulwurfs Auge so eingerichtet, dass ihm die Erde nicht hineinfällt.
Gott hat einen leisen Gang, aber er tritt fest auf.
Gott hat kein Ohr für die Faulen.
Gott hat mehr Brot als für Hungrige.
Gott hört wohl zu, aber er antwortet nicht schnell.
Gott ist allein unbestechbar.
Gott ist auch des Zaren Machthaber.
Gott ist fast immer da, wo wir ihn nicht suchen.
Gott ist hoch und der Zar ist weit.
Der Himmel ist hoch und der Kaiser weit.
Gott kann allen Weisen genügen, aber keinem Narren es recht tun.
Gott klagt niemand an, er bestraft ihn gleich.
Gott lässt einen Dieb den anderen bestehlen.
Gott lässt keinen fallen, es sei denn, um ihn empor zu ziehen.
Gott lässt nicht Ähren und Halme zugleich missraten.
Gott lässt nicht zu gleicher Zeit den Lachsfang und den Brickenfang missraten.
(Bricke, Pricke,r Prigge = alte und volksmündliche Bezeichnung für Flussneunaugen, die im Mittelalter beliebte Speisefische waren.)
Gott lässt sich nicht bestechen.
Gott mehrt die Käfer, wenn er die Spechte mehrt.
Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie uns nicht auch noch.
Gott schenkt uns wohl die Fische, aber die Netze müssen wir uns selber machen.
Gott schlägt mit Ruten, der Mensch mit Schwertern.
Gott schlägt nie mit Stöcken, sondern nur mit Ruten.
Gott setzt die grünen Berge nicht bloß an das Ufer, sondern auch in den Bach.
Gott sieht keine Tränen, er trocknet sie denn.
Gott spricht zu allen Zeiten, man muss nur die Ohren auftun.
Gott straft auch die Hasen, wenn er den Kohl straft.
Gott straft die Schelme durch die Narren.
Gott teilt nicht mehr Streiche aus, als der Rücken tragen kann.
Gott tut auch heut noch Wunder.
Gott überlässt wohl dem Zar den Donner, aber nicht den Blitz.
Gott verlangt für seine Gaben keine Quittung.
Gott verrät sich in allen seinen Werken.
Gott verschenkt nichts, er leiht jedem reichlich und nimmt keine Zinsen.
Gott wehrt jedem, dass er einem Lahmen auf den Fuß trete.
Gott wohnt hoch, der Zar weit.
Gott zerbricht dessen Hand, der ihn raufen will.
Grabe dir am Tage den Teich, so wird dir Gott über Nacht die Karpfen hineinsetzen.
Grabe nicht nach Silber, wo du nach Gold graben kannst.
Gras wächst auch ungesät, aber Rosen wollen gezogen sein.
Grauer Marmor ist mehr wert als weißer Kalk.
Grauer Marmor ist werter als weisser Kalk.
Graupe tut es auch, wenn der Grieß fehlt.
Grillen sind des Narren Geleit und Launen sein Gefolge.
Grober Flachs will kein feines Linnen geben.
Große Damen haben schwere Geburten.
Große Flüsse quellen leise aus den Bergen.
Großen Herren muss man die Wahrheit oder die Freundschaft opfern.
Großer Schmerz kennt wohl Herztränen, aber nicht Augentränen.
Großes Schiff braucht großes Fahrwasser.
Groß ist das heilige russische Land, aber die Wahrheit hat nirgends Platz.
(Nach einer Woche Krieg von Russland gegen die Ukraine wird am 4. März 2022 das Wort „Krieg“ in Russland verboten. Russlands Parlament Duma hat für die Verbreitung angeblicher Falschinformationen oder Fake News über die russische Arme oder den Angriffskrieg gegen die Ukraine Geldstrafen und bis zu 15 Jahre Gefängnis beschlossen. Ebenso stehen Aufrufe zu Sanktionen gegen Russland unter Strafe. Zu den angeblichen Falschinformationen gehören, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit „Krieg“, „Invasion“, Angriff“, Angriffskrieg“ oder Vergleichbarem zu bezeichnen. Der Föderationsrat und noch amtierende Präsident Putin müssen dem Dumabeschluss noch zustimmen. Damit wird per Gesetz die Wahrheit über Russlands Krieg verboten. Da am 3. März die UN-Vollversammlung mit 141 Zustimmungen den Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt hat, wurden mit diesem Duma-Beschluss alle Bürger und politischen Vertreter der 141 Ländern in Russland zu Straftätern erklärt!)
