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Zitate von Martin Luther


Martin Luther wurde am 10.11.1483 in Eisleben geboren und starb 18.2.1546 in Eisleben. Er war ein deutscher Reformator und übersetzte die Bibel vom lateinischen ins Deutsche.

Durch seine 95 Thesen wider des Ablasshandels wurde die Reformation und im weiteren Verlauf die Gründung der evangelischen Kirche ausgelöst. Es bestand nie die Absicht einer Kirchenspaltung oder Gründung einer neuen Kirche, sondern die bestehende sollte reformiert und erneuert werden.

Die 95 Thesen waren ein handschriftliches Thesenpapier, das einem Brief an den Erzbischof Albrecht von Mainz (zugleich Erzbischof von Magdeburg und damit für Wittenberg zuständig) und anderen geistliche Würdenträger des Reiches beigefügt war. Es sollte eine Disputation Grundlage zur Reformierung der bestehenden Kirche dienen. Ein Anschlag durch Luther an die Kirchentür der Schlosskirche in Wittenberg am 31. Oktober 1517 ist durch nichts belegt und sehr unwahrscheinlich. Zudem waren die Thesen in lateinischer Sprache geschrieben und damit für fast alle nicht lesbar.
Wahrscheinlich wurden die Thesen kurz vor Weihnachten 1517 vom Nürnberger Kaspar Nützelins ins Deutsche übersetzte.
Der Durchbruch Luthers kam erst 1518 durch die Veröffentlichung des deutschsprachigen „Freiheit des Sermons päpstlichen Ablaß und Gnade belangend“ . Der älteste nachweisbare anonyme deutschsprachige Druck der 95 Thesen ist von 1545.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/95_Thesen

Die 95 Thesen in deutscher Übersetzung:
http://lueersen.homedns.org/!gutenb/luther/misc/thesen.htm
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Luther hat viel gesagt und geschrieben. Viel davon wird auch heute noch gern und oft zitiert und etliches wird damit begründet, weil schon Luther das gesagt oder gemeint hätte. Doch manches so bekannte Zitat stammt nicht von ihm:

„Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde (untergeht) geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“
„Und wenn morgen die Welt unterginge, so wollen wir heute unser Apfelbäumchen pflanzen.“ oder ähnlich.

Bei Luther findet sich in keiner seiner Schriften auch nur ein Beleg für dieses Zitat!

Der erste belegte Nachweis stammt von Pfarrer Karl Lotz aus Hersfeld im Oktober 1944 aus einem Rundbrief der Bekennenden Kirche in Hessen. Er passte zur Situation am Ende des 2. Weltkriegs und besonders danach. Trotz besseren Wissens und ungeprüft wurde er dann von vielen verwendet, erst vom Landesbischof Hanns Lilje und dem späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Viele Weitere haben ihn für die unterschiedlichsten Zwecke benutzt.


Auch das Zitat: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“,ist nicht von ihm.

Im amtlichen Protokoll seine Verteidigungsrede in Worms vor Kaiser Karl V tauchen die Worte nicht auf. Erst in späteren Drucken werden sie vor den - protokollierten - Worten »Gott helfe mir, Amen« eingefügt.

Quellen dafür im Internet:
www.sonntagsblatt.de/news/aktuell/2015_20_21_01.htm
http://www.faz.net/ . /stammt-der-spruch-ueber-den-apfelbaum-gar-nicht-von-luther

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Wenn man von Luther nur die falschen, ihm untergeschobene, Zitate kennt, ist das für das Verständnis zu wenig. Deswegen hier einige weitere:


Aber es ist schwierig, dass einer, der durch Gaben des Geistes ausgezeichnet ist, sich nicht überheben soll.
Tischreden

Achte nur darauf, was Christus für dich und für alle getan hat, damit du auch lernst, was du für andere zu tun schuldig bist.

Alles, was in der ganzen Welt geschieht, das geschieht mit Hoffnung.

Anmaßung ist der Kopf der Schlange.

Anstrengungen machen gesund und stark.

Tischreden

Arbeiten im Lande ist besser als in der Wüste beten.

Armut ist in der Stadt groß, aber die Faulheit viel größer.
Tischreden

Da Christus Menschen erziehen wollte, musste er Mensch werden. Wollen wir Kinder erziehen, so müssen wir auch mit ihnen Kinder werden.

