Der Erzähler lügt, als ob er mit dabei gewesen wäre.
Der Fisch, der ein Boot verschlucken kann,
lebt nicht in einem Bach.
Der Fleiß holt die Armut nicht ein.
Der Fremde in der Nähe ist mehr wert
als der Verwandte in der Ferne.
Der Frosch im Brunnen weiß nichts vom großen Ozean.
Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
Der gierige Falke reißt sich selbst die Klauen ab, wenn er sie zu tief in die Beute schlägt.
Der giftige Kugelfisch ist süß, aber das Leben ist süßer.
Der Glanz des Mannes ist siebenfacher Glanz.
Der Herrschsüchtige glaubt, der Himmel sei eine Kopfbedeckung.
Der Hund jagt sich ab, doch der Falke fängt die Beute.
Der hungrige Hund fürchtet den Stock nicht.
Derjenige, der allzu üppig spendiert, sät Hass bei seinen Gästen.
Der Kranich baut kein Nest auf einem abgestorbenen Baum.
Der Lauf des Wassers und die Zukunft des Menschen gleichen einander.
Der Mann des Aufschubs schärft seine Pfeile, wenn er den Eber sieht.
Der Mann hält sich durch Mut.
Der Meister wählt nicht erst lange seinen Pinsel.
Der Mund ist das Tor (die Pforte) des Unglücks, die Zunge seine Wurzel.
Der Mund ist die Wurzel des Unglücks.
Der Nagel, der hervorsteht (herausragt), wird flach gehämmert (geschlagen).
(Das Sprichwort besagt, wer aus der Menge herausragt, wird eingeschlagen oder kürzer gemacht. Es soll die Mentalität der Japaner sein, dass möglichst alle gleich sein sollten, keiner soll sich hervortun. Wenn das alle so machten, dann gäbe es keine Entwicklung, keinen Fortschritt. Nur wenn einer mehr macht als die anderen oder er soll, kommt mehr und Neues zustande. Das Neue oder Bessere muss von den anderen anerkannt und honoriert werden, damit alle etwas davon haben, sonst wird es zunichtegemacht und keinem nützt es.)
Der Pfahl, der hervorsteht, wird von den Wellen gepeitscht.
Der Rabe, der den Kormoran nachahmt, muss viel Wasser schlucken.
Der Reiche ist wie ein Aschenbecher. Je voller er wird, desto schmutziger wird er.
Der Reiche ist wie ein Aschenbecher: je mehr sich anhäuft, je schmutziger wird er.
Je mehr ein Reicher und ein Aschenbecher ansammeln, desto schmutziger werden sie.
Der Reis, der Frucht trägt, neigt sich; der Mensch, der reich wird, richtet sich auf.
Der Reis des anderen ist weißer.
Der Schatten verleiht Ansehen.
(Die scheinbare Macht, Stärke oder Können werden nur vorgetäuscht.)
Der Schatz, der sich nur widerstrebend gewinnen ließ, geht auch nur widerstrebend fort.
Der Scherz ist oft das Loch, aus dem die Wahrheit pfeift.
Der Schnee auf meinem Schirm wiegt leicht, denn er gehört mir.
Der Spiegel ist die Frauenseele.
Der Streit zwischen Eheleuten und der Westwind legen sich bei Einbruch der Nacht.
Der Sünder ist niemals schön.
Der Tag, an dem man einen Entschluss fast, ist ein Glückstag.
Der Teufel im Herzen quält den Leib.
Der Tiger hinterlässt sein Fell, der Mann seinen guten Ruf.
Tiger sterben und hinterlassen ihr Fell; Menschen sterben und hinterlassen ihre Namen.
Der Tod ist sowohl größer als ein Berg wie auch kleiner als ein Haar.
Der Trinker kennt das Gift, der Abstinenzler die Heilkraft des Weines nicht.
Der Unterwürfige macht sich zum Hintern seines Herrn.
Der Vater hat mühevoll die Bäume gepflanzt, und der Sohn rekelt sich mit fettem Gesicht in ihrem Schatten.
Der wahrhaft Gelehrte schämt sich nicht, auch solche zu fragen, die unter ihm stehen.
Der Weg von der Sparsamkeit zur Verschwendung ist leicht, von der Verschwendung zur Sparsamkeit schwer.
Der Weidenzweig wird durch die Last des Schnees nicht gebrochen.
Der Weise schont seinen Mund, Tiger und Leoparden schonen ihre Klauen.
Tiger und Leoparden schonen ihre Klauen, wie der Weise seinen Mund schont.
Der Wille einer Frau dringt auch durch Felsen.
Der Zorn ist dein Feind.
Der Zweifel ist der Schatten eines Menschen im Dunkel.
Des Advokaten Geschäft ist, den Streit zu vergrößern.
Die Abwesenden entfernen sich mit jedem Tage mehr.
Die Arbeit kann den Fleiß nicht einholen.
Die Armen haben viele Kinder.
Die Augen sind beredter als der Mund.
Die Augen sind der Spiegel der Seele.
Die Beleidigung wird über Nacht, die Dankesschuld schon am helllichten Tage vergessen.
Diebe ruhen nie, Wächter ab und zu.
Die Blinden fürchten sich nicht vor Schlangen.
Die Blume blüht auch ohne Wurzeln.
(Ein Gerücht kann auch ohne Wahrheitsgehalt entstehen, eben ohne Wurzeln. Der Grund ist dann bei demjenigen zu suchen, der es in die Welt gesetzt hat, um einem anderen zu schaden.)
Die Bösen durchschauen einander leicht.
Die Brauchbarkeit von Scheren und Dienstboten hängt von der Behandlung ab.
Die eigenen Fehler erkennt man am besten mit den Augen anderer.
Die einen werden in der Sänfte getragen, die anderen tragen sie.
Die Eltern ertrinken in der Liebe zu ihren Kindern.
Die Entfernung ist unwichtig, nur der erste Schritt ist wichtig.
Die Frau des Färbers ist am schlechtesten gekleidet.
(Sprichwort mit der gleichen Bedeutung in Deutschland: Der Schuster hat die schlechtesten Schuh.)
Die Frau ist der Schatz des Hauses.
Die Freundschaft zu einer Katze ist eine Freundschaft, die nicht erschüttert werden kann.
Die Geduld nicht verlieren, auch wenn es unmöglich erscheint, das ist wahre Geduld.
Die Gesetze der Regierung dauern drei Tage.
Die Glocke tönt, wie man sie schlägt.
Die größte Kulturleistung eines Volkes sind die zufriedenen Alten.
Die Grübchen in den Wangen einer Frau können ein Schloss zum Einsturz bringen.
Die Güte des Vaters übersteigt die Höhe der Berge, die Güte der Mutter geht tiefer als das Meer.
Die Wohltaten des Vaters übersteigen die Berge, die Wohltaten der Mutter sind größer als das Meer.
Eines Vaters Güte ist höher als ein Berg; einer Mutter Güte tiefer als das Meer.
Die Herzen sind sich so ungleich wie die Gesichter.
Die Hoffnung des ganzen Jahres - der Frühling. Die Hoffnung des Tages - der Morgen.
Die Höhe allein macht den Berg nicht verehrungswürdig.
Die Kakifrucht*1 der Armen hat viele Kernen.
Die Katze ist eine Heilige, wenn keine Mäuse in der Nähe sind.
Die Kinder des Frosches sind Frösche.
Die Krähe, die einen Kormoran nachahmt, ertrinkt.
Die Lebensspanne ist dieselbe, ob man sie lachend oder weinend verbringt.
Die Liebe der Eltern ist hundertmal größer als die Liebe der Kinder.
Die Liebe erreicht sogar die Krähe auf dem Dach.
Die Liebe gleicht einem Ring, und der hat kein Ende.
Die Liebe unterscheidet nicht zwischen hoch und niedrig.
Die Lüge ist manchmal die Beleuchtung der Wahrheit.
Die Menschen sind die Gefangenen ihrer Laster und die Kerkermeister ihrer Tugenden.
Die Pläne für das Jahr beginnen am Neujahrstag.
Die Räuber von Geld werden hingerichtet, die Räuber von Ländern zu Königen gemacht.
Die Reichen haben viele Sorgen.
Die Robe allein macht den Priester noch nicht.
Die ruhige Katze fängt die Ratte.
Die Saat, die man nicht säte, geht nicht auf.
Die Schande lässt sich mit Geld abwaschen.
Die Schildkröte hat es ihrem wertvollen Panzer zu verdanken, dass sie gefangen wird.
Die schlimmsten Regen fallen auf das Dach mit den meisten Löchern.
Die schöne Frau ist die Feindin der hässlichen.
Die Seele des Krieges (Kriegers) wohnt im Schwert, die Seele der Frau im Spiegel.
Die Seligkeit eines Augenblicks verlängert das Leben um tausend Jahre.
Die sich gleichen, werden ein Paar.
Die Sitten der Völker sind verschieden, aber gute Handlungen werden überall als solche anerkannt.
Die Söhne folgen dem Vater, die Töchter der Mutter.
Die stillen Würmer bohren Löcher in die Wand.
Die Triefaugen spotten über den Nasentropfen.
Die ungesagten Worte sind Blumen der Stille.
Die Wahrheit hat viele Masken, aber nur ein Gesicht.
Die Wände haben Ohren, die Türen haben Augen.
Die Wissenden reden nicht, die Redenden wissen nicht.
Die zehntausend Dinge sind ein Traum.
Die Zunge des Weisen liegt in seinem Herzen, das Herz des Narren liegt auf seiner Zunge.
Drei am Morgen und vier am Abend
(Wenn man nicht viel hat und von einer Sache morgens nur drei und abends vier hat, hört es sich schlechter an, als wenn man morgens sogar vier hat, auch wenn dann abends nur noch drei da sind. Weniges anders verteilt kann nach mehr aussehen, es bleibt im ganzen aber genauso wenig wie vorher. Man sollte also nicht so sehr auf die kleinsten Einzelheiten sorgen, sondern sich um das Große und Ganze kümmern.)
Drei Jahre Sitzen auf einem Stein.
(Drei Jahre Sitzen erwärmen auch einen Stein. Das bedeutet, selbst einfache Dinge muss man lange lernen. So braucht man 3 Jahre, um das richtige sitzen auf einem Stein zu lernen. Nur mit Ausdauer kann man etwas erreichen.)
Dumme Kinder werden mehr geliebt als kluge
Durch deine Taten lass die Menschen wissen, wer deine Vorfahren waren.
Durch geliebte Menschen wird man gefesselt.
Durch Sanftmut besiege man den Zornigen, durch Güte den Bösen, durch Spenden den Geizhals, durch Wahrheit den Lügner.
(Dieser Spruch wird teilweise als persisches, japanisches oder indisches Sprichwort zitiert. Oft wird er auch ohne einen Quellenhinweis genannt. Tatsächlich stammt er aus dem Mahābhārata (die große Geschichte der Bharatas), dem bekanntesten indischen Nationalepos aus dem Hindu-Sanskrit, das zwischen 400 v.Chr. und 400 n. Chr. aufgeschrieben wurde, aber auf älteren Traditionen beruht. Es gehört zum Kern der hinduistischen Überlieferung und umfasst ca. 100.000 Doppelverse. Informationen dazu auf: https://de.wikipedia.org/wiki/Mahabharata)