Groß ist der Markt für verbotene Ware.
Groß ist des Bären Tatze und tappt doch in die Falle.
Güldner Lohn, güldene Arbeit, bleierner Lohn, bleierner Dienst.
Gute Liebe will erobert sein, schlechte gibt sich von selbst.
Gute Reden sind angenehm zu hören.
Guter Harpune fehlt nichts als ein guter Wurf.
Guter Ysop muss bitter sein.
Gutes Buch braucht keinen Aussehreier.
Gute Zeiten machen den Menschen jünger, schlechte machen ihn älter.
Gut sein, aber als schlecht zu gelten, ist besser als schlecht sein und für gut gehalten zu werden.
Gut wirkt mehr als Mut.
Haar für Haar kann man den ganzen Bart entfernen.
Haar für Haar zupfst du den ganzen Bart.
Habe Durst, Väterchen, dann wird dir Kwass*4 für Wein gelten.
Habe eigene Gedanken, sonst redet man dir welche ein.
Habe Kaviar, Väterchen! und man wird dich schlachten wie einen Stör.
Habe nur rechten Durst und es wird dir an Salz nicht fehlen.
Halt aus, Kosak, dann wirst du Ataman*1.
(Wird zu jemanden in Schwierigkeiten oder mit Problemen gesagt. Mit Anstrengungen und Geduld löst man die Probleme und wird Anführer.)
Halte dich ganz fern von einem, der gern Prozesse führt.
Haltet es mit den alten Weibern, wollt ihr alter Weiber Töchter freien.
Hältst du dem Hunde den Knochen vor, dann betet er dich mit Wedeln an, hat er den Knochen verschlungen, dann bellt er Flüche hinter dich her.
Hältst du dich mit deiner Blüte an der Erde, wie ein Veilchen, wird man dich leicht zertreten.
Hältst du die Kreide für schwarz, so halte die Kohle für weiß.
Hämmern macht den Ton nicht hart.
Handeln insgeheim bringt keine Ehre ein.
Hänge eine Melone an eine Pappel: Es wird genug der Narren geben, welche die Pappel für einen Melonenbaum halten.
(Ein altes Sprichwort, das auch heute jederzeit überall auf der Welt täglich bestätigt wird. Früher meinte man, weil es in der Zeitung oder irgendwo anders gedruckt stand, wäre es wahr. Heute meinen alle, was sie im Internet lesen, sei die Wahrheit. Man kann den offensichtlichsten Blödsinn oder die größten Lügen in den (un)sozialen Netzwerken behaupten, schon glauben es alle und verbreiten es ungeprüft weiter. Etliche Versuche seriöser Menschen hat es versucht und bestätigt gefunden. Der Beweis für dieses Sprichwort im Artikel über russische Sprichwörter von Julius Altmann aus dem Jahr 1855: https://archive.org/details/ . . /2up)
Harren bringt nicht immer Gewinn.
Hass ist die Mutter der Ungerechtigkeit.
Hässliche Kinder können nur andere Leute haben.
Hast du Gott zum Freund, kannst du andrer Freunde entraten.
Hast du keinen Teufel im Haus, so nimm einen Schwiegersohn.
Hast du nur das Geld erst, finden sich die Zinsen von selber.
Hast du nur für Holz, Wasser und Kraut gesorgt, so wird Gott dir schon die Suppe kochen.
Hast du schon einen Buckel, wird Gott dir kein Kreuz auflegen.
Hast du selbst eine Leiche in deinem Hause, was fragst du nach meinem Toten?
Hast du verstanden, Kinder zu zeugen, so verstehe auch, sie zu belehren.
Hast du vor, in den Schlot zu steigen, was wäschst du dich erst?
Hat der Nachbar gutes Brennholz, so wird es uns auch etwas erwärmen.
Hat der Narr zu viele Rosen, so pflanzt er Disteln darunter.
Hat der Narr zu viel Honig, mischt er Galle darunter.
Hat der Pfau den Schweif verloren, mag er auch den Hals verlieren.
Hat der Russe die Wurst gehackt, so wird sie schon einen deutschen Esser finden.
(Laut einer Bemerkung 1853 von Julius Altmann ist „Wurstesser“ in Moskau und Umgebung ein beliebter Schimpfname für die Deutschen.)
Hat die Kuh erst das silberne Euter, so wachsen ihr auch die goldenen Zitzen.
Hat die Maus das Mehl gefressen, lässt sie den Dreck im Sacke.
Hat die Wunde erst geschmerzt, dann entstellt noch hinterher die Narbe.
Hat eine Hure sieben Töchter, sie werden alle sieben Huren sein.
Hat es der Dichter gesungen, hätt' es auch der Narr singen können.
Hat Gott erst dein Auge erfreut durch die Blüte, so erquickt er deine Zunge nachher durch die Frucht.
Hat man das Fleisch der Schildkröte verspeist, kann man noch einen Kamm machen aus ihrer Schale.
Hat man das Ross verloren, mag's auch um den Zaum geschehen sein.
Hat man die Gans genug gelobt, so schlachtet man sie.
Hat man die Häuser zerfallen lassen, so sucht man die Ruinen zu erhalten.
Hat man keinen Schwaden, so schmeckt auch wohl der Hirse.
Hat man sich den Mund am Brei verbrannt, dann bläst man den Teller.
Hätte der Löwe ein goldenes Herz, so würde mancher den Kampf mit ihm wagen.
Hätte es erfunden werden sollen, wir hätten noch heute kein Glas.
Hätte Gott das Weib für nützlich befunden, wäre er verheiratet gewesen.
Hätte man nur die Sünden, die man bekennt, die Menschen wären allzumal Heilige.
Hätt ich Brot, hätt ich auch Mäuse.
Hat zwar recht, ist aber rechtlos.
Hefte Lob an die Angel und du köderst alle Narren.
Heiratest du nach Geld, so verkaufst du dich selbst; heiratest du eine Witwe, so kommt der fremde Mann ins Haus.
Helfen die Kopeken nicht, so werden die Rubel helfen.
Henne, brüte nicht, eh' du geleget hast.
Heuchelei ist eine Tochter des Hoflebens.
Heulende Winde sehen sich nach ächzenden Tannen um.
Heute Hahn, morgen Staubwedel.
Heute ist es einfach, die weise Entscheidung zu treffen, die man gestern gebraucht hätte.
Hilft die Ruthe nicht, muss man zum Stecken greifen.
Hilft die Rute nicht, wird die Peitsche fruchten.
Hilft die Sense nicht, so hilft vielleicht die Sichel.
Hinter der Kaiserin Hemd giebt's auch nur Nacktheit.
Hitziger Streit hat ein jähes Ende.
Hoch hebt der Esel die Beine, der neben einem Löwen geht.
Hoch lässt Gott die Bäume wachsen, damit sich des Blinden Haupt nicht daran zerstoße.
Hochmut ist eine Pflanze, die im Garten des Reichtums wuchert.
Hochmut ist ein Sumpf, der faule Blasen aufwirft.
Hoch wächst die Narrenrose, die du mit Lobwasser begießest.
Hoffe auf fremden Brei, sorge aber, dass der deinige im Ofen sei.
Hoffnung ist ein Seil, auf dem viele Narren tanzen.
Hoffnung speist wohl, sättigt aber nicht.
Hoffnungsspeise macht keinen fett.
Höher als über deinen Kopf kannst du nicht springen.
Holz lässt sich eher zu Kohle machen als Kohle zu Holz.
Hört der Lüsterne das Wort rot, so verbindet er's gleich mit den Lippen.
Hühner werden im Herbst gezählt.
Hundert Kopeken hört der Geizhals lieber sagen als ein Rubel.
Hundert Köpfe - hundert Meinungen.
Hunger ist ein Finger, der dem Blinden die Zweige zeigt, von welchen er sich Früchte pflücke.
Hunger ist ein schlimmer Gast.
Hunger jagt den Hirsch über das Eis.
Hunger lehrt den Lahmen springen.
Hunger sieht am Brot den Schimmel nicht.
Hungrige Wespen stechen am schlimmsten.
Hüpft die Mutter, so springen die Töchter.
Huren beten, dass Gott die Wollust mehre.
Hurerei. erlernt sich von selber, sie braucht nicht in Schulen gelehrt zu werden.
Hüte dich, wenn dein Feind dich lobt.