Darum ist der ein heiliger Mann, der eine gute Ehe hat, wiewohl es eine seltsame Gabe ist.

Darum ist reden nicht Kunst; aber fein deutlich und richtig reden ist Wenigen gegeben.

Das gegenwärtige Geld lässt den gegenwärtigen Gott gering schätzen.

Das ist aber wahr: Ich habe frisch angetastet den römischen Stuhl, den man nennt, Römischen Hof, von welchem auch du selbst, noch niemand anderes auf Erden anders bekennen muss, denn dass er sei ärger und schändlicher, denn je kein Sodom, Gomorra oder Babylon gewesen ist... Indes sitzt du, Heiliger Vater Leo, wie ein Schaf unter Wölfen und gleich wie Daniel unter den Löwen und mit Ezechiel unter den Skorpionen... Ihr müsstet eher durch Gift untergehen, ehe ihr (euch) vornähmt, der Sache zu helfen.

Aus einem Sendbrief von 1520 an Papst Leo X in Rom


Das ist die gefährlichste Anfechtung, wenn keine Anfechtung da ist.

Das Leben der Kinderlein ist am allerseligsten und besten; denn sie haben keine zeitliche Sorge.
Tischreden von der Schöpfung 57

Das Sakrament soll ein Wahrzeichen und eine Urkunde sein, dass Christi Leben deinen Tod, sein Gehorsam deine Sünde, seine Liebe deine Hölle auf sich genommen und überwunden hat.

Das ständige Vorhandensein macht Dinge wertlos, Seltenes achtet man.


Das Vaterunser ist der größte Märtyrer auf Erden. Denn jedermann plagt's und missbraucht's.
Eine einfältige Weise zu beten für einen guten Freund.

Denen, die wirklich arm sind, muss man helfen.

Denn der eigentliche Gegenstand der Theologie ist der der Sünde schuldige Mensch und der rechtfertigende Gott und Heiland dieses Sünders. Was außer diesem Gegenstand in der Theologie gesucht und verhandelt wird, ist Irrtum und Gift.
aus Luthers Vorlesung über Psalm 51 von 1532

Denn ein Herz voll Freude sieht alles fröhlich an, ein Herz voll Trübsal alles trübe.
Tischreden

Denn wenn ein Staat stürzt, so stürzen auch seine Gesetze.
Tischreden

Denn wo nicht Gutes inne ist, kommt nichts Gutes raus.

Der ersparte Pfennig ist redlicher als der erworbene.


Der Glaube bringt den Menschen zu Gott, die Liebe bringt ihn zu den Menschen.

Der Glaube des Herzens, der ist das Haupt und das ganze Wesen der Frömmigkeit.
Von der Freiheit eines Christenmenschen

Der Glaube ist nimmermehr stärker und herrlicher, denn wenn die Trübsal und Anfechtung am größten ist.

Der Mann ist wie die Sonne am Himmel, die Frau wie der Mond, die Tiere sind wie die Sterne, über die Sonne und Mond herrschen.

Der Mensch hat mit vielen Tieren Ähnlichkeit hinsichtlich Fraß, Zorn, Hass und Faulheit. Aber im Laster der Lüge übertrifft er sie alle.

Der Mensch ist ein Wesen, zusammengesetzt aus Leben und Tod, Lust und Trauer, Begierde und Überdruss, Liebe und Hass, Vernunft und Torheit.

Der Mensch ist zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen.


Der Papst hat das Wort aufgehoben und ein anderes Wort hervorgebracht.
Tischreden

Der Teufel ist der Affe Gottes.

Der Tod und alle Übel dieser Welt können unschädlich sein durch den guten Gebrauch des Glaubens.

Der Weg zum Himmel ist die Linie eines unteilbaren Punktes: des Gewissens.


Der Wein ist gesegnet und hat ein Zeugnis in der Schrift, das Bier aber gehört zur menschlichen Überlieferung.


Der Wein ist stark, der König stärker, die Weiber noch stärker, aber die Wahrheit am allerstärksten.

Tischreden

Des Menschen Herz ist wie Quecksilber, jetzt da, bald anderswo, heute so, morgen anders gesinnt.
Tischreden von der Welt und ihrer Art 26

Die Arznei macht kranke, die Mathematik traurige und die Theologie sündhafte Leute.

Die Begierde ist nach der Erfüllung der Wünsche ebenso ungestillt, wie sie vorher war.

