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Sprichworte der Ethnien in Kenia

Sprichworte der Digo

Die Digo sind eine kleinere Gruppe der aus neun Stämmen bestehenden Bantu ethnischen Gruppe der Mijikenda (Swahili: „die neun Städte“). Ihre Sprache nennen sie selbst Chidigo, sie zählt zur Gruppe der Bantusprachen. Ihre Bevölkerung wird auf 300.000 bis 350.000 geschätzt (1994), die vor allem im südlichen Küstenstreifen Kenias zwischen Mombasa und der Grenze zu Tansania, einige in Tansania, leben. Sie gelangten Ende des 19. Jahrhunderts infolge von Dürre und Hungersnot aus ihrem früheren Siedlungsgebiet im Hinterland von Mombasa und Malindi in ihr heutiges an der Küste. Mehr als 90 Prozent der Digo sind Muslime.                        Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Digo

Die Flagge folgt der Richtung des Winds.
(Das Sprichwort meint Menschen, die keinen standhaften Charakter haben. Sie können sich nicht entscheiden und zögern und richten sich meist nach der Meinung von anderen oder ändern sie schnell, wenn andere etwas anderes meinen. Vergleichbares deutsches Sprichwort: Je nach dem Winde dreht sich die Fahne.)

Die Mutter deines Freundes ist auch deine Mutter.
(Die Digo leben in Großfamilien an der Küste Kenias. Ein Mann konnte mehrere Frauen heiraten, die dann alle die gleichen Aufgaben und Pflichten hatten. So hatte jede Frau Verantwortung für alle Kinder, Ehemann und die erweiterte Familie. Meist kümmerten sich in einem Dorf alle Frauen um alle Kinder aus den verschiedenen Gehöften, die Kinder einer Frau kann durch eine andere Frau betreut werden.)

Er hat sich auf einem Bananenbaum abgewischt und geht mit seinen Exkrementen.
(Man sollte nicht versuchen, andere zu betrügen, um zu bekommen, was man will. Betrug ist nie perfekt, er wird immer herausgefunden werden. Der Betrüger macht nie einen guten Job und er wird früher oder später immer erwischt und muss mit dem unauslöschlichen Makel leben.)

Er ist (wie) ein Krokodil geworden, das seine Opfer in tiefes Wasser zieht.
(Das Sprichwort deutet auf ein betrügerisches Verhalten eines Menschen hin. Es wird von demjenigen gesagt, der zum eigenen Vorteil andere durch Bettrug schadet, ohne Rücksicht auf deren Notlage.)

Ersparnisse verrotten nicht.
(Man sollte nicht alles verbrauchen und etwas für die Zukunft aufsparen. Das kann Geld für mögliche Ausgaben oder Samen für das Pflanzen im nächsten Frühjahr sein. Deutsche Sprichwörter mit ähnlichem Sinn: Auf Sparen folgt Haben. oder Spare in der Zeit, so hast du in der Not.)

Ferkel säugen jeweils andere Lippen.
(Das Sprichwort bedeutet, man soll sich gegenseitig mit dem helfen, was man hat. Man soll nicht auf Hilfe von weit weg hoffen, die beste Hilfe ist meist nur ein Schritt entfernt.)

Intelligenz ist wie Haare, jeder hat sein eigenes.
(Jeder Mensch ist im Vergleich zu anderen unterschiedlich. Jeder hat seine eigene Intelligenz und sein Niveau, so wie jeder andere Haare hat.)

Männer in der Front, Männer hinten.
(Wenn ein Führer nicht anwesend ist, müssen andere aus der hinteren Reihe ihn vertreten, um Problem zu lösen. Es kann manchmal eine andere Lösung des des Problems herauskommen und es wird über andere Möglichkeiten nachgedacht.)


Wenn eine Person hoch ist, wartet unten auf ihn.
(Das bedeutet, man sollte über das, was man hat oder welche Stellung man grade hat, nicht zu stolz sein. Es kann schnell etwas missglücken oder Schwierigkeiten auftreten. Vergleichbares Sprichwort in Deutschland: Hochmut kommt vor dem Fall.)

Wer dich überholt, ist nicht dein Begleiter.
(Dieses Sprichwort bedeutet, dass sich früher gleiche Menschen unterschiedlich entwickeln. Wenn der eine erfolgreich und wohlhabend wird und der andere nicht, der eine ein kulturell höheres Niveau erreicht als der andere, kann die Beziehung zueinander nicht mehr die gleiche sein.)


Ein kleines Haus wird hundert Freunde halten.
(Sprichwort der Duruma, einer der neun Stämme der Bantu ethnischen Gruppe der Mijikenda in Kenia. Das Sprichwort bedeutet, das in den Häusern immer Freunde oder andere Mitglieder der Großfamilie willkommen sind. Es kann auch als Rätsel gebraucht werden. Die Lösung ist die Pawpaw Frucht, die klein sein kann und viele Samenkörner enthält.)

Es ist offensichtlich, wenn du einen Besucher empfängst und du kochst für ihn, werdet ihr auch essen.
(Sprichwort der Giriama, einer der neun Stämme der Bantu ethnischen Gruppe der Mijikenda in Kenia. Das Sprichwort bedeutet, dass auch andere von der eigenen Arbeit profitieren, ebenso wie man selbst von den anderen profitiert. Die Giriama leben in Großfamilien zusammen und jeder trägt seinen Teil zur Gemeinschaft bei und jeder wird durch andere unterstützt.)

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Sprichworte der Kamba

Die Kamba (auch Akamba oder Wakamba) sind eine Bantu Volk, das östlich von Nairobi in Kenia im Ukambani Gebiet lebt. Die ca. 4 Mill. Kamba sind 11% der kenianischen Bevölkerung, sie gehören damit zu den fünf größten ethnischen Gruppen in Kenia. Sie sprechen Kikamba als Muttersprache. Außerdem leben in Uganda ca. 8280 und in Tansania ca. 110.000 Kamba.

