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Sprichworte aus Kirgisien

Flagge von Kirgisien
Wappen von Kirgisien
Flagge von Kirgisien
Wappen von Kirgisien
Kirgisien, auch Kirgisistan oder Kirgistan, amtlich Kirgisische Republik, ist ein zentralasiatischer Binnenstaat mit ca. 6,2 Millionen Einwohnern (Schätzung 2018) und einer Fläche von 199.900 km². Seit der Islamisierung ab dem 10. Jahrhundert sind die Einwohner vorwiegend sunnitische Muslime (75 %) Die zweitstärkste religiöse Gruppe ist das Christentum, 20 % der Bevölkerung sind russisch-orthodox.

Der Name qirqiz oder kyrgyz stammt vermutlich aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. Die heutigen Kirgisen stammen ursprünglich aus dem sibirischen Jenissei-Tal, von wo aus sie als Folge der Ausbreitung der Mongolen in das heutige Siedlungsgebiet wanderten.

Das Gebiet des heutigen Kirgisistan wurde seit dem 8. Jahrhundert von verschiedenen Stämmen bevölkert. Ab 1219 gehörte es zum Mongolenreich Dschingis Khans. Das Gebiet blieb mongolisch, bis es im 18. Jahrhundert von den Chinesen unterworfen wurde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eroberte das russische Kaiserreich schrittweise das Land. Die russische Herrschaft dauerte von 1876 bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1991. Am 31. August 1991 erklärte die Kirgisische Republik seine Unabhängigkeit.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirgisistan

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50 der Sprichwörter aus Kirgisien und die der Dunganen wurden von der Russistin Gisela Reller auf Reportagereisen in die Sowjetunion, die sie für die Illustrierte FREIE WELT unternahm, jahrzehntelang zwischen 1964 und 1990 vor Ort gesammelt. Weitere bisher unveröffentlichte Informationen über diese und 50 anderer  Völker der ehemaligen Sowjetunion auf der Webseite von Gisela Reller:   www.reller-rezensionen.de/
   
Informationen zu 50 Völker Russlands, von Abasiner bis Zachuren, in einem Lesebuch mit 1001 Sprichworten und über 100 Fotos und ethnografischen Illustrationen von Gisela Reller:
„Die Heimat ist eine goldene Wiege“, ISBN 978-3-8305-3934-6, erschienen am 27.08.2019.
Ein Blick ins Buch:   
www.bwv-verlag.de/detailview?no=3934

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Am Ei suche keine Kanten und Ecken.

Bachschi wird der Gewissenlose.
(Bachschi = Kurpfuscher, Wunderdoktor)

Beherrsche dein Pferd vorsichtig, oder du wirst Fußgänger werden.

Beweinen sechs Frauen ein und denselben toten, hat doch jede ihr eigenes Leid.

Billiges Hammelfleisch hat kein Fett.

Borge nicht vom Halsabschneider, befreunde dich nicht mit dem Diener eines hohen Herrn.

Das Eisen schmiede, solange es glüht, die rechten Worte sprich, solange die Rede hitzig.

Das Haar des Mädchens (der jungen Frau) ist heilig.

Das Heimatgefühl gleicht dem Gefühl für die leibliche Mutter.

Das Leben ist wohl schön, wenn es menschenwürdig gelebt wird.

Das Pferd ist eines Mannes Flügel.

Das war dieses Haus, auf zum nächsten.

Dem Reichen ist sein Wohlstand teuer, dem Armen sein Gewissen.

Der Abend ist klüger als der Morgen.

Der Bai hat viele Zuträger, der Bij - viele Lauscher.
(Bai = Großbauer in Mittelasien; Bij = Richter des Gewohnheitsrechts)

Der blinde Hund hofft auf einen lahmen Fuchs.

Der Greis kennt den Brauch, wie der Falke die Ente.

Der Kopf verantwortet, was die Hände tun.

Der Mann ist der Kopf und die Frau der Hals. Der Kopf schaut dahin, wo der Hals sich dreht.

Der Wissende führt Tausende an, der Unwissende folgt Tausenden nach.

Die Erde ist ein kleiner Platz für Flüchtlinge.

Die Quelle des Reichtums ist mehr Diebstahl und Raub als Fleiß und Sparsamkeit.

Die Ziege mit Nachwuchs ist mehr wert als eine kinderlose Frau.

Ein Dieb wird nicht reich, ein Gieriger nicht satt.

Ein dummer Kopf schätzt keinen klugen.

Eine gute Ehe beginnt mit Tränen.

Eine gute Frau ist Hälfte des Glücks in deinem Leben.

Ein eitler Dshigit ähnelt einer Ziege.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)

Einem Dummkopf einen Rat zu geben ist, wie in die Steppe einen Pfeil abzuschießen.

Ein Freund sieht deine Augen an, ein Feind sieht auf deine Füße.

Ein guter Mann spart keine Anstrengung zu helfen, ein schlechter gibt sogar nie seine Hand, wenn du hinfällst.

Ein gutes Pferd kürzt von selbst den Weg ab, ein guter Sohn verlängert das Leben des Vaters.

Ein kluger Mann ist fähig, dir Höflichkeit beizubringen.

Ein Mann wird alt, aber sein Mut nicht.

Ein Pferd beurteile, wenn es ermüdet, einen Dshigiten - wenn er altert.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)

Ein Schlachtross für den Kampf, ein Reitpferd für den Alltag.

Ein Schwert aus Damaszenerstahl liegt nicht lange ruhig.

Ein Vogel vertraut sich selbst, ein Hund vertraut seinem Herrn.

Ein weiser Mann ist nicht derjenige, der am längsten gelebt hat, sondern derjenige, der am meisten gereist ist.

Erhöht der Bai die Steuern, zieht's dem Armen die Tscharyki aus.
(Bai = Großbauer in Mittelasien; Tscharyki = Schuhe aus roh gegerbtem Leder)

Es ist besser, wie ein Held zu sterben als leben wie ein Feigling.

Etwas zu sagen, ohne nachzudenken, heißt sterben, ohne krank gewesen zu sein.

Hört das Ohr einen Tag lang keine Neuigkeiten, wird es taub.

Im eigenen Dorf laufen die Hunde mit stolz erhobenem Schwanz herum.

Im Haus, wo viele Kinder sind, gibt`s Lärm und Unruh viel. Jedoch im Haus ohne Kind ist`s wie im Grab so still.

In keinem Ail (Dorf) gibt es nur Dummköpfe.

Ist dein Vieh fett, bewahre Stillschweigen.

Keine Felsen ohne kleine Steine, kein Volk ohne einen Bruder Lustig.

Keine Söhne ohne Streit, keine Töchter ohne Gezeter.

Kein See ohne Frösche, kein Mensch ohne Mängel.

Knalle keine Tür zu, durch die du wieder gehen musst.

Lass dein Pferd nicht neben einem Schrittmacher laufen.

Lieber sieben Wölfe im Anmarsch als ein einziger Shejn.
(Shejn = Neffe mütterlicherseits, dessen Wünsche entsprechend mittelasiatischem Volksbrauch unbedingt erfüllt werden müssen.)

Manch Fohlen gäbe der Besitzer für kein Ross her; manche Frau der Ehemann für kein junges Mädchen.

Man treibt auch den Wagen an, wenn man die Gäule antreibt.

Mit dem Fuß gestolpert, kommst du wieder zum Stehen; mit der Zunge gefehlt, kann sein, du kommt nicht mehr auf die Beine.

Mit der Ehefrau hat er sich gezankt, aber den Schwager grüßt er nicht.

Nicht die Schönheit ist schön, sondern die Liebste.

Ohne Wind regt sich kein Wipfel.

Oft beißen sich die Dorfhunde, aber gegen den Wolf halten sie zusammen.

Oft setzt das Werk des Vaters der ungeliebte Sohn fort.

Pferde sind die Flügel des Mannes (der Kirgisen).

Sag's dem Kerege, damit die Schwiegertochter es höre.
(Kerege = Holzgerüst der Jurte.)

Schlimm ist nicht das Alter, schlimm ist der Tod.

Sei keinem Armen feind, erwäge lieber eine Baranta gegen den Bai.
(Baranta = Überfall um Vieh zu rauben; Bai = Großbauer in Mittelasien.)

Sind viele Hunde beisammen, so bellen sie sogar den Tiger an.

Solange die Stute kein Fohlen hat, nennt man sie Füllen, solange die Frau kinderlos ist, nennt man sie Schwiegertochter.

Sowohl das schwarze als auch das weiße Schaf steht auf vier Beinen.

Sprichst du mit einem guten Menschen, so öffnet sich deine Seele wie eine Blume im Morgentau.

Tun ist wichtig. Sagen ist wichtig. Nicht tun und nicht sagen ist auch wichtig.

Und wenn du auch eine ganze Woche hungern musst, so bewirte deinen Vater doch mit dem Besten, was du besitzt.

Und wenn du danach sechs Tage hungern musst, deinen Vater bewirte.

Verschmäh in Erwartung des Abendbrotes nicht das Mittagessen.

Verwirkliche deinen Traum, in die weite Welt zu reisen.

Viele Hunde bellen sogar einen Tiger an.

Volksmund lügt nicht.

Wasser ergibt keine Butter, ein leeres Wort keinen Sinn.

Was soll das Klagen über die letzte Hochzeit? Rüste lieber zur nächsten!

Wenn deine rechte Hand böse ist, halte sie mit deiner linken zurück.

Wenn's die Reichen nicht wissen, die Greise wissen's.

Wenn sich die Stute auch hinlegt, ihr Fohlen erdrückt sie nicht.

Wer Bewirtung nicht schätzt, macht den Hausherrn verlegen.

Wer mehr Verstand hat, als er benötigt, wird sehr bald von ihm besessen sein.

Wer Nessel webt, hat keine Nesselkleider.

Wird an einem Dshigiten ein einziges Laster entdeckt, ist er nicht mehr von hohem Wuchs.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)

Wird der Berkut alt, verlegt er sich aufs Mäusejagen.
(Berkut = Königsadler)

Wissen baut auf, Unwissenheit zerstört.

Wo keine Enten sind, wird der Schlammläufer Bij.
(Bij = Richter des Gewohnheitsrechts)

Zwietracht schädigt das Dorf, Unredlichkeit gereicht der Freundschaft zum Schaden.

Zu Haus oder als Gast, ganz gleich, iss und trink, was man dir reicht.

Zum Totengedenkfest geh hungrig, zur Hochzeit - satt.

Sprichworte der Dunganen

Die Dunganen sind eine muslimisch-chinesische Minderheit, die vor allem in den zentralasiatischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion lebt. Von den Weltweit ca. 110.000 Dunganen lebt die Mehrheit von über 60.000 in Kirgisien. Weitere leben als Minderheiten in Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan und der Russischen Föderation. Die ethnische Gruppe der Dunganen sind die Nachfahren der Hui-Chinesen Flüchtlinge aus China, die infolge der Dunganenaufstände um 1870 westwärts aus China nach Zentralasien flohen. Der Aufstand in Yunnan wurde durch die wirtschaftliche Rivalität zwischen han-chinesischen und muslimischen Arbeitern ausgelöst und blutig niedergeschlagen. Die Bezeichnung „Dunganen“ ist eine Fremdbezeichnung für diese Bevölkerungsgruppe, die sich inzwischen zu einem eigenständigen Namen entwickelt hat. Ihre Religion ist der Islam. In der Volksrepublik China leben noch über 10 Mill. Hui Chinesen, die als eigene Ethnie anerkannt sind.
Ihre Sprache, ein chinesischer Dialekt, ist Dunganisch. Dunganisch und Hochchinesisch sind größtenteils gegenseitig verständlich und wird als einzige chinesische Sprache mit kyrillischen Buchstaben geschrieben.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Dunganen
            https://de.wikipedia.org/wiki/Dunganische_Sprache

Arbeit erprobt den Menschen, Feuer das Gold.

Auch eine Wachtel zu schlachten, überlass Meisterhand.

Besser, dich überholt des Nachbarn bescheiden Fohlen als das stolze Ross eines Verwandten.

Dem Mädchen mit großem Mundwerk einen halbblinden Ehemann.

Der Gierschlund kann ein Kamel verschlucken, ohne zu ersticken.

Die Last drückt das Kamel, das Gewissen - den Menschen.

Ein missratener Sohn fällt auf den Vater zurück.

Heimat ist da, wo deine Füße den Boden berühren.

Helden werden keine Freunde, ohne gerauft zu haben.

Inmitten des Volkes stirbt auch ein Fuchs nicht Hungers.

Jeder Mensch braucht dann und wann ein bisschen Wüste.

Nur ein Stier versteht keinen Spaß.

Säen kann jeder, Wasser gewinnen nur der Tapfere.

Vieh zu Vieh.

Wasser reinigt das Hemd, das Wort die Seele.

Wenn einen Helden die Faulheit übermannt, wird er mit dem Laster bekannt.

Wer sich auf ein Pferd mit verziertem Sattel schwingt, will ein Fest feiern.