Die Bibel ist nicht antik, auch nicht modern, sie ist ewig.

Die Erfahrung lehrt, dass durch Liebe weit mehr ausgerichtet werden könne als durch knechtischen Zwang.

Die Glocken klingen, klingen viel anders denn sonst, wenn einer einen Toten weiß, den er lieb hat.
Tischreden

Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man Vertrauen zu ihm habe.

Die Heilige Schrift ist ein Fluss, in dem ein Elefant schwimmen muss und ein Lamm gehen kann.

Die Jugend soll nicht traurig sein, sondern heiter und fröhlich. Junge Menschen sollen voll Frohsinn sein.
Tischreden

Die Liebe ist eine Tugend und schafft alle anderen Tugenden.

Die menschliche Vernunft lehrt nur Hände und Füße, Gott aber das Herz.

Die Musik ist die beste Gottesgabe - und dem Satan sehr verhasst.

Tischreden

Die rechte, wahre Kirche ist gar ein kleines Häuflein, hat kein oder gar wenig Ansehen, liegt unter dem Kreuze. Aber die falsche Kirche ist prächtig, blühet und hat ein schön groß Ansehen wie Sodom.

Die Schlange ist das Abbild der Lüge. Denn sie windet sich immer, ob sie kricht oder ob sie daliegt; nur wenn sie tot ist, ist sie gerade.

Die Sünde wird gefesselt durch die Taufe, und das Reich Gottes wird aufgerichtet.
Tischreden

Die Tat legt das Wort aus.

Die Undankbarkeit ist das schändlichste Laster und die höchste Unehre gegenüber Gott. Von ihr ist die Erde voll bis an den Himmel.

Die Vernunft ist das größte Hindernis in Bezug auf den Glauben, weil alles Göttliche ihr ungereimt zu sein scheint, dass ich nicht sage, dummes Zeug.
Tischreden

Die völlige Liebe treibt die Furcht aus.

Die wahre Kirche besteht in der Erwählung und Berufung durch Gott.
Tischreden

Die wahre Vorbereitung auf den Tod ist es zu wissen, dass der Tod, die Sünde, die Hölle und der Satan im gekreuzigten Christus besiegt und zu Boden geschlagen sind.

Die Welt hat nicht einen solchen Ekel an mir, als mein Ekel an dieser Welt ist.
Tischreden

Die Welt ist voll alltäglicher Wunder.
Tischreden

Die Welt kann nichts weniger ertragen als gute Tage.

Die Welt will betrügen oder betrogen werden; darum kommt die Welt mit der Wahrheit nicht ins Geschäft.

Die Welt wird nur mit lauterem Wahn regiert.

Überliefert v. Julius Wilhelm Zincgref (Apophthegmata)


Drei Finger tun`s (sagt man von Schreibern), aber der ganze Leib und die Seele arbeiten daran.


Du kannst nicht verhindern, dass ein Vogelschwarm über deinen Kopf hinwegfliegt. Aber du kannst verhindern, dass er in deinen Haaren nistet.


Durch die Werke geben wir (Gott) Zinsen, aber durch den Glauben empfangen wir die Erde.


Ein armer Mensch ist, wer von der Hilfe der Ärzte abhängig ist.


Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.
Von der Freiheit eines Christenmenschen

Ein Christ soll und muss ein fröhlicher Mensch sein. Wenn er es nicht ist, ist er vom Teufel versucht.

Ein Christ soll wenig Wort und viel Taten machen.

Eine Frau ist der beste Gefährte fürs Leben.

Eine jegliche Person in der Ehe soll ihr Amt tun, das ihr gebührt. Der Mann soll erwerben, das Weib aber soll ersparen.
Tischreden vom Ehestand 45

Eine Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.

Einen traurigen, verzagten Menschen fröhlich zu machen, ist mehr, als ein Königreich zu erobern.

Ein Geist, der mit verschiedenen Geschäften umgeht, kann sich nicht sammeln.
Tischreden

Ein jeder handle so, als wollte Gott eine große Tat durch ihn vollbringen.

Ein junger Mensch ist wie ein junger Most - der lässt sich nicht halten, er muss gären.

Ein Lügner muss ein gutes Gedächtnis haben, weil jeder aus seinen Worten gerechtfertigt oder verdammt wird.


