Als sie kamen, um die Kuh zu melken, sagte sie: „Ich bin ein Ochse“, und als sie kamen, um sie anzuspannen, sagte sie: „Ich bin eine Kuh“.
An der Frucht kann man den Baum erkennen.
An einem Platz ohne Hunde lehre die Katzen bellen.
Aus dem Munde der Mutter ist selbst der Fluch ein Segen.
Aus Liebe zu den Trauben küsst man selbst den Zaun des Weinbergs.
Besser dein eigenes Kupfer als das Gold eines anderen Mannes.
Besser, die Sippe stirbt aus, als der Brauch.
Besser, in Armut leben und ein Mensch sein als in Wohlstand leben und ein Schwein sein.
Besser, sich Haar für Haar den Bart auszureißen, als in die Hände einer boshaften Frau zu geraten.
Bittet dich jemand um Milch, gib ihm keine Pachta*7.
Blutgefäße werden nicht mit Blut gereinigt.
Das Band zwischen Mutter und Kind reicht über das Grab hinaus.
Das eigene einfache Brot ist viel besser als eines anderen Pilaw*8.
Das Feld, das allen gehört, wird immer von den Bären heimgesucht.
Das Gemeindefeld wird von den Bären ruiniert.
Das Glück des Gottlosen und das Elend des Gerechten sind unbegreifliche Dinge.
Das Glück klopft dreimal an die Tür, wird ihm nicht aufgetan, geht es zur nächsten.
Das Glück klopft dreimal im Leben an eines Menschen Tür, öffnet er nicht rechtzeitig, so geht es zu einem anderen.
Das Gold des Geizkragens kriegen die Erben.
Das Lächeln einer Rose erhebt die Nachtigall.
Das Lachen der Rose macht, dass die Nachtigall ihren Kopf verliert.
Das Leben ist wie das Feuer: Der Anfang – Flamme, das Ende – Asche.
Das Summen der Fliegen macht sie nicht zu Bienen.
Dem Glückpilz stirbt die Frau, dem Pechvogel das Zugtier.
Den Älteren Wein, den Jungen Wasser.
Denke weder an Stürme noch an Schnee um eines Freundes willen.
Den Schiffsbauer verwundert die Kunst des Schuhmachers.
Der Faule denkt, Hände und Füße wären ihm geliehen.
Der Fisch sagte: „Ich habe viel zu sagen, aber mein Mund ist voll Wasser.“
Der Fuchs, der in einer Falle gefangen wurde, rief: Wenn ich das ganze Huhn nicht bekomme, werde ich nicht mit dem Schenkel zufrieden sein.
Der glückliche Mann verliert seine Frau, der unglückliche sein Pferd.
Der Große wird sich nicht verbiegen; das Kurze wird sich nicht strecken, und der Kuss wurde verloren.
Der Hahn hat keinen Nutzen von der Freundschaft mit dem Fuchs.
Der Hahn kann nicht von der Freundschaft mit dem Fuchs profitieren.
Der Hahn sagte, „ich werde krähen, aber ob der Sonne aufgeht, weiß Gott".
Der Hase ist schon am Spieß und denkt immer noch, es ist Spaß.
Der Hund wurde gefragt: Warum bellst du? - um Wölfe zu erschrecken. - Warum wedelst du mit deinem Schwanz? - was denkst du, ich habe keine Angst vor Wölfen?
Der Karren ist schwer, aber er macht die Last leicht.
Der Kluge hütet sich vor dem Stolpern, aber wenn er stolpert, bricht er sich den Hals.
Der Nachbar ist dem Nachbarn ein Wolf.
Der Narr wirft es weg, und der Weise hebt es auf.
Der schwanzlose Bulle vertreibt die Fliegen von den anderen Bullen.
Der Sommer arbeitet für den Winter.
Der Vater schenkt dem Sohn einen Weinberg, der Sohn aber bewirtet den Vater mit keiner einzigen Traube.
Der Wald kann nicht ohne seine Schakale sein.
Die blinde Ameise fragte Gott: Gib mir Wimpern.
Die Frau des ärmsten Schweinehirten verdient immer noch mehr Achtung als die Mätresse des Zaren.
Die Frau eines Hirten ist achtbarer als die Mätresse des Zaren.
Die Heimat ist das Land, wo Muttermilch und Honig fließen.
Die Katze, die die Wurst nicht greifen konnte, sagt: „Immerhin ist Freitag“.
Die Katze würde Fische fressen, aber nicht ihre Füße nass machen.
Die Küken zählt man erst im Herbst.
Die Mutter sagt, „ich werde sterben“, die Ehefrau sagt, „ich werde heiraten“, und in der Zwischenzeit das Haus ist voller Schmutz.
Die Nachtigall singt auf Dornen ebenso schön wie auf Rosen.
Die Nacht ist trächtig, und niemand weiß, was der Morgen bringen wird.
Die Reichen essen, wenn sie wollen, die Armen, wenn sie können.
Die richtige Balance ist abhängig von der Waage.
Die Wahrheit wird im Streit geboren.
Die Welt kann mit Worten erobert werden, aber nicht mit gezogenen Schwertern.
Du gackerst zu Hause, aber Du legst Deine Eier woanders.
Du kannst besser aus einem kleinen Brunnen mit weichem Wasser trinken als aus dem salzigen Meer.
Es ist besser, warmes Wasser von einer kleinen Quelle zu trinken, als Salzwasser vom großen Ozean.
Du kannst jeden Mann kaufen, aber er wird nicht gekauft bleiben.
Ein blinder Mann folgte dem anderen, und sie fielen beide in den Graben.
Eine Frau ähnelt dem Schatten: Jagst du ihr nach reißt sie aus, meidest du sie, kommt sie dir nachgelaufen.
Eine Kirche ohne einen Führer ist Beute für den Teufel.
Eine Rebe verlangt so viel Zuwendung wie ein Neugeborenes.
Ein Feind, dem man ins Gesicht blicken kann, ist besser als ein Freund, den man nur von hinten sieht.
Ein goldener Teller ist mir nichts wert, wenn mein Blut darauf verschüttet ist.
Ein Kalatsch*6 spaziert nur dem in den Mund, der nach ihm ausschaut.
Ein Mensch ist so lange nicht tot, wie sich noch jemand an ihn erinnert.
Ein satter Pope hält auch den Diakon für satt.
Ein schmutziges Schwein verschmutzt andere.
Ein Tatar sagt zu einem Tataren: Nenn mich Aga*1 und ich nenn dich Aga, und wir beide sind Agas.
Eintreten nach dem Willen des Gastes, hinausgehen nach dem Willen des Hausherrn.
Ein unentbehrliches Ding hat niemals großen Wert.
Ein Weinschenk ist noch kein Tamada*9.
Erst der Arzt, dann Gott.
Erst wenn die Arba*2 umkippt, zeigt sich, ob gut der Weg war oder schlecht.
Erwirb neue Freunde, aber vergiss die Alten nicht.
Es ist besser etwas einmal zu sehen als zehnmal darüber zu hören.
Es ist immer ein schmutziger Löffel in jeder Familie.
Fange den Vogel, bevor du einen Käfig baust.
Feindschaft und Freundschaft sind Schwestern.
Flicht den Korb so, dass er auch den Söhnen passt.
(In den georgischen Bergen gab es den Brauch, alte Menschen in einen Korb zu setzen und von einem Felsen zu stürzen. Als die Söhne eines alten blinden Vaters mit dem Flechten eines solchen Korbes begannen, fragte der, was sie täten. Die Söhne sagten es ihm. Da sagte der alte Vater bitter: „Flechtet den Korb so, dass er auch euren Söhnen dient.“ Diese Antwort brachte die Söhne dazu, mit dem Körbeflechten aufzuhören.)
Flüchtender und Verfolger – beide beten zu Gott.
Fragt man ein Kamel, ob ihm das Pferd gefalle, antwortet es: „Mit Höckern wäre es schöner.“
Geduld ist der Schlüssel zum Paradies.
Gib der Sonne nicht die Schuld für die Dunkelheit der Nacht.
Gib einem blinden Mann Augen, und er wird nach Augenbrauen fragen.
Gott ist der Trost der Armen.
Gott lacht über Vorschläge des Menschen.
Gott schuf das Böse (die Bösen), damit die Hölle nicht leer steht.
Grabkreuz und Spatenstiel sind aus dem gleichen Holz.
Hunger sagt nicht „trockenes Brot“ und Kälte sagt nicht „alter Mantel“.
Im Gipfel des Kirschbaums ist die Kirsche sauer.
In der Sackgasse wird selbst der Hase mutig.
In einem Land ohne Hunde bellen die Katzen.
Ist der Kläger auch der Richter, kann kein Gott mehr helfen.
Je kleiner der Wert eines Menschen, desto größer sein Selbstbewusstsein.
Je mehr Sprachen du sprichst, desto größer bist du als Mensch.
Je näher dir der Hunger kommt, desto mehr entfernt sich die Scham von dir.
Kritisiere deinen Freund ins Gesicht hinein, deinen Feind hinter seinem Rücken.
Lass einen Lügner dir Lügen erzählen, bis er die Wahrheit sagt.
Liebe Eheleute können sich sogar auf einer Axt ausruhen.
Liebe kennt keine Scham
Liebe sucht Rosen, Eifersucht Dornen.
Man betrügt immer den, der die Wahrheit spricht.
Mancher hat so viel Gewissen wie Flaum ist auf einem Hühnerei.
Man sollte sich vorsehn vor der Vorderseite eines Bullen, der Hinterseite eines Pferdes und allen Seiten eines Blinden.
Man tadelt einen Freund in sein Gesicht hinein, aber einen Feind in seinem Rücken.
Miauende Katzen fangen keine Mäuse.
Mit hohlem Zahn ist keine Nuss zu knacken.
Mit süßen Worten kann man Bergziegen melken.
Mitunter ist sogar Flucht Kühnheit.
Mitunter lehrt der Sohn den Vater tanzen.
Mut ist zehn, neun sind die Fähigkeiten zu entkommen.
Mut wächst mit dem Anlass.
Neue Trauer macht alte vergessen.
Nur der Stumme kann den Schwätzer zum Schweigen zu bringen.
Passier die Brücke, die deine Verwandten überquert haben.
Reichtum ist Sünde vor Gott, aber Armut eine viel größere vor den Menschen.
Reichtum ist wie eine Fliege: Mal setzt sie sich auf Mist mal auf eine Rose.
Reise, damit du um die Schönheit der Welt weißt.
Schau zuerst genau hin, wer dir zuhören wird, dann rede.
Schönheit ist zehn, neun davon sind Kleidung.
Schönheit ohne Tugend ist ein Fluch.
Selbst die Sonne sieht im Untergehen mit scheelem Auge auf den aufgehenden Mond.
Stecke einen Stock in die Erde und komme zurück, um zu ernten!
Stell sicher, dass deine Decke deine Füße bedeckt.
Tausende von Männern wurden wegen ihrer schönen Frauen ermordet.
Tu deinen Ochsen mit einem andern zusammen, und er wird entweder seine Farbe oder seinen Charakter ändern.
Und wenn man dem Wolf das Evangelium liest, er will in den Wald!
Vom Holunder erwarte keine Weintrauben.
Wäre die Nase nicht zwischen den Augen, so würden sie sich gegenseitig auffressen.
Wären die Frauen gut, so würde der liebe Gott eine genommen haben.
Was der Wind gebracht hat, wird vom Winde wieder weggetragen.
Was du behältst, ist verloren, was du weitergibst, ist gewonnen.
Was man durch Lachen verliert, gewinnt man nicht wieder durch Weinen.
Weiß ein Geheimnis ein Dritter, weiß es die ganze Welt.
Weiße Zähne, schwarzes Herz.
Wem Gott gibt, dem gibt er mit beiden Händen, von wem er nimmt, nimmt er gleichfalls mit beiden Händen.
Wen auch immer ich liebe, ist der (die) Schönste.
Wenn das Ohr nicht erstaunliche Dinge zu hören bekäme, so würde es so groß werden wie das eines Esels.
Wenn der Mond mir hilft, werde ich über die Sterne spotten.
Wenn die Schafsherde kehrtmacht, ist der letzte Hammel der Erste.
Wenn du deine Nase ins Wasser steckst, werden deine Wangen ebenso nass.
Wenn du dem Fuchs den Diebstahl deiner Henne verzeihst, wird er dir deine Schafe forttragen.
Wenn du einem Kind eine Nuss gibst, so gib ihm auch etwas, womit es sie knacken kann.
Wenn du einem Mann Nüsse gibst, dann gib ihm etwas, um sie zu knacken.
Wenn du ein Schwein zu Tische lädst, wird es seine Füße auf deinen Kopf setzen.
Wenn du keinen Spiegel hast, dann kann dir die Gemeinde als Spiegel dienen.
Wenn Frauen gut wären, würde der liebe Gott eine genommen haben.
Wenn man das Geschrei der Esel registrieren könnte, würde der russische Zar es besteuern.
Wenn zwei Menschen dir sagen, du seist blind, schließ ein Auge.
Wer auf Dornen geboren ist, zieht es vor, auf ihnen zu sterben.
Wer fremdes Glück beneidet, geht am eigenen Glück vorbei.
Wer im Meer heil blieb, kann in einem Tropfen zugrunde gehen.
Wer in Eile ist, kommt gewöhnlich spät (immer zu spät) an.
Wer in Rom den Papst nicht sah, sieht in Tiflis (Tbilissi) auch keine Banjas*4 .
Wer nicht versteht, seinen Besitz zusammenzuhalten, ist der Verbündete des Diebes.
Wer schlecht näht, muss gut bügeln.
Wer sich keine Freunde sucht, ist sein eigener Feind.
Wer sich nicht schämt, etwas zu sagen, wird sich auch nicht schämen, es zu tun.
Wer weder raucht noch trinkt, wird als sehr gesunder Mensch sterben.
Wie die Gegend, so der Arschien*3.
(Nach der Überlieferung verlangte einmal ein Tscherkesse von einem georgischen Kaufmann, ihm Stoff mit seinem eigenen Maß abzumessen, obwohl der länger als der übliche Arschin war. Der Kaufmann erfüllte die Forderung des Tscherkessen und sagte: „Wie die Gegend, so der Arschin“; was danach sprichwörtlich wurde.)
Will sich ein Krug hervortun, sagt er, dass er zwar nie geritten, aber auch nie zu Fuß gegangen ist.
Wissen ist wertvoller als Geld, schärfer als ein Säbel und mächtiger als eine Kanone.
Wo den Dshigiten*5 die Schande ereilt, da soll er sein Grab finden.
Wohl ist die Schwester bereit, für den Bruder zu sterben, aber nicht der Bruder für seine Schwester.
Wohl lud man den Esel zur Hochzeit, doch ließ man ihn Wasser schleppen.
Zum Heiraten zu klein, doch schon groß genug zum Wassertragen.