In Akamba Kultur nimmt die Familie eine zentrale Rolle ein. Die erweiterte Familie ist der Clan und der Mann ist der Kopf der Familie. Die Frau arbeitet unabhängig vom Mann auf ihrem Grundstück und liefert den Hauptteil der Nahrung für ihre Familie. Die Rolle der Mutter ist die Kindererziehung und auch von Kindern, die zu Erwachsenen aufgewachsen sind, wird erwartet, dass sie nie der Mutter widersprechen. Zwischen eigenen Kindern, Nichten und Neffen wird kein wenig unterschieden. Kinder bewegen sich oft leicht von einem Haushalt zum anderen. Tanten und Onkel sind ihre de facto Eltern.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Kamba_people

Alle Affen können nicht an einem Zweig hängen.
(Das bedeutet, alle Menschen sind anders und unterscheiden sich voneinander.)

Der Bauch einer Frau wächst nicht, wenn sie nicht schwanger ist.

Die Hyäne mit einem Jungtier wird nicht alle vorhandenen Lebensmittel auffressen.
(Man sollte immer etwas für Notzeiten aufbewahren, in denen aber auch die Kinder den Vorrang bei der Versorgung haben.)

Ein alter Mann weiß nicht, was ihn wieder in Gruppen leben lässt.
(Alte Kamba Männer haben selten in Gruppen gelebt wie ihre Söhne und Enkel.)

Eine große Ziege schnaubt nicht ohne Grund.
(Sprichwort von verschiedenen Ethnien in Kenia. Das Sprichwort bedeutet, alte oder große weise Männer haben lange Erfahrungen gesammelt und sprechen, wenn es notwendig ist, und geben guten Rat.)

Einer im Holzhaufen lacht nicht über einen im Feuer.

(Das bedeutet, man sollte nicht schadenfroh über ander lachen, schnell kann einen selbst das gleiche Missgeschick treffen.)

Ein gut entwickelter Busch kann keinen Mangel haben oder einen nützlichen Baum verpassen, der gefällt werden sollte.
(Sprichwort der Kamba. Das Sprichwort bedeutet, dass kleine Anzeichen oder Dinge von beginnendem Wachstum oder Entwicklungen bemerkt werden.)

Nur ein Medizinmann wird reich beim Schlafen.

(Das kommt daher, weil diejenigen, die etwas von ihm erwarten, ihn mit Geld oder Geschenken in der Hand wecken. Sprichwort auch in Namibia.)

Trotz deiner Rinde wirst du gefressen.
(Das bedeutet, Aufschneider oder Angeber sind gleich bellenden Hunden feige. Sie werden von herumstreunenden Raubtieren leicht erkannt und gefressen.)

Wer nicht weit gereist ist, denkt, seine Mutter ist der einzige Koch (der beste Koch) der Welt.
(Vergleichbare Sprichwörter auch in vielen anderen Teilen Afrikas. Wenn man nur zu Hause bleibt und nichts anderes kennenlernt, wird man einseitig und beschränkt und hält die eigenen Dinge und Nahrung für das einzig richtige und Beste überhaupt. Man bleibt oder wird individualistisch, provinziell, nationalistisch, ausländerfeindlich und rassistisch und bleibt in der eigenen engen, gettoähnlichen Welt. Das Sprichwort soll die Menschen ermutigen, zu anderen zu gehen und kennenzulernen und auch deren Werte zu respektieren. Reisen erweitert den Horizont und vergrößert die Erfahrung und man lernt von anderen.)

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Sprichworte der Kisii

Die Kisii (auch Gusii oder Abagusi) ist eine Bantu ethnische Gruppe, die im Hochland von West-Kenia lebt.

Der Busch, in dem du dich verbirgst, hat Augen.
(Die Heuchelei, falschen Anschein erwecken und die Wahrheit verbergen wollen, sind schlechte Eigenschaften. Ein Geheimnis wird mit einem Busch verglichen, in dem man sich verbergen kann. Ein gutes Geheimnis kann sicher sein und später für das Wohlergehen von vielen verwendet werden. Ein schlechtes Geheimnis wird aber bald offenbar und kann dabei auch alle guten zunichtemachen.)

Die Dinge sind wunderbar: Schilf produzieren Wasser, Wälder produzieren Brennholz und Feuer erzeugt Asche.
(In der Schöpfung ist nichts unabhängig, alles hängt von anderen ab. Es gibt einen Plan oder eine Regel in der Umwelt. Der Mensch ist ein Glied in der Kette der Natur und muss zum Überleben der Natur folgen.)

Eine treue Frau ist eine Krone ihres Mannes.

Nein, der Stier wird nie brüllen, wenn er schläft, noch wird der Hahn jemals krähen, ohne mit seinen Flügeln zu flattern.
(Im sozialen Umfeld gibt es viele Normen und Abhängigkeiten voneinander. Tätigkeiten setzen andere voraus oder sind nur im Zusammenhang möglich. Wenn man das eine tut, wird oder muss auch das andere getan werden.)

Rühme dich nicht selbst vor ein Ereignis, aber nach der Veranstaltung.
(Die Jäger rühmen sich schon vor der Jagd, was für Wild sie erlegen würden. Nach erfolgloser Jagd ist der Misserfolg offensichtlich. Das Sprichwort wird verwendet, wenn sich jemand zu viel zugetraut hat und doch gescheitert ist. Es soll die Menschen vor Überschätzung warnen.)

Wer dazu neigt, sich selbst seinem Vater einzuschmeicheln, ohne andere einzubeziehen, erbt nie das Eigentum des Vaters.

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Sprichworte der Kuria

Die Kuria sind eine Ethnie, die östlich des Viktoriasees im Grenzgebiet von Tansania und Kenia lebt. Von den bis zu 400.000 Kuria leben etwa zwei Drittel in Tansania (Region Mara) und ein Drittel in Kenia (Provinz Nyanza. Die Sprache der Kuria ist die Bantusprache Kuria. Die Kuria sind Rinderhirten und heute auch Ackerbauern. Sie kultivieren Kaffee, Zuckerrohr, Tabak und Mais und fischen im Viktoriasee.
Vor allem ärmere Eltern verheiraten ihre Töchter oft früh in arrangierte Ehen, um vom Brautpreis zu profitieren. Ca. 59 % von ihnen sind Christen und 41 Prozent sind noch Anhänger traditioneller Religionen.                          Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kuria_(Ethnie)

Das Ding, das jemanden tötet, ist klein.

Der Bach (Strom) weiß, wohin er fließt.

Der Besitzer kann enteigneten werden.

Die Ratte hilft der anderen Ratte nicht, ein Stück Mais zu schälen.

Eine Schuld zwischen Kindern, die von derselben Mutter geboren sind, wird in einer klugen Weise bezahlt.

Eine schwarze Ameise wird eine andere schwarze Ameise nicht beißen.

Ein Mensch ist dünner Brei oder Haferschleim; zwei oder drei Menschen sind ein Klumpen (Handvoll) Ugali*1.
(Brei oder andere weiche Nahrung ist nur eine leichte Kost zum Frühstück, zwischendurch oder Schonkost für Kranke und Schwache. Richtige Kraft und Energie für die Arbeit kann den Kuria zufolge nur aus den festen Klumpen des Ugali kommen. Das bedeutet, ein einzelner Mensch ist schwach und unzulänglich wie Haferbrei, er vollbringt allein keine großen Dinge. In der Gemeinschaft sind die Menschen stark und kräftig wie das feste Ugali. Man hilft und unterstützt sich gegenseitig und schafft auch schwierige Aufgaben.)

Langsam, langsam, geht Haferbrei in den Flaschenkürbis.
(Zur Feldarbeit wurde als Verpflegung für den Tag Haferbrei in Flaschenkürbise mitgenommen. Da die Öffnung oben Verhältnis klein ist, muss man vorsichtig und geduldig den Haferbrei langsam eingießen. Wenn man zu ungeduldig zu schnell gießt, läuft er nebenbei und wird verschüttet. Das Sprichwort mahnt zur Geduld um Dinge langsam und gut zu machen und nicht ungeduldig oder übereilt.)

Niemand kann eine Feier allein mit sich selbst durchführen.

Wenn der Felsen nicht in der Nähe ist, ist der kleine Stein da.

Wenn du den Rat eines Ältesten ablehnst, wirst du bis Sonnenuntergang gehen.

(Sprichwort auch in Tansania. Wenn der Rat von älteren und erfahrenen nicht beachtet wird, entstehen manchmal Schwierigkeiten und eine Unternehmung dauert länger als nötig.)

Wenn du die Person mit einem Auge erwähnst, reagiert die mit einem Augenproblem.

Wenn du es an der Sonne ausbreitest, wird es trocken.

*1 Ugali - (ein Swahili Wort) ist das Grundnahrungsmittel der Kuria. Es sind gekochte feste Klöße aus Mehl oder Schrot von Sorghum, Hirse, Mais, Maniok oder einer Mischung verschiedener dieser Zutaten. Zu einer richtigen Mahlzeit der Kuria gehört Ugali zwingend dazu, sonst ist es keine Mahlzeit, sondern nur eine Nascherei zwischendurch.

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Sprichworte der Luo

Die Luo sind eine nilotischsprachige Ethnie, der etwa 3,4 Millionen Menschen angehören. Die Luo leben hauptsächlich in der Provinz Nyanza im Westen Kenias und in der Mara Region im Nordwesten von Tansania, meist an den Ufern des Victoria-Sees. In Kenia sind sie nach den Kikuyu und den Luhya die drittgrößte Ethnie. Ihre Sprache heißt ebenfalls Luo oder Dholuo und gehört zu den nilotischen Sprachen. Wörtlich bedeutet Luo „Menschen aus den Sümpfen“, was auf ihre Herkunft aus den sudanesischen Sümpfen am Zusammenfluss des Weißen Nil und des Bahr al-Ghazal anspielt. Von dort wanderten sie aus nicht geklärten Gründen ab dem 14. Jh. aus und spalteten sich in immer weitere Untergruppen auf, die in ihrer Lebens- und Wirtschaftsweise von der neuen Umgebung Anleihen nahmen. Nach Kenia wanderten Luo-sprachige Gruppen während eines Zeitraums von ca. 1550 bis 1800 ein und besiedelten das Gebiet Nyanza und das Westufer des Victoriasees. Obwohl ursprünglich nomadisch wie die ebenfalls nilotischstämmigen Massai heute, begannen sie dort sehr schnell mit dem Ackerbau und dem Fischfang, denn für nomadische Lebensweise stand hier nicht genügend Weideland zur Verfügung.

Sprichworte sind wichtig bei den Luo in Ostafrika. Sie werden leicht gedacht, unabhängig, als Institution. Sie haben Schlagkraft und Weisheit und werden verwendet, um tiefe Gefühle zum Ausdruck bringen.

Mehrere Politiker Kenias sind angehörige der Luo. Auch der Vater des 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Barack Obama, gehört zur Volksgruppe der Luo.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Luo_%28Volk%29


Allein läuft ein junger schnell, mit einem älteren langsam, aber zusammen gehen sie weit.


Alle Manioks haben die gleiche Schale, aber nicht alle den gleichen Geschmack.

Arbeiten auf den Feldern ist hart, aber Hunger ist härter.

Auch Haplochromis (Name eines kleinen Fisch) beschäftigt Tilapia (Name eines großen Fisch).
(Das Sprichwort soll das Verhältnis von kleinen zu großen beschreiben, von jüngeren zu älteren, von Machtlosen zu Mächtigen oder schwachen zu starken. Die großen, starken und Mächtigen sollen sich auch um die kleineren, schwachen oder jüngeren kümmern und helfen.)

Die Erde ist nicht das Erbe unserer Väter, noch eins für unsere Söhne.


Diejenigen, die nicht auf die Stimme der Älteren hören, sind wie Bäume ohne Wurzeln.

Die Lüge eines Kindes ist wie ein toter Fisch in einem Teich, der am Ende immer zur Oberfläche kommt, erklärt seine Mutter.

Die Handtasche eines Älteren ist nie vollkommen leer.

Die Schildkröte leidet nicht beim Laufen.

Die Weisheit des Oberhauptes ist ein Geflecht alter Geschichten, gute und schlechte.

Du kannst über das Dach eines Freundes lachen; lach nicht über seine Schlafgelegenheit.

Du schlägst keine Trommel mit einem Finger.

Ein Auge, das du behandelst, ist das, welches sich gegen dich wendet.
(Das Sprichwort soll vor eifersüchtigen und undankbaren Menschen warnen. Einige Menschen sind eifersüchtig gegenüber dem Besitz von Nachbarn und anderen. Derjenige, der hilft ist möglicherweise später das Opfer derer, denen er geholfen hat. Es soll auch auffordern, eine gemeinsame und tolerante Gesellschaft aufzubauen, in der alle ohne Gefahr miteinander leben können.)

Ein Dorf ohne ältere Menschen ist unglücklich.


Ein Freund ist jemand, der an deiner Seite geht.

Ein Freund ist wie eine Wasserquelle für eine lange Reise.

Ein Narr ist wie ein verlorener Wanderer auf dem Weg.

Ein unentschlossener Mann ist die schlimmste Katastrophe eines Dorfes.

Ein Wassertopf kann nicht ohne Unterstützung selbstständig stehen.
(Die traditionellen Wassertöpfe sind aus Ton und haben einen abgerundeten Boden. Damit sie nicht umfallen, werden sie meist mit drei Steinen oder anderen Hilfsmitteln abgestützt und stabilisiert. Das Sprichwort bedeutet, das ein Mensch ebenfalls nicht alleine leben kann. Unverheiratete Männer sind unvollständig, weil ihnen die Unterstützung der Frauen fehlt. Erst die Heirat stellt eine dauerhafte Verbindung zwischen der unmittelbaren, der Großfamilien sowie die allgemeine Bevölkerung her. Die Ehe symbolisiert das Gemeinsame, die kulturellen Ziele und die Kinder, die die Linie in die Zukunft sind.)


Glück ist wie ein Feld, das du zu jeder Jahreszeit ernten kannst.


Hunger treibt das Nilpferd aus dem Wasser.

Jeder liebt einen Narren, aber niemand will ihn als Sohn.

Krankheit und Katastrophen kommen und gehen wie Regen, aber Gesundheit ist wie die Sonne, die das ganze Dorf beleuchtet.

Sobald die Pilze aus der Erde sprießen, gibt es kein zurück mehr.

Termiten verursachen den Tod, Schaden und großen Verletzungen an weißen Ameisen.
(Die Termiten zerstörten die Häuser der Luo, weshalb die Luo wiederum die Termitennester suchten, ausgruben und verbrannten. Da die harmlosen weißen Ameisen ebenfalls in den Termitennestern lebten, wurden sie ebenfalls getötet und erlitten Schaden, verursacht durch die Lebensweise der Termiten. Die Luo erwarten, das bei den Eltern Weisheit in den sozialen Beziehungen gelten damit kein schlechtes Omen ihre Nachkommen widerfahren als Ergebnis ihrer Missetaten. Durch gute Lebensführung wird der zukünftigen Erfolg und die Leistungen ihrer Nachkommen geebnet. Böse Taten können sich auswirken, wie die Taten der Termiten Schaden für die weißen Ameisen bewirkt.)

Weisheit ist Reichtum.


Wenn du viel hast, gib einige deiner Besitztümer; wenn du wenig hast, gib etwas von deinem Herzen.

Wer eine Sache nicht kennt, kennt eine andere.

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Sprichworte der Massai

Die Massai, Maasai, Maassai oder Masai sind eine ostafrikanische Volksgruppe. Die Massai sind ein nomadisch lebendes Hirtenvolk in den weiten Ebenen im Süden Kenias sowie im Norden Tansanias. Die vergleichsweise kleine Bevölkerungsgruppe der Massai hat ihre auffallenden Kleidung und weitgehend halbnomadischen Lebensweise beibehalten. Ihre Wohngebiete liegen nahe bei den Nationalparks.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Massai

Antworte einem Unrecht nicht mit einem anderen.

Das Auge kann Dunkelheit nicht durchdringen.

Das Gesäß verwechselt nie den Boden.

Das Leben hat Jahreszeiten.

Das Leben lässt sich nicht drängen.

Das Zuhause ist nicht weit weg, wenn du am Leben bist.

Der Bauch schwillt nicht, wenn eine Frau nicht schwanger ist.

Der Elefant kann über eine kriechende Pflanze stolpern.
Der Elefant kann von einer kriechenden Pflanze zu Fall gebracht werden.
(Der Elefant ist ein Symbol für Kraft, Macht oder einem starken Charakter. Im Vergleich dazu sind Hasen oder Pflanzen klein und schwach. Wenn sich ein Elefant auf seine Kraft und Größe verlässt, kann er leicht stolz werden, den Überblick verlieren und durch kleine, vermeintlich schwächere Kreaturen zu Fall gebracht werden. Es soll eine Warnung an unterschiedliche Menschen sein, sich nicht auf Macht und Einfluss zu verlassen, die Schwachen und Armen einzuschüchtern oder vermeintliche Stärke zu missbrauchen. Auch etwas scheinbar schwaches, kleines oder unbedeutendes kann einen Großen starken zu Fall bringen.)

Die Ehe ist Glückssache. Sie hat keine Augen.


Die Rinde von einem Baum haftet nicht an einem anderen Baum.

Dummheit zuerst, dann Weisheit.

Ein Elefant macht im Dschungel nur ein kleines Loch.

Eine neue Idee (Gewohnheit) folgt einer alten.

Ein Finger tötet keine Laus.

Ein Haus kann nicht geteilt werden.

Ein Kopf kann nicht alle Weisheit halten.

Ein Löwe kann schneller laufen als wir, aber wir können weiter laufen.

Ein Sprichwort antwortet sich nicht.

Ein Teilchen Mist der Ziege kann von keinem großen Kürbis gegessen werden.

Ein Zebra nimmt seine Streifen mit, wo immer es geht.

Erlaube dem Bauch nicht, dich unbrauchbar zu machen.

Es ist besser arm und lange am Leben, als reich sein und jung zu sterben.

Es ist der Bauch, der täglich dankbar ist.

Es kann nicht mit einem braunen Ziegenbock gereinigt werden.

Fege nicht, jemandes anderen Haus, während deines schmutzig ist.

Freundschaft mag Abstand.

Glück ist so gut wie Essen.

Kämpfe mit keinem Löwen mit einem Stock.

Kinder sind der leuchtende Mond.

Lobe nicht morgen, denn morgen lobt sich selbst.

Man wird immer durch die eigenen Tricks geschlagen.

Tageslicht folgt einer dunklen Nacht.

Verstecke die Bissen der Nahrung.

Warum benimmst du dich wie eine Frau, deren Sohn gerade geheiratet hat?
(Gerade verheiratete Söhne leben mit der neuen Ehefrau im Haus seiner Eltern, bevor sie in ein eigenes neues Haus umziehen. In dieser Zeit kann die neue Frau von der Schwiegermutter die Arbeiten im Haushalt lernen. Die Schwiegermutter wird dabei in ihren eigenen Pflichten etwas entlastet. Die Schwiegermutter soll dabei aber nicht alles auf die neue Frau des Sohnes abwälzen und ihre eigenen Aufgaben vernachlässigen.)

Wer auf die Stimme des älteren hört, ist wie ein starker Baum, wer seine Ohren abdeckt, ist wie ein Ast im Wind.

Wer unfähig zum Tanzen ist, sagt, dass der Hof steinig ist.

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Sprichworte der Mbeere

Die Mbeere (auch Ambeere) sind ein Bantu ethnische Gruppe im Osten von Kenia in der Nähe des Mount Kenya. Ihre Sprache, das Kimbeere, ist verwandt mit den Sprachen der Embu und Kikuyu. Die meisten Mbeere sind Bauern, die insbesondere Mangos, Melonen, Papayas, Passionsfrüchte, Mais, Bohnen, Erbsen, Hirse, Sorghum und anderes anbauen.
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Mbeere_people

Angelächelt zu werden heißt nicht, geliebt zu werden.

Ein Nashorn hasst den Anblick seiner Fäkalien.
(Das bedeutet, der Umgang mit einem bestimmten Menschen sollte vermieden werden. Er ist nicht ehrlich und will einem Schaden, auch wenn der es bestreitet.)

Es gibt keinen König, über den nicht getratscht wird.

Es ist nicht möglich, eine Begegnung mit schlüpfrigen (schlechten) Menschen zu vermeiden.
(Die Mbeere leben in Clans und Großfamilien zusammen. Die meisten Aktivitäten wie Viehzucht, Bodenbearbeitung, Hausarbeiten und Zeremonien werden gemeinsam durchführen. Durch diesen Umgang miteinander begegnete man den meisten Mitgliedern der Großfamilie fast täglich. Man konnte ihnen nicht ausweichen, egal ob sie gute oder schlechte Menschen waren, man konnte keinen einfach ignorieren oder isolieren. Menschen brauchen Umgang und Unterstützung voneinander, unabhängig von ihrer Gesinnung gegeneinander.)

Gut zu sprechen ist besser, als Geschenke anzubieten.

Jeder Tag fällt anders aus.
(Das bedeutet, nichts bleibt auf Dauer gleich, alles verändert sich im Laufe der Zeit.)

Keine Hyäne verdient es, zweimal unterhalten zu werden.
(Das bedeutet, man kann einen Fehler machen, aber man sollte daraus lernen und keinen Fehler zweimal machen. Kein Fehler ist so gut, dass man ihn zweimal machen muss.)

Wahrheit stirbt nie.
(Das bedeutet, am Ende ist die Wahrheit am Besten, egal wie es vorher aussieht.)

Wer mit einem schlechten Menschen verkehrt, wird auch schlecht.
(Das bedeutet, alle Menschen, mit denen man es zu tun hat, beeinflussen einen selbst etwas. Um so mehr man mit jemandem zusammen verkehrt, um so mehr nimmt man das Verhalten anderer auch an.)

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Sprichworte der Meru

Die Meru (auch Ameru oder Ngaa) sind eine Bantu-Volksgruppe mit neun Unterstämmen, welches vorwiegend die Meru-Region nordöstlich des Mount Kenya in Kenia bewohnt. Sie bauen in erster Linie Hirse und Mais an und ihr wichtigstes Haustier ist die Ziege. Die Region ist ein Standort der Kaffeeproduktion und das Hauptanbaugebiet des Kathstrauchs in Kenia, dessen Zweigspitzen und jungen Blätter als leichtes Rauschmittel konsumiert werden. Ihre Muttersprache heißt Kimîîru (Kimeru), die von ca. 1,85 Mio. Menschen (2014) in Kenia gesprochen wird. Viele Meru sprechen auch die landesweite Amtssprache Englisch, die seit der Kolonialzeit als Zweitsprache verwendet wird. Nach eigenen Angaben sollen die Meru früher aus Ägypten eingewandert sein.
Die Ameru haben seit dem 17. Jahrhundert gewählte und hierarchische Ältestenräte aus den Clans bis zum höchsten, dem Njuri Ncheke Rat, zusammengesetzt aus respektierten und unbestechlichen Mitgliedern der Gemeinschaft. Der Njuri-Ncheke Ältestenrat macht Gesetze für die Gemeinschaft und führt sie aus, schlichtet Streitigkeiten und ist Hüter der traditionellen Kultur über Generationen hinweg. Er ist auch die Spitze des traditionellen Meru Justizsystem und ihre Erlasse gelten für die gesamte Gemeinschaft. Der Njuri Ncheke behandelt nur Meru-Angelegenheiten, keine anderen. Eine wichtige Funktion des Njuri-Ncheke ist auch die Überwachung der Regeln und Vorschriften zur Durchsetzung der Nutzung und Erhaltung des offenen Graslands, Salzlecken und Wälder zu steuern und Erhaltung der Heiligen Stätten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Meru_(Volk)
          https://en.wikipedia.org/wiki/Meru_people

Das Naanga fliegt mit dem Wind.
(Das Naanga ist ein weiches bedrucktes Baumwolltuch, welches die Meru Krieger beim Tanzen über den Schultern tragen. Das Naanga flattert dann hinter jedem Tänzer als buntes Fahnentuch. Es bedeutet, mit dem Strom zu schwimmen und zu fließen.)

Die Geier würden nicht in dem Dorf landen, in dem es einen weisen alten Mann gibt.

(Geier landen nur an Orten, wo Blut vergossen wurde. Wenn weise alte Männer im Dorf für Ordnung sorgen, werden alle Probleme und Auseinandersetzungen meist gütlich geregelt.)

Die Stärke eines Helden zentriert sich nicht auf seinem Gesäß.

(Das bedeutet, das Stärke und Ruhm nicht von Aussehen oder Kraft abhängen, sondern es bedarf der Intelligenz, die Kraft sinnvoll zu gebrauchen und anderer Qualitäten, als Held zu gelten. Entscheidend ist ebenso, wofür jemand eintritt.)

Ein alter Ziegenbock niest nicht umsonst.

(Das bedeutet, alte weise Männer haben lange Erfahrungen gesammelt und sprechen daher, wenn es notwendig ist, und geben guten Rat.)

Ein Vogel, der die Nacht auf einem Feigenbaum verbringt, weiß nicht, dass der andere über Nacht auf einem dornigen Baum gestochen wird.


Er hat die Zähne mit der Keule extrahiert.

(Das bedeutet, er hat etwas Außerordentliches getan. Im positiven oder im negativen Sinn, wie derjenige meinen wird, dem so die Zähne extrahiert wurden.)

Er hat einen Finger in den Anus des Monsters gesteckt.

(Das bedeutet sinnbildlich, er hat etwas sehr Gefährliches versucht.)

Er hat seine Schultern an einen Affenbrotbaum gerieben.

(Das bedeutet, er vergleicht sich mit einem großen Menschen, um selbst dadurch größer zu erscheinen.)

Er ist unter einem undichten Baum.

(Wenn jemand unter einem undichten Baum steht, wird er trotzdem nass, wenn er sich bei Regen drunter Schutz sucht. Das Sprichwort bedeutet, wer unter einem undichten Baum steht, hat Probleme.)

Er tanzte auf den Kopf gestellt (umgedreht).

Er tanzte erstaunlich bis zum Ende.

(Das bedeutet, zuviel des Guten ist schlecht. Er hat sich zu Tode getanzt.)

Er würde ein glühendes Gikama halten, gerade nachdem es das Feuer verlassen hat.

(Das „Gikama“ ist ein 10 bis 15 cm langes Eisenstück, mit dem Schuld oder Unschuld eines Angeklagten ermittelt werden soll. Das „Gikama“ wurde im Feuer erhitzt und der Verdächtige musste es mit bloßen Händen eine bestimmte Entfernung weit tragen. Wenn das „Gikama“ fallen gelassen würde, ist das der Beweis für die Schuld des Angeklagten und er wurde bestraft. Im anderen Fall wäre es der Beweis der Unschuld. Das Sprichwort dient zur Abschreckung für Diebe und andere Straftäter.)

Es hat keinen Sinn, ein Kind mit einem hungrigen Blick einzulullen.

(Es hat keinen Sinn etwas Nutzloses zu tun, von dem man schon vorher weiß, das es nicht funktioniert.)

Es ist die Leoparden Mähne zu rasieren.

(Das bedeutet, jemand muss eine sehr gefährliche und anstrengende Aufgabe übernehmen.)

Es ist wie das Entfernen einer Hyäne aus einer Grube.

Es lacht ein Topf über die Scherbe.
(Eine Sache dauert nicht ewig, irgendwann geht alles zu Ende oder zu Bruch. Ähnliche Sprichwörter gibt es in vielen Ländern. In Deutschland geht der Krug solange zum Brunnen, bis er bricht, in Ungarn geht der Kürbis unter oder in Italien büßt man die Pfoten ein.)

Ich werde für die Kühe kommen, nachdem den Eseln Hörner gewachsen sind.

(Das bedeutet wohl, am Sankt-Nimmerleins-Tag wird’s gemacht.)

Kehre um, bevor du weitergehst, Nturutimi ging zurück, nachdem es Mciru erreicht hatte.

(Nturutimi ist eine Altersgruppe der jugendlichen Meru, Mciru der Ort, wo das Njuri-Ncheke Ältestenrat tagt, um rechtlich Regeln und Vorschriften für Sitten, Etikette und Normen der Meru zu formulieren. Das Sprichwort warnt, nicht weiter zu gehen, als Regeln und Gesetze es festlegen und vorschreiben.)

Lass den Biss einer Kakerlake sein und mit dem Wind fliegen.

(Mit diesem Sprichwort wird versucht, Kinder welche sich wehgetan oder verletzt haben zu beruhigen.)

Soll ich diesem Weg mit dem Tonboden oder dem mit Ocker folgen?

(Die Meru glauben an zwei symbolische Straßen im Leben: an die Straße mit Ton (weißlich Boden) und die mit Ocker (roter Boden). Die weiße Straße mit Licht ist der spirituelle Weg zum Schöpfer und Erhalter des Lebens. Die rote Straße bedeutet Angst, schlimme Ereignisse und Kampf verbunden mit Blutvergießen. Vor Kriegen wurden die Krieger mit ocker und roter Farbe geschmückt. Rot zur Tarnung, sowie das Blut fließen würde, bevorzugt das der Feinde. Das Sprichwort bedeutet, man muss sich entscheiden, auch wenn es augenscheinlich keinen richtigen Weg gibt.)

Verkaufte Körner füllen nicht die Getreidespeicher.

(Das bedeutet, was man weggegeben hat, ist verloren und kann nicht mehr zum eigenen Nutzen verwendet werden.)

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Sprichworte der Orma

Die Orma ist eine ethnische Gruppe in Ost-Kenia, vor allem entlang der unteren Tana River. Sie sind halbnomadische Rinder und Kamelhirten und leben in den südöstlichen Wüsten von Kenia und während der Regenzeit im Inland. Die Orma wanderten vor 1500 von Äthiopien nach Kenia und verbreiteten sich nach und nach in das Gebiet nördlich des Mt. Kenia und auf dem Fluss Tana River. Um 2005 lebten ca. 70.000 Orma in ihrem Siedlungsgebiet, von denen ca. 99% Muslime sind.
Rinder sind für die Orma Kultur von zentraler Bedeutung, deren Fleisch, Milch und Blut die Hauptnahrung bildet. Mit Rindern wird vom Bräutigam der Brautpreis bezahlt und sie werden bei Hochzeiten und Beerdigungen geschlachtet. Daneben werden auch Ziegen und Schafe gehalten und Mais, Reis, Bohnen und Tee angebaut. Wegen des zu trocknen Klimas bauen die Orma meist kein Gemüse an.
Die Orma leben in runden Häusern, die aus einem Holzgerüst bestehen, mit gewebten Matten und Gras bedeckt werden und von den Frauen gebaut werden. Wenn sie mit den Herden weiterziehen, werden die Häuser demontiert und zusammen mit den Haushaltsgegenständen auf Lasttieren mitgenommen. Größer Versionen der Häuser werden für Menschen gebaut, die in festen Dörfern leben.

Das junge Kalb lernt Gras zu fressen, wenn es andere sieht, die es einmal tun.
(Jemandes Charakter und Benehmen kann durch anderer Beispiel beeinflusst werden.)

Der Kuh, welcher der Besitzer die Hörner bricht, werden Diebe das Auge aushacken.
(Das bedeutet, man sollte in der Lage sein, sich um seine eigenen Dinge zu kümmern.)

Du sagst eins, dann zwei; du hast etwas versucht, dann versagt, und nicht aufgeben.
(Das Sprichwort ist eine Ermutigung, trotz vergeblicher Versuche und Versagens trotzdem nicht aufzugeben.)

Sieh dir die Mutter an, dann heiraten ihre Tochter.
(Bevor man in eine ander Familie einheiratet, sollte man sich den Charakter der Familie ansehen.)

Von einem stark behinderten Sohn denkt die Mutter, dass er ein Feigling ist.
(Man sollte nie einen Menschen voreilig nach seinen Reden beurteilen, bevor man ihn richtig kennt.)

Wenn ein Mädchen schlecht sitzt, ist es an ihrer Mutter, dessen Oberschenkel zu bedecken.
(Das bedeutet, die Mutter ist für die Erziehung der Mädchen zuständig. Sie muss die Mädchen zu einem ordentlichen Verhalten anleiten und mögliche Fehler korrigieren. Eltern sind für das Wohlbefinden ihrer Kinder verantwortlich und müssen sie beschützen.)

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Sprichworte der Rendille


Die Füße der Menschen werden nicht von Härten verschont.
(Das bedeutet, man muss bereit für Neues sein, auch wenn man mit anderen Dingen beschäftigt ist.)

Die Füße werden vom Magen geführt.
(Das bedeutet, die Menschen sind meist für die Arbeit unterwegs, um die Nahrung zu verdienen, ohne die auch die Füße nicht laufen könnten.)

Die Hochzeit ist ein Grab.
(Das bedeutet, eine Ehe soll auf Lebenszeit geschlossen werden. Genauso wie aus dem Grab keiner wiederkommt, sollte sich niemand daraus scheiden lassen.)

Eine Familie, die einen Sohn hat, wird nie die ihnen geschuldeten Schulden verlieren.
(Der Tradition nach übernehmen die Söhne, wenn sie groß sind, die Aufgaben und die Verantwortung der Väter für die Familie. Das Sprichwort bedeutet, mit Söhnen ist die Kontinuität und Sicherheit der Familie gesichert, die meist aus mehreren Menschen oder Generationen bestehen können.)

Ein Zweig eines Baumes kann nicht auf der Wurzel eines anderen Baumes wachsen.
(Das bedeutet, jeder muss sein eigenes Leben leben. Jeder ist für sich und seine Taten verantwortlich. Auch ein vergleich mit anderen wird den Charakter nicht ändern)

Menschen der gleichen Altersgruppe haben einen ähnlichen Charakter.
(Vergleichbare deutsche Sprichwörter: Gleiche Brüder, gleiche Kappen. und Gleich und Gleich gesellt sich gerne. und Gleich Vieh leckt sich gern.)

Wer näher am Topf ist, bekommt zuerst den Knochen.
(Vergleichbares deutsches Sprichwort: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.)

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Sprichworte der Samburu

Die Samburu sind ein nilotisch-hamitisches Nomadenvolk im Norden Kenias mit 75.000 Menschen, das vorwiegend in der zentralkenianischen Hochebene im Laikipia Distrikt lebt. Auf dem Stammesgebiet der Samburu liegt auch das 165 Quadratkilometer große Samburu-Nationalreservat. Ihre Sprache ist das Maa, wie die der mit ihnen Verwandten Massai. Der Name der Samburu soll sich vom Maa-Wort "o-sampurumpuri" (Schmetterling) ableiten. Er könnte aber auch vom Wort „Samburr“ stammen, dem traditionellen Lederbeutel, der zum Transport von Fleisch und Honig auf dem Rücken getragen wird.
Früher lebten die Samburu den Bedürfnissen ihrer Tiere entsprechend nomadisch als Hirtenvolk. Der hierzu benötigt Platz wurde ihnen im 20. Jahrhundert durch weiße Farmer und dem Samburu-Nationalreservat geraubt. Um das Naturschutzgebiet zu errichten, wurden 2011 viele Samburu aus ihren Siedlungen gesetzeswidrig vertrieben. Viele Familien leben seither am Rande des Gebietes in provisorischen Hütten. Heute kämpfen die Samburu direkt gegen die Regierung um ihre Landrechte. Heute leben sie in kleinen Siedlungen mit 4 bis 10 Viehbesitzern und deren Familien in kleinen Hütten aus einem Stangengeflecht, das mit Lehm, Tierhäuten oder Grasmatten bedeckt ist. Als Viehzüchter halten sie meist Rinderherden sowie Ziegen, Schafe, zum Teil Kamele und Dromedare. Aufgrund des schrumpfenden Lebensraums haben und der für ihre Viehherden nicht mehr ausreichenden Fläche haben etliche begonnen, Getreide und Gemüse anzubauen.
Ihrer Kultur beruht auf der Achtung der Ältesten. Je älter sie sind, desto mehr Macht erlangen sie. Dies gilt aber vorwiegend nur für Männer. Je nach Altersstufe werden spezifische Aufgaben zugeteilt. Die Frauen sind für die Hütten, die Milchkühe und für das Sammeln von Holz und Wasser verantwortlich. Männer haben meist mehrere Frauen, von denen jede Frau meist ihre eigene Hütte besitzt.
Mädchen werden im Alter von etwa 15 Jahren an ihnen unbekannte Männer verheiratet, über den die Ältesten entscheiden. Der Mann muss aus einem anderen Klan stammen, zu das verheiratete Mädchen zieht. Weibliche Genitalverstümmlung gehört dabei obligatorisch zur Heiratszeremonie. Frauen tragen teilweise bis zu zehn Kilogramm schwere Perlenhalsketten und Perlenketten um den Kopf. Diese Ketten bekommen sie von Männern geschenkt, denen sie als Gegenleistung dafür oft sexuell gefällig sein müssen, wann immer die Männer wollen.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Samburu
www.ndr.de/fernsehen/Samburu-die-Perlenmaedchen-von-Kenia,sendung666482.html

Akzeptier nicht die Fehler, die du nicht gemacht hast.
(Das bedeutet, man muss die Verantwortung für die eigenen Fehler übernehmen, aber nicht für die Fehler anderer Menschen.)

Denke, bevor du handelst.
(Vergleichbare deutsche Sprichwörter: Guter Soldat erwägt seine Tat. , Halte Rat vor der Tat. , Ohne Rat keine Tat. , Rat soll vor der Tat gehen. , Zum Rat weile, zur Tat eile. Für den gegenteiligen Fall: Rat nach der Tat kommt zu spat.)

Du kannst leicht bekommen, was schnell kommt.
(Das bedeutet, wenn man etwas leicht oder schnell erhalten kann, ist es meist nicht von großem Wert. Wenn man wirkliche Werte von dauer möchte, ist es meist schwierig, dauert etwas länger und ist mit Arbeit verbunden.)

Du solltest deine Geheimnisse nicht jedem verraten.
(Das bedeutet, man sollte nicht alles private öffentlich machen und auch nur das Notwendigste Freunden mitteilen. Manches nebensächliche könnte möglicherweise irgendwann später von anderen zum eigenen Nachteil gebraucht werden.)

Du solltest immer wachsam sein.
(Das bedeutet, man sollte immer vorsichtig sein und alles genau überlegen, bevor man etwas tut. Manchmal entstehen aus Kleinigkeiten große Probleme.)

Menschen, die sich kennen, treffen sich, selbst wenn sie sich für lange Zeit nicht gesehen haben.
(Das bedeutet, keiner kann für sich alleine leben. Menschen brauchen andere, auch wenn sie entfernt leben und sich nur selten sehen.)

Mitglieder der gleichen Familie sind miteinander offen und können alles besprechen.

Nutz deine Gