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Sprichworte aus Tadschikistan
Flagge von Tadschikistan
Wappen von Tadschikistan
Flagge von Tadschikistan
Wappen von Tadschikistan
Die Republik Tadschikistan ist ein Binnenstaat mit 9,1 Millionen (2018) Einwohnern in Zentralasien auf einer Fläche von 143.100 km². Es ist ein Hochgebirgsland dessen halbe Fläche über 3000 m Höhe im Pamir-Hochland und -Gebirge liegt. Der höchste Berg des Landes ist mit 7495 m der Pik Ismoil Somoni. Amtssprachen sind Tadschikisch (ein Dialekt der persischen Sprache „Fārsī“. Seit den 1920er Jahren in kyrillischer Schrift statt des persischen Alphabets.) und Russisch als „Sprache der interethnischen Kommunikation“. 84,3 % der Bevölkerung (2010) sind Tadschiken, ein iranisches Volk in Zentralasien. Der Rest sind verschiedene Minderheiten von Usbeken, Kirgisen, Russen, Tataren, Ukrainer und eine immer kleiner werdende Anzahl Deutsche. Die Einwohner Tadschikistans sind zu über 90 % Anhänger des Islam, vorwiegend sunnitisch.

Mehrere große Seen befinden sich in Tadschikistan, das damit über mehr als 60 Prozent der zentralasiatischen Wasserressourcen in fester und flüssiger Form verfügt. Nur im äußersten Norden des Landes im Ferghanataltiefland, das durch den größten Fluss Syrdarja, bewässert wird, kann intensiv ackerbaulich genutzt werden. Sonst ist wegen der Höhe nur extensive Viehzucht möglich.

Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. war das Gebiet Tadschikistans abwechselnd unter der Herrschaft der Perser und Saken, ab etwa 330 v. Chr. gehörte es zum Reich Alexanders des Großen. Im 8. Jahrhundert erreichte der Islam die Region. Während des Mittelalters gehörte Tadschikistan zu Persien und 1868 wurde Tadschikistan eine Kolonie Russlands. Ab 1929 wurde Tadschikischen zur Sozialistischen Sowjetrepublik. 1991 erklärte sich Tadschikistan für unabhängig und versank sofort im Tadschikischen Bürgerkrieg zwischen islamischen Fundamentalisten und der Regierung von Emomalij Rahmonow. Der Bürgerkrieg endete mit einer Regierungsbeteiligung der Fundamentalisten.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Tadschikistan

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50 der Sprichwörter aus Tadschikistan wurden von der Russistin Gisela Reller auf Reportagereisen in die Sowjetunion, die sie für die Illustrierte FREIE WELT unternahm, jahrzehntelang zwischen 1964 und 1990 vor Ort gesammelt. Weitere bisher unveröffentlichte Informationen über dieses und über 50 anderer  Völker der ehemaligen Sowjetunion auf der Webseite von Gisela Reller:   www.reller-rezensionen.de/
   
Informationen zu 50 Völker Russlands, von Abasiner bis Zachuren, in einem Lesebuch mit 1001 Sprichworten und über 100 Fotos und ethnografischen Illustrationen von Gisela Reller:
„Die Heimat ist eine goldene Wiege“, ISBN 978-3-8305-3934-6, erschienen am 27.08.2019.
Ein Blick ins Buch:   
www.bwv-verlag.de/detailview?no=3934

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Als die Pferde beschlagen wurden, streckte auch ein Frosch seine Beinchen hin.

Blöße jagt im Haus Hunger zur Tür hinaus.

Bloß weil der Hahn kräht, beginnt der Tag noch lange nicht.

Dem Armen ist die Heimat teuer, dem Reichen die Habe.

Der Ameise scheinen Tautropfen wie Sturzbäche.

Der Arzt kommt öfter zum Kranken, wenn Hoffnung auf Genesung besteht.

Der Bai stöhnt ob seines Fettwanstes, der Arme ob seiner Dürre.
(Bai = Großbauer in Mittelasien)

Der Bericht vom Fest ist das halbe Fest.

Der beste Feind ist der enthauptete.

Der Blinde verliert nur einmal seinen Stock.

Der Dieb im eigenen Haus ist schwer zu entdecken.

Der Esel bleibt ein Esel, auch nach seiner Rückkehr aus Mekka.

Der Feind des Fuchses ist sein Pelz.

Der Kessel ist offen, aber wo ist das Gewissen der Katze?

Der Klang der Trommel ist angenehm aus der Ferne.

Der Krieg macht das Schwert, den Handel das Geld.

Der Müßiggänger ist sogar für Gott eine Bürde.

Der Obdachlose - überall ein Fremder.

Der Verstand hängt nicht vom Wachstum (alter) ab.

Der von der Schlange Gebissene fürchtet sich sogar vor einem Strick.

Die Arbeit einer Frau ist mehr wert als die Rede von hundert Männern.
Die Arbeit einer Frau ist nützlicher als das Gerede von hundert Männern.

Die Imams kamen mit der Moschee, die Fliegen mit dem Essen.

Die Nadel näht für alle, und sie selbst ist nackt.

Die Sache wurde von dem gemacht, der sie beendet hat.

Die Schlange, die die Haut verändert, verändert nicht ihre Natur.

Die Sonne kann nicht mit einem Rock bedeckt werden.

Die Sonne scheint für alle gleich.

Die Steine von meinem Fluss sind so weich wie ein Kissen.

Die Worte sind dick, jedoch der Magen leer.

Ein Beilhieb ist leichter zu verschmerzen als ein Wortstreich.

Ein Dieb braucht Gedränge auf dem Basar.

Eine Hand kann nicht klatschen.

Einen Armen beißen die Hunde selbst dann, wenn er auf einem Kamel sitzt.

Eine Sprache zu kennen bedeutet, die Welt zu kennen.

Ein guter Anfang ist die halbe Arbeit.

Ein gutes Essen ist Balsam für die Seele.

Ein Kopf ist gut, aber zwei sind besser.

Ein leere Arba rattert laut
(Arba = dreirädriger traditioneller Holzkarren, der ohne Nägel zusammengefügt ist.)

Ein leerer Sack lohnt sich nicht.

Ein Reisender hat auch Augen für die Blümchen am Wegesrand.

Ein schlechter Kämpfer macht dem Schiedsrichter Schande.

Ein schönes Gesicht ist der Schlüssel zu verschlossenen Türen.
Ein schönes Gesicht öffnet verschlossene Türen.

Ein Stadttor kann man verschließen, ein Klatschmaul nicht.

Ein toter Esel - ein Fest für die Wölfe.

Er lief aus dem Schlamm und fiel in einen Sumpf.

Er mäht Gras - und sitzt auf einem Kamel.

Erörtere ein Familienproblem nicht auf dem Basar.

Erst das Brot, dann der Glaube.

Fürchte nicht den Schreihals, fürchte den Leisetreter.

Geschenkter Essig ist süßer als gekaufter Honig.

Gold und Schlamm glänzen.

Hast du keine Ohrringe aus Gold, lohnt der Schmerz für die Ohrlöcher nicht.

Im Garten pflücke Tulpen, in der Wüste Disteln.

In einem Herzen haben nicht zwei Freunde Platz.

Jeder, der auch nur einmal aus dem Fluß Syr-Darja ein wenig Wasser getrunken hat, wird zum Syr-Darja zurückkehren.

Keine Rose ohne Dornen, kein Fleisch ohne Knochen.

Keiner weiß, wer früher stirbt: die Kuh oder ihr Kälbchen.

Kullere nicht wie Erbsen vom Löffel.

Lieber eine Henne in der Hand als hundert Sperlinge auf dem Baum.

Mit einer Hand kann man keinen Knoten knüpfen.

Moschus ist, was auch ohne Verkäufer gut riecht.

Nach der ersten Gabe verliert der Bettler seine Scham.

Nicht immer findet sich einer, der dich bedauert.

Nicht jeder wird mit einem Stock gejagt.

Niemand hat je eine Schlange mit Füßen gesehen, eine Henne, die Milch gibt, einen Mullah, der Brot verteilt.

Nimm dem Gärtner eher den Kopf als eine unreife Melone ab.

Schau erst auf die Gesichtsfarbe, dann frage nach der Gesundheit.

Schütze die Vergangenheit, aber kenne auch das Neue.

Sieben Derwische passen auf einen Teppich, zwei Schahs nicht in ein Land.
(Derwisch = Mitglied eines islamischen Bettelordens; Schah = Monarchentitel in einigen Ländern.)

Sind zu viele Hirten da, fressen die Wölfe die Herde.

Über einen Menschen urteile weder nach seiner Sprache noch nach seinem Bart - hat doch auch der Papagei eine Sprache und die Ziege einen Bart.

Vergleichst du, was du hörst, mit dem, was du gesehen hast?

Verkauf deinen Teppich dahin, wo du selbst am Rand sitzen kannst.

Vom Jüngeren - Fehler, vom Älteren - Vergebung.

Warum brauchst du einen Esel, wenn du nichts zu tragen hast?

Was die linke Hand kann, kann auch die rechte.

Was ein Blinder versteckt hat, kann ein Sehender nicht finden.

Was man mit der Muttermilch einsog, verlässt einen erst mit der Seele.

Wenn die Arbeit eines Vaters erledigt ist, ist das Ergebnis ein gut ausgebildeter (erzogener) Sohn.

Wenn dein Feind auch klein ist wie eine Mücke, beachte ihn, als sei er ein Elefant.

Wenn du beim Mond sitzt, wirst du der Mond.

Wenn du deine Schande versteckst, wird dein Gesicht das Gebrechen zeigen.

Wenn du ein Elefant bist, beleidige keine Katze.

Wenn ein Feuer lodert, brennt es sowohl nass als auch trocken.

Wer denen, die von ihm abhängig sind, nicht vergibt, ist noch stärkerer Gewalt ausgesetzt als die.

Wie kann eine Krähe das Schluchzen der Nachtigall verstehen?

Willst du ein Haus kaufen, mache dich vorher mit den Nachbarn bekannt.

Wissen ohne Anwendung - Wolken ohne Regen.

Zuerst denken, dann reden.

Zuerst fragen, dann versuchen.