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Sprichworte aus dem
Föderationskreis Südrussland
Der Föderationskreis Südrussland ist ein Föderationskreis in Russland und damit eine der administrativen Einheiten der obersten Ebene gemäß der föderalen Gliederung Russlands. Der Verwaltungssitz befindet sich in Rostow am Don. Die größten weiteren Städte sind Wolgograd und Krasnodar. Russen bilden mit 86 Prozent die Bevölkerungsmehrheit des Föderationskreises. Große Minderheiten bilden die Kalmücken und Adygeja. Der Föderationskreis wurde zusammen mit den sechs anderen ursprünglichen Föderationskreisen zum 13. Mai 2000 geschaffen und zunächst als Föderationskreis Nordkaukasus bezeichnet. Bereits am 21. Juni 2000 erfolgte die Änderung auf die heutige Namensform, da der eigentliche Nordkaukasus nur einen relativ geringen Teil der Gesamtfläche des Föderationskreises einnimmt.
Zu Südrussland gehören die Föderationssubjekt Republik Adygeja, Oblast Astrachan, Oblast Wolgograd, Republik Kalmückien, Region Krasnodar, Oblast Rostow und seit 2016 die völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Südrussland

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Von den Sprichwörtern der Adyejy und Kalmüken auf dieser Seite wurden jeweils bis zu ca. 50 Sprichwörter von der Russistin Gisela Reller auf Reportagereisen in die Sowjetunion, die sie für die Illustrierte FREIE WELT unternahm, jahrzehntelang zwischen 1964 und 1990 vor Ort bei den Völkern gesammelt. Weitere bisher unveröffentlichte Informationen über diese und 50 anderer Völker der ehemaligen Sowjetunion auf der Webseite von Gisela Reller:   www.reller-rezensionen.de/
   
Informationen zu 50 Völker Russlands, von Abasiner bis Zachuren, in einem Lesebuch mit 1001 Sprichworten und über 100 Fotos und ethnografischen Illustrationen von Gisela Reller:
„Die Heimat ist eine goldene Wiege“, ISBN 978-3-8305-3934-6, erschienen am 27.08.2019.
Ein Blick ins Buch:   
www.bwv-verlag.de/detailview?no=3934
   
Sprichworte aus Adygeja
Flagge von Adygeja
Wappen von Adygeja

Flagge von
Adygeja
(links)


Wappen von
Adygeja
(rechts)
Die Republik Adygeja ist eine kleinere autonome Republik im Nordkaukasus im Föderationskreis Südrussland. Die Fläche ist gänzlich von Region Krasnodar umschlossen und beträgt 7792 km² mit 439.996 Einwohner (2010) Ihre Hauptstadt ist Maikop (Myjeqwape). Die namensgebenden Adygejer (Tscherkessen) bildeten bei keiner sowjetischen oder russischen Volkszählung eine Bevölkerungsmehrheit. Die Tscherkessen sind ein kaukasisches Volk, die sich selbst Adyge nennen, wovon wiederum die Bezeichnung Adygejer abgeleitet ist. Amtssprachen sind Adygeisch und Russisch. Die Tscherkessen, Kurden und Tataren sind mehrheitlich Muslime. Die Mehrheit der Russen, Ukrainer und Armenier dagegen sind Christen.
Erst im 19. Jahrhundert gelang es den russischen Truppen nach dem jahrzehntelangen Kaukasuskrieg, am 21. Mai 1864 die Tscherkessen als letztes der nordkaukasischen Völker zu bezwingen. Hunderttausende wurden in der Folge in das Osmanische Reich vertrieben. Heute leben die Hälfte der ca. 4. Mil. Tscherkessen in der Türkei. Ein bekannter Nachkomme der Tscherkessen ist Cem Özdemir, Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und seit dem 8. Dezember 2021 Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland. Adygeja war in der Sowjetunion keine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR), sondern ein Autonomer Kreis. Erst mit Auflösung der UdSSR 1991 wurde sie zur Republik erhoben.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Adygeja
             https://de.wikipedia.org/wiki/Tscherkessen

Als Gast sei bescheiden wie ein Schaf.