Ein Mensch, sonderlich ein Christ, muss ein Kriegsmann sein und mit den Feinden in Haaren liegen.
Tischreden 39,22

Ein Rausch ist zu ertragen, die Trunkenheit aber nicht.
Tischreden

Ein Schluck Wasser oder Bier vertreibt den Durst, ein Stück Brot den Hunger, Christus vertreibt den Tod.

Ein Schulmeister muss singen können.
Tischreden von der Musik 1

Eltern können die Hölle nicht leichter verdienen, als wenn sie ihre eigenen Kinder in ihrem eigenen Haus versäumen.

Es fließt mir das Herz über vor Dankbarkeit gegen die Musik, die mich so oft erquickt und aus großen Nöten errettet hat.

Es gibt keine schlimmere Missgunst in der ganzen Welt als die der Heuchler. In einem Wegelagerer, in einer Dirne wohnt eine größere Barmherzigkeit als in einem Heuchler.

Es gilt nicht, sich im Winkel verkriechen, sondern im Gegenteil: herauslaufen, wenn man drinnen wäre!


Es ist keine Lehre so närrisch oder schändlich, die nicht auch Schüler und Zuhörer finde.


Es ist keine Tugend, edel geboren werden, sondern sich edel machen.
Überliefert v. Julius Wilhelm Zincgref (Apophthegmata)

Es ist kein leichter Dienst auf Erden, denn der rechte Gottesdienst.
Tischreden

Es ist kein Mensch so arg, er hat etwas Gutes an sich.
Es ist kein Mensch so böse, dass nicht etwas an ihm zu loben wäre.


Es ist kein Rock, der einer Frau oder Jungfrau so übel ansteht, als wenn sie klug sein will.


Es ist mit Gottes Wort nicht zu scherzen. Kannst du es nicht verstehen, so ziehe den Hut vor ihm ab.

Es ist nicht eine der geringsten Gnade auf Erden, treue Nachbarn zu haben.

Es muss doch immer ein weltliches Regiment bleiben: Soll man denn zulassen, dass nur Flegel und Grobiane regieren, wenn man`s doch besser machen kann?

Es passt sich aber nicht, dass einer auf des anderen Arbeit hin müßiggeht, reich ist und wohllebt, während es dem Arbeitenden übel geht, wie es jetzt die verkehrte Gewohnheit ist.


Frauen sind schwer zu regieren.


Freude mit guten frommen Leuten, in Gottesfurcht, Zucht und Ehren, obgleich ein Wort oder Zötlein zu viel, das gefällt Gott wohl.

Frieden erhalten ist besser als Frieden schließen.

Fürbitten heißt: jemandem einen Engel senden.

Für die Toten Wein, für die Lebenden Wasser - das ist eine Vorschrift für Fische.

Für Heuchelei gibt's Geld genug, Wahrheit geht betteln.
Überliefert von Julius Wilhelm Zincgref (Apophthegmata)


Gedanken schaden nicht dem Kopf, sondern dem Herzen.


Gegen das Gewissen zu handeln, ist unsicher und gefährlich.


Geld ist das Wort des Teufels, durch das er alles in der Welt schafft, so wie Gott durch das wahre Wort erschafft.


Geld kann den Hunger nicht stillen, sondern ist im Gegenteil der Grund für Hunger. Denn wo reiche Leute sind, da ist alles teuer.


Gesetz ist, was wir tun sollen; Evangelium aber, was Gott geben will.

Gottes Natur ist, dass er aus nichts etwas macht. Darum, wer noch nicht nichts ist, aus dem kann Gott auch nichts machen. Die Menschen aber machen aus etwas ein anderes. Das ist aber eitel unnütz Werk.

Gott hat das Leben lieb, der Teufel den Tod.

Gott macht keine traurigen Gedanken, er schreckt nicht, er tötet nicht, sondern er ist ein Gott der Lebendigen.

Gute Werke haben keinen Namen.


Gut macht Mut, Mut macht Krieg, Krieg macht Armut, Armut macht Demut.
Tischreden


Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen.
Angeblich soll Martin Luther dieses Zitat auf dem Reichstag am 17. April 1521 in Worms vor Kaiser Karl V. gesagt haben - leider stimmt es nicht.
Seine Verteidigungsrede begann mit „Allergnädigster Herr und Kaiser!“ und endete mit „Widerrufen kann und will ich nichts, weil es weder sicher noch geraten ist, etwas gegen sein Gewissen zu tun. Gott helfe mir, Amen.“  Erst später wurde das angebliche, aber falsche Zitat, ihm in den Mund gelegt und gedruckt verbreitet.
Quellen: 

www.mdr.de/reformation500/martin-luther-hier-stehe-ich-refjahr-100.html
www.luther.de/legenden/ws.html
Seine Verteidigungsrede im Wortlaut auf Deutsch:

http://lueersen.homedns.org/!gutenb/luther/misc/worms.htm


Himmel und Erde vermögen nicht, dass Gott ihm eine Wohnung daraus mache; aber in dem Menschen, der sein Wort hält, da will er wohnen.

Ich bin nicht gern ein Prophet, den meine Prophezeiungen werden gern wahr.

Ich habe drei böse Hunde: Undankbarkeit, Überheblichkeit und Neid. Wen die drei Hunde beißen, der ist sehr übel gebissen.


Ich habe in meiner Jugend, als ich ein Mönch war, viel in der Bibel gelesen und lest ihr sie auch fleißig, denn daran allein hängt es.


Ich halte es für einen geringeren Schaden, all sein Gut zu verlieren als einen getreuen Freund.


Ich hasse die Vielredner. Denn meistens, wenn sie meinen, sehr Großes zu sagen, reden sie Lügen. Die Wahrheit aber, so wie sie die Sache nur weniger Menschen ist, macht nicht viele Worte.


Ihr könnt predigen, über was ihr wollt, aber predigt niemals über vierzig Minuten.


Ihr müsst aber für Gott predigen und nicht aufs Urteil der Menschen sehen.

In deinen Händen sind meine Zeiten, mein ganzes Leben, alle Tage, Stunden und Augenblicke.

Iss, was gar ist, trink, was klar ist, red, was wahr ist.

Ist dieses meine Stunde und dein göttlicher Wille, so will ich in Frieden und mit Freuden auf dein Wort gern von hinnen scheiden.

Ist kein schändlicheres Werk, als Kinder lassen nach ihrem Willen leben.

Jede Art Berufung ist bedeutsam und nötig, damit das Gewissen gewiss sei.
Tischreden

Jeder Götzendiener ist habgierig; je frommer er sich gibt, desto habgieriger ist er.

Jugend ist wie ein Most. Der lässt sich nicht halten. Er muss vergären und überlaufen.


Jungen Leuten ist Freude und Ergötzen so vonnöten wie Essen und Trinken.

Kein Ehepflicht ohn Sünd geschieht.

Ketzer sind nützlich. Wir wissen nicht, wie gut es uns ist, Gegner zu haben.

Lasset die Geister aufeinander prallen, aber die Fäuste haltet stille.


Liebe aber, die ist dienstbar und untertan dem, das sie lieb hat.
Von der Freiheit eines Christenmenschen

Man kann die Welt nicht nach dem Evangelium regieren; denn das hieße die wilden Tiere losbinden.
Von weltlicher Obrigkeit

Man kann einen nicht höher schelten als einen Heuchler. Dieser ist die schlimmste Pest.

Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen, sondern auch mit Feiern und Ruhen.

Man lehre die Christen, dass, wer dem Armen gibt oder dem Bedürftigen leiht, besser handelt, als wer Ablass übt.

Man muss Lehre und Leben unterscheiden. Das Leben ist bei uns ebenso schlimm wie bei den Päpstlichen.
Tischreden

Man soll sich genügen lassen an dem, was Gott gibt. Wer das Wenige verschmäht, dem wird das Größere nicht zuteil. Wer zuviel haben will, der behält zuletzt nichts. Mancher verliert das Gewisse über dem Ungewissen.

Meine Gedanken haben mir weher getan denn all meine Arbeit.


Missgunst und Hochmut sind zwei Laster, die sich schmücken, wie sich der Teufel in die Gottheit kleidet: Die Missgunst will Gerechtigkeit sein, der Hochmut Wahrheit.


Müßiggang ist ein Brunnen aller Sünden und Laster.


Nichts wird langsamer vergessen als eine Beleidigung und nichts eher als eine Wohltat.


Nicht über Menschen, sondern über Säue und Hunde sollten solche Leute regieren, die nicht mehr als ihren eigenen Nutzen oder Ehre im Regiment suchen.


Niemand soll sich mit Lasten belasten, die ihn nichts angehen.


Ohne ein fröhliches Gewissen und ein unbeschwertes Herz vor Gott, das heißt, ohne Vergebung der Schuld kann niemand selig werden.


Schäme dich nicht, wenn du in etwas gefehlt hast und verteidige es nicht; denn Fehlen ist menschlich, verteidigen teuflisch.


Schrei flugs und wehre dich! Der Papst hatte mich auch gebunden, aber ich bin meine Bande losgeworden.
Tischreden

Serviert den Gästen solche Bissen, an denen sie lange kauen müssen.

Singen ist eine edle Kunst und Übung.
Tischreden

So wir in Traurigkeit, ja, wenn wir der Verzweiflung am nächsten sind, dann kommen wir am stärksten aus uns heraus.

Sprüche kann man wohl konfutieren
(= zurückweisen), widerlegen, aber nicht erlegen und niederlegen.

Strafe hasst man, aber die Sünde liebt man.


Trinke, was klar ist, iss, was gar ist, rede, was wahr ist

Und Summa, nach dem Evangelium oder Geistlichen Amt ist auf Erden kein besseres Kleinod, kein größerer Schatz, kein reicheres Almosen, keine schönere Stiftung, kein feineres Gut als die Obrigkeit, die das Recht schafft und hält.

Unkraut wächst schnell, daher wachsen die Mädchen rascher als die Knaben.


Unter dem Papsttum sind wir allen Irrlehren ausgesetzt gewesen. Der Grund ist: Weil wir ohne den Glauben waren. Der Glaube aber ist wie der Mittelpunkt des Kreises.
Tischreden

Viel Gesetz geben ist, viel Stricke den armen Seelen legen.

Vollkommen sein heißt Gott fürchten und lieben und dem Nächsten alles Gute tun.
Deutsche Schriften 3,101

Von Arbeit stirbt kein Mensch, aber von Ledig- und Müßiggehen kommen die Leute um Leib und Leben; denn der Mensch ist zum Arbeiten geboren wie der Vogel zum Fliegen.

Was die Kinder sehen, das wollen sie haben.


Was für einer bin ich gewesen? Ich habe Heilige angebetet, die nie sind geboren worden.

Was immer du vorhast, tu es gleich. Es gibt nicht endlos viele Morgen.

Was kann denn der Teufel mehr tun, denn dass er uns erwürgt? Was noch?

Wenn das Ende gut ist, so ist alles gut.

Wenn der Bürgermeister seine Pflicht tut, werden kaum vier da sein, die ihn mögen.
Aus der Predigt vom 22.8.1529

Wenn der Teufel des Nachts an mich herankommt, um mich zu plagen, gebe ich ihm diese Antwort: Teufel, ich muss jetzt schlafen! Denn das ist Gottes Befehl und Ordnung: des Tags arbeiten und des Nachts schlafen.

Wenn die Schwermut dich überfällt, so sprich mit Freunden über Dinge, an denen du Freude hast.


Wenn ein jeglicher seinem Nächsten diente, so wäre die Welt voll Gottesdienst.


Wenn ich noch eine freien sollte, so wollte ich mir ein gehorsam Weib aus Stein hauen; sonst hab ich verzweifelt an aller Weiber Gehorsam.


Wenn ich unendliche Welten hätte, so gäbe ich sie alle dahin, um vollkommen zu verstehen, was ich lehre.


Wenn man jemandem ein Ding verleiden will, so sage man nur, es sei nichts wert, und schon wird es missachtet.


Wenn rechte Liebe ist, da spricht sie: Ich frage nicht, was du hast oder wie du bist, denn ich will dich.


Wenn wir alt werden, so beginnen wir zu disputieren, wollen klug sein und doch sind wir die größten Narren.


Wenn wir täten, was wir sollten, und nicht machten, was wir wollten, so hätten wir auch, was wir haben sollten.

Wer andere richtet, verurteilt sich selbst.


Wer an einem Weg baut, findet viele Experten.


Wer bekommt, was er mag, ist erfolgreich. Wer mag, was er bekommt, ist glücklich.


Werden wir das Schwert über dem Papst zücken, so werden wir uns selber treffen.
Tischreden

Wer die Erkenntnis der Sache nicht hat, dem wird die Erkenntnis der Worte nicht helfen.

Wer etwas haben will, muss auch etwas geben.


Wer im zwanzigsten Jahr nicht schön, im dreißigsten nicht stark, im vierzigsten nicht klug, im fünfzigsten nicht reich ist, der darf danach nicht hoffen.

Wer kein Geld hat, dem hilft nicht, dass er fromm ist.

Wer nicht liebt Wein, Weiber und Gesang, der bleibt ein Narr ein Leben lang.


Wer mit dem Geist der Traurigkeit geplagt wird, der soll aufs höchste sich hüten und vorsehen, dass er nicht allein sei.
Deutsche Schriften 60,129

Wie man nicht wehren kann, dass einem die Vögel über den Kopf herfliegen, aber wohl, dass sie auf dem Kopf nisten, so kann man auch bösen Gedanken nicht wehren, aber wohl, dass sie in uns einwurzeln.

Willst du alt werden, so werde bald alt. Behalt den Kragen warm, fülle nicht zu sehr den Darm, mache dich der Greten nicht zu nah, also wirst du langsam grau.
Tischreden 4,46

Wirklich übersetzen heißt: etwas, das in einer andern Sprache gesprochen ist, seiner Sprache anpassen.
Tischreden

Wir kommen nie aus den Traurigkeiten heraus, wenn wir uns ständig den Puls fühlen.

Wir sollen Menschen und nicht Gott sein.

Wir wissen nicht, wie gut es uns ist, Gegner zu haben.


Wo der Glaube ist, da ist auch Lachen.

Wo zwanzig Teufel sind, da sind auch hundert Engel; wenn das nicht so wäre, dann wären wir schon längst zugrunde gegangen.

Wundersam ist die Torheit der Menschen, dass sie den Tod fürchten, dem doch niemand entfliehen kann, der allen Menschen gemein ist.

Tischreden

Zum Glauben und Evangelium darf niemand gezwungen werden.

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Zitat  von Johann Tetzel

Sobald das Geld im Kasten klingt, alsbald die Seel in Himmel springt.
Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.
Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.
Sobald der Gülden im Becken klingt im huy die Seel im Himmel springt.

Ausruf des Ablasspredigers und Mitglied der Dominikaner Johann Tetzel.


Tetzel wurde um 1460 in Pirna oder Leipzig geboren und starb am 11.8.1519 in Leipzig. Mit der Art eines Marktschreiers soll er den Ablasshandel eröffnet haben. Der ins Hochdeutsche übertragen heutzutage allgemein geläufige Ausruf (die drei ersteren) und ein mögliches Original (der Vierte).

Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts war der Ablasshandel streng geregelt, nur bestimmte Sündenstrafen konnten durch Geld und keinesfalls ohne tätige Reue erlassen werden. Als Alternative für Reue und Bußleistungen und zur Finanzierung der leeren Kirchenkassen wurden die Ablassbriefe erfunden. Wer einen Ablassbrief kaufte, konnte sich zweimal im Leben, ganz ohne Beichte und anderer Auflagen oder Reuebeweis,zu einem beliebigen Zeitpunkt und in seiner Todesstunde, von allen Sünden freikaufen. Selbst ein Dokument, das bereits verstorbenen Angehörigen volle Gnade zusicherte, konnte erworben werden. Bezahlt wurde nach Stand und Vermögen: Grafen und Adlige bezahlten sechs bis zehn Gulden, Bürger und Kaufleute drei, Handwerker nur einen Gulden. Ein Paar Schuhe kostete damals ca. einen Gulden. Völlig Mittellose mussten beten und fasten, manchmal jahrelang bei Wasser und Brot.

1504 begann Tetzel seine Tätigkeit im Ablasshandel und übertrieb dessen Umfang. Die eine Hälfte der Einnahmen diente dem Bau des Petersdoms in Rom, die andere Hälfte teilten sich der Erzbischof Albrecht von Brandenburg und der jeweilige Ablassprediger. Mit den Einkünften bezahlte der Erzbischof seine Schulden bei den Fuggern, deren Vertreter mit Tetzel unterwegs waren und die Tilgungssummen umgehend einzogen.

Martin Luther, Beichtvater vieler Wittenberger, bemerkte Tetzels Ablasshandel und prangerte das seiner Meinung nach schändlichen Tun an. Seine Vorstellung von einem sündigen Menschen, der sich einem Leben der Reue und Demut unterwirft, würde damit geradezu verhöhnte. Die 95 Thesen, die Luther in Wittenberg veröffentlicht haben soll, sollen die Reaktion seiner tief greifenden Enttäuschung darauf sein und gelten als Auslöser der Reformation.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tetzel

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