Auch der höchste Berg, den du erklommen, macht dich nicht größer.


Aus einer Tasse kann man nur ausgießen, was hinein gegossen wurde.

Beim Reichen wird sogar der Hund auf die Weide geführt.

Besser ein schlauer Feind als ein dummer Freund.

Besser in jedem Dorf einen Verwandten als ein Dorf voller Verwandter.

Biege die Gerte, bevor sie ein Pfahl geworden ist.

Bist du im Recht, bist du stark.

Das Geheimnis, das Dreien bekannt ist, ist kein Geheimnis mehr.

Das zarte Lamm saugt von zwei Müttern.

Dem Arzt sind alle Lebenden gut Freund.

Dem Blinden erscheint kein Mond, dem Kinderlosen erklingt kein Kinderlachen.

Dem Schwachen – die Schwarten.

Der Arme braucht eine dicke Haut.

Der Feigling schlägt zuerst.

Der Narr ist froh.

Der Narr ist klug, wenn er schweigt.

Der zweite Ehemann ist eine geheftete Naht.

Die Gewohnheiten der Mutter sind Schnittmuster für die Tochter.

Die Kuh mit wenig Milch muht am meisten.

Die Wunde vom Säbel wird heilen, von der Zunge nicht.

Dumm liebt´s bunt.

Ein alter Freund ist kostbar wie altes Silber.

Ein Dummkopf ist klug – wenn er schweigt.

Ein Feigling fürchtet sich vor seinem eigenen Rocksaum.

Ein Heimatloser friert überall.

Ein Mädchen, das den ersten Stich macht, ist wie eine Greisin, die es verlernt hat zu nähen.

Ein Mann stirbt auch als Mann.

Ein Reicher ist nie ohne Dach.

Ein Reiseführer ist in der Fremde mehr wert als ein Schwert.

Ein zärtlich Wort schmilzt jedes Herz.

Freundschaften erhalten ist mühsam wie Hirsesamen hüten.

Gemeinsam zerren neun Mäuse sogar einen Deckel vom Käsefass.

Gute Waffen sind gute Begleiter.

In ihrem eigenen Loch ist die Maus mutig.

Ist das Futter mager, bleibt das Kälbchen hager.

Ist dein Wegbegleiter ein Feigling, leg dich mit keinem Bären an.

Ist der Anführer mutig, sind auch die Nachfolgenden nicht feige.

Ist der Bauch voll, scheint das Brot klitschig.

Ist der Reiter missmutig, macht auch das Pferd keine Freudensprünge.

Lache nicht über den, der zuerst fällt.

Lächle, um mit den Idioten fertig zu werden, der Kluge wird dir recht sein.

Lobe das Alte, aber wähle das Neue.

Mach die Frau nicht schlecht, von der du dich nicht trennen kannst.

Ob die Schuhe zu knapp oder die Speise – der Jammer ist der derselbe.

Sage nie, dass dein Hund nicht beißt und dein Pferd nicht lahmt.

Schau die Mutter an, dann heirate die Tochter.

Schnell wird ein Neidhammel zum Unglücksraben.

Selbst das Kamel hat einmal im Jahr Spaß.

Siehst du schon den Kopf des Bären, suche nicht seine Spur.

So klein der Ameisenhügel auch ist, er bringt eine Arba zum Umstürzen.
(Ein Arba ist ein dreirädriger traditioneller Holzkarren, der ohne Nägel zusammengefügt ist.)

Starker Regen dauert nicht lange.

Süße Rede lockt sogar eine Schlange aus ihrer Höhle.

Tue, was der Alte sagt und iss, was der Junge zubereitet.

Verstand hat keinen Preis, Erziehung kein Ende.

Vertrau dem Wald und auch der dunklen Nacht kein Geheimnis an.

Viel Lärm, wenig Gelehrsamkeit.
(Dieses Sprichwort erinnert irgendwie an die heutigen Schulen und Lehranstalten.)

Vorzügliche Erziehung ist vorzüglicher Reichtum.

Was der Blinde ergriff, das hält er fest.

Was nützt es, dass eine Kuh viel Milch gibt, wenn sie verschüttet wird?

Wenn das Herz nicht sieht, dann sehen die Augen auch nicht.

Wer das Pferd fürchtet, schlägt den Sattel.

Wer dein Freund nicht ist, dem klage auch nicht dein Kopfweh.

Wer keine Scham hat, es zu sagen, wird keine Angst haben, es zu tun.

Wer seine eigene Bedeutung nicht kennt, bleibt ohne Platz im Leben.

Wer unbemerkt bleibt – hüstelt.

Wer viele Mängel hat, findet sie leicht in anderen.

Wie Spätzchens Fleisch, so Spätzchens Brühe.

Wo das Herz nicht hinschaut, sieht das Herz auch nichts.

Wo keine würdigen Greise, da ist keine achtbare Jugend.

Zeig dem, der dich schlägt, dass auch du Hände hast.

Zwar sitzt die Wachtel in der Gerste, doch mit dem Herzen ist sie bei der Hirse.
   
Sprichworte aus Astrachan
Flagge von Astrachan
Wappen von Astrachan
Flagge von Astrachan
 Wappen von Astrachan
Astrachan ist eine Stadt mit 520.339 Einwohnern (2010) an der Wolga. Astrachan ist das Verwaltungszentrum des Oblast Astrachan und liegt wie das nahe Kaspische Meer 28 Meter unter dem Meeresspiegel. In der Stadt befindet sich das Hauptquartier der Kaspischen Flottille der Russischen Marine.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Oblast_Astrachan
             https://de.wikipedia.org/wiki/Astrachan

Die Sprichwörter aus Astrachan hat Julius Altmann im 19. Jahrhundert vor Ort gesammelt und 1855 in den Jahrbüchern für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft  veröffentlicht.

Bei Astrachan kommt ein Schwimmer wohl über die Wolga, aber nicht über das Kaspische Meer.

Dem kaspischen Meer entgehen und auf der Wolga Schiffbruch leiden.

Der Allgütige schenkt wohl dem Fischer die Störe, den Kaviar aber lässt er ihn sich selber bereiten.

Der Stör wächst nicht über die Wolga hinaus.

Er sieht das Meer vor Wellen nicht.

Gott gibt wohl den Hanfacker und den Wolgastrom, aber nicht die Netze und die Störe.
   
Sprichworte der Kalmücken
Flagge von Kalmückien
Wappen von Kalmückien
Flagge von Kalmükien
 Wappen von Kalmükien
Die Kalmücken sind ein westmongolisches Volk, das heute vor allem in der autonomen russischen Teilrepublik Kalmückien siedelt. Der Begriff wurde ab dem 14. Jahrhundert von islamischen Historikern für die Oiraten verwendet und später von den Russen übernommen. Die Kalmücken sind das einzige buddhistische mongolischsprachige Volk in den Grenzen Europas. 2010 lebten 183.372 Kalmücken in Russland, davon 162.740 in Kalmückien (57,4 % der Einwohner Kalmückiens).
Bis ins 20. Jahrhundert lebten die Kalmücken als Nomaden und Halbnomaden zwischen der unteren Wolga und dem unteren Don vorwiegend von Viehzucht, Fischfang und vereinzelt von Ackerbau. Sie hielten das nach ihnen benannte Kalmücken-Rind, Kamele, Pferde, Schafe und Ziegen. Trotz teilweise fruchtbare Böden ist Ackerbau in der fast wasserlosen Steppe nur in den wenigen Flusstälern möglich. Obwohl die Kalmücken nicht zum Wehrdienst verpflichtet waren, gehörten kalmückische Einheiten in den Kriegen des 18. und 19. Jahrhunderts zur Armee Russlands.
Die nomadischen Kalmücken lebten im traditionellen Familienbund mit Eltern, verheirateten Kindern, deren Familien und unverheirateten Kindern in Großfamilien. Mehrere Großfamilien bildeten nomadische Dorfverbände, von denen wiederum mehrere entsprechend ihrer Abstammungslinien einen Klan bildeten. Mehrere Klans bildeten einen traditionellen Stamm. Die kalmückisch-oiratische Gesellschaft besteht aus vier großen und mehreren kleinen Stämmen. Viele Kalmücken sind, wie andere mongolische Völker, seit dem 17. Jahrhundert Anhänger des tibetischen Buddhismus, auch Lamaismus genannt. Neben den Buddhisten gibt es einige muslimische Kalmücken und kleine christliche Gemeinden und viele Atheisten.
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts war das Kalmückenkhanat faktisch ein Vasall Russlands. Im russischen Bürgerkrieg 1918–20 standen viele westlichere "Don-Kalmücken" auf der Seite der gegen die Bolschewiki kämpfenden Weißen Armee. Ein Teil der Kalmücken emigrierte am Ende des Krieges ins Ausland, wodurch ihre Bevölkerung von 190.648 (1897) auf 127.651 (1926) zurückging. In der Sowjetunion erhielten die Kalmücken ein autonomes Gebiet, das später zur Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der russischen SFSR ausgerufen wurde. Nach der ab 1930 betriebenen Ansiedlung leben die Kalmücken heute vorwiegend in festen Dörfern und Städten. Teilweise unterstützten die Kalmücken im Zweiten Weltkrieg die deutsche Wehrmacht. In Vergeltung für die Kollaboration wurde die Kalmückische ASSR aufgelöst und die restliche kalmückische Bevölkerung nach Sibirien zwangsumgesiedelt. Ein Drittel der Deportierten kam ums Leben. Ab 1958 durften sie in die wiedergegründete Kalmückische ASSR zurückkehren. 1959 lebten nur noch 106.066 Kalmücken, 2010 lag die Bevölkerungszahl der Kalmücken mit über 180.000 noch unter dem Stand von 1890. Durch die sowjetische Wirtschaftspolitik seit 1960 wurden in Kalmückien vorwiegend Merinoschafe gehalten, die die Vegetation so stark abfraßen, dass es in einigen Regionen zur Wüstenbildung kam.                              Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kalmücken

Almosen von einem Khan sind wie Schneeflocken im Frühling.

Auch ohne gefressen zu haben, ist des Wolfes Rachen immer rot.

Bei guter Hoffnung hat auch das Böcklein rote Augen.

Besser berühmt sterben, als berüchtigt sterben.

Besser, des Adligen Abreise zu erleben als seine Ankunft.

Besser Freundschaften bewahren als nach Schätzen graben.

Besser wenig und gut, als viel und schlecht.

Bist du unter Blinden, schließ die Augen, bist du unter Lahmen, dann hinke.

Blindheit der Gedanken ist schlimmer als Blindheit des Auges.

Buddha lehrt man nicht das Beten.
(Die Kalmüken sind das einzige im europäischen Russland lebende Volk mit buddhistischer Religion.)

Das beste Essen gib anderen, die beste Kleidung ziehe selbst an.

Das beste Kleid ist das neue Kleid, der beste Freund ist der alte Freund.

Das Kamel ahnt nicht, das es bucklig ist.

Das Kamel bemerkt seinen Höcker nicht, der Mensch nicht seine Laster.

Das Leid hat es eilig, das Glück kommt gemächlich.

Das Schwein sieht nicht den Himmel.

Das Wasser geht von der Quelle bis zur Mündung, das Verbrechen kommt zurück zum Täter.

Dem Verständigen erkläre die Sache, dem Jäger zeige das Tier.

Der Dumme erzählt, was er gegessen, der Kluge, was er gesehen.

Der Mensch ist schön durch seine Sprache, die Sprache durch das Sprichwort.

Die Arba der Wahrheit überholt den Hasen der Lüge.
(Ein Arba ist ein dreirädriger traditioneller Holzkarren, der ohne Nägel zusammengefügt ist.)

Die Dankesschuld an die Mutter kannst du selbst dann nicht abtragen, wenn du Fleisch auf dem Handteller für sie brätst.

Die dem Tode nahe Maus beißt dreist auch der Katze dem Schwanz ab.

Die heutige Leber ist besser als die morgige Lunge.

Die Kerze beleuchtet nicht ihre Basis.

Die Lampe flackert, bevor sie ausgeht.

Die Schlange, die sich ins Haus schleicht, vertreibt den Herrn.

Die Seil reißt an der Stelle, wo es dünn ist.

Die Worte des Brautwerbers sind gewundener als das Gehörn des Hammels.

Die Zypresse ist leichter zu brechen als zu biegen; ein rechtlicher Mann stirbt lieber, als dass er sich erniedrigt.

Durch die Wunder des Glücks kann auch der Hecht die Blätter von den Bäumen pflücken, die auf dem Berge wachsen.

Durch einmaliges Straucheln strauchelt der Hund hundertmal.

Egal wie böse der Schwan - er schlägt seine Eier nicht.

Egal, wie weit der Weg ist; egal wie alt sie ist, nimm ein Mädchen.

Ein alter, an einen jungen gelehnter Baum, wächst hundert Jahre.

Ein Aransal stirbt für seinen Herrn, der Bogatyr für die Heimat.
(Ein Aransal ist ein kalmykischen Streitross im kalmykischen Epos „Dshangar“, das sprechen kann und Weisheit besitzt. Ein Aransal ist das Reittier eines Bogatyr und sein treuer Freund in Freud und Leid.
Bogatyr ist die Bezeichnung für Recken aus mittelalterlichen russischen Sagen und Heldenliedern. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes war „Held“ oder „tapferer Krieger“. Im wirklichen Leben waren die Bogatyri meistens freie Söldner, die dank ihrer Tapferkeit die Anerkennung als Bogatyr erfuhren. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bogatyr)

Ein böses Wort sprich erst aus, nachdem du dreimal um die Kibitka gelaufen bist.
(Kibitka = eine Filzjurte, für die die Wolle von zweihundert Schafen benötig wird.)

Eine Schlange mit einem Schweif und drei Köpfen kriecht nicht in eine Höhle, aber die, so mit drei Schweifen und einem Kopfe, kriecht hinein.

Ein großes Unglück setzt sich aus kleinen Missgeschicken zusammen.

Ein kühner Mann erlangt sogar den Tschindamani.
(Ein Tschindamani ist ein Zauberstein, der alle Wünsche erfüllt.)

Ein langer Saum schlingt sich um die Füße, eine lange Zunge um den Hals.

Ein Mandshi, der lesen und schreiben kann, ist wie ein Mädchen, das sich auf Handarbeiten versteht; beide gehen nicht unter.
(Ein Mandshi ist ein Schüler im Kalmükischen Kloster.)

Erfahren die Alten von einer Hochzeit, geraten ihre Köpfe in Bewegung.

Ergreife nicht den Schwanz eines Panthers, wenn doch - nicht loslassen.

Es wird eine Zeit kommen, wo auch auf dem Schnee das Feuer anbrennt.

Frage keinen Bösen: Er wird es selbst sagen.

Für einen Dummkopf ist schwer, einen Richter zu finden.

Gedanken auf dem Thron, sitzen im Schlamm.

Gib erst zu trinken, dann erfrage den Grund des Kommens.

Glaube schafft Götter, Aberglaube – böse Geister.

Gold kann sich nicht im Staub verbergen.

Im nahrhaften Wasser sammeln sich Fische und zum glücklichen Menschen Leute.

In der dunklen Nacht ist die Straße weit.

In der Sonne wird der Mensch nicht frieren, und bei einem guten Herrn nicht ohne Nahrung sein.

Ist der Fluss auch schmal, muss er doch nicht seicht sein, ist der Mann auch jung, muss er doch nicht dumm sein.

Jeder Tropfen fügt dem Ozean etwas hinzu.

Kindermund und Welpenschnäuzchen kriegen nie genug.

Manchmal darf auch ein Lebender aus einer goldenen Tasse trinken.

Miss eine große Sache an einer kleinen.

Mit dem Hund zu spielen, kostet den Mantelsaum, mit dem Noion zu spielen, kostet den Kragen.
(Ein Noion ist ein ein Fürst oder ein Reicher.)

Nach der Überfahrt über den Fluss braucht man kein Boot, nach der Genesung keinen Arzt.

Obwohl die Hörner später wachsen, werden sie mitunter länger als die Ohren.

Ohne Anlass spricht sich kein Sprichwort.

Reichtum, bis zum ersten Schneesturm; Held, bis zur ersten Kugel.

Sagst du „Ich weiß“, musst du noch viele Worte machen, sagst du „Ich weiß nicht“, hat es damit sein Bewenden.

Selbst in einem Bettelsack kann liegen, was sich in keiner Khans-Truhe verbirgt.

Siehst du nicht, so fällst du in die Grube; bist du nicht vorsichtig, so trinkst du Gift.

Sprichwörter sind Wahrheit, Verleumdung ist Lüge.

Spuck nicht in den Brunnen, aus dem du trinken willst.

Unrechtmäßig erworbene Speise bleibt zwischen den Zähnen stecken.

Unsichtbares Feuer liegt unter der Asche.

Üppig Salz schadet dem Tee, üppig Scherz der Freundschaft.
(Der echte kalmükische Tee Zja wird mit Salz, Pfefferkörnern und Butter gereicht.)

Vergiss in satten Zeiten nicht das Leder, dass du in Hungerzeiten kautest.

Vom Streite Blut, vom Frieden Butter.

Vor Entscheidung der Sache sei der Diener von jedermann.

Was mit den Händen verborgt wurde, muss man meist mit den Füßen zurückholen.

Wem die Butter bis an die Ellenbogen reicht, der hat auch den Speck bis ans Knie.

Wenn die Hände arbeiten, dann funktioniert auch der Mund.

Wenn du dein Wort gegeben hast, sei sein Herr.

Wenn du gibst, gib ohne Vorhaltungen, kannst du ohne nicht geben, dann gib nicht.

Wenn sie die Wahrheit hört, zuckt sogar eine tote Schlange zusammen.

Wer Gewinne will, wird Kosten haben.

Wer seine Eltern ehrt, wird später auch von seinen Kindern geehrt.

Wer seine Heimat verrät, soll keine zwei Tage mehr leben.

Willst du einen Hammel, so bitte um ein Kamel.

Wissbegierde kennt kein Alter.

Wisse viel, sprich wenig.

Zum rechten Reisen gehört rechte Vorbereitung.

Zwei, die sich freund sind, haben auf einem Hammelfell Platz, für zwei, die sich feind sind, reichen sieben Felle nicht aus.
   
Sprichworte aus Wolgograd

(bis 1925 Zarizyn und von 1925 bis 1961 Stalingrad)

Flagge von Wolggrad
Wappen von Wolgograd
Flagge von Wolgograd
 Wappen von Wolgograd
Wolgograd, bis 1925 Zarizyn und von 1925 bis 1961 Stalingrad ist eine Stadt im Oblast Wolgograd im Föderationskreis Südrussland. Die Ort wurde 1589 als Zarizyn (Name eines Nebenflusses der Wolga) gegründet und wurde 1780 zur Stadt erhoben. 2010 hatte die Stadt 1.021.215 Einwohner (2010) auf einer Fläche von 565 km². Zarizyn ist ein Knotenpunkt der Ölversorgung mit Verkehrsverbindungen vom Kaspischen Meer zum Schwarzen Meer und vom Kaukasus nach Zentralrussland.
Im Russischen Bürgerkrieg von 1917 bis 1920 war hier Josef Stalin in der Schlacht um Zarizyn als Armeekommissar tätig. Zu seinen Ehren wurde der Name am 10. April 1925 in Stalingrad geändert. 1942/43 war Schlacht von Stalingrad ein Wendepunkt im 2. Weltkrieg.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolgograd

Die Sprichwörter aus Zarizyn (Wolgograd) hat Julius Altmann im 19. Jahrhundert vor Ort gesammelt und 1853 - 55 in den Jahrbüchern für slawische Literatur, Kunst und Wissenschaft  veröffentlicht.

Das Glück geht immer auf Tanzschuhen.

Das Recht der Liebe ergibt sich von selber.

Gott gibt den Reichen zu den Pasteten Sattheit und den Armen zum Schwarzbrot den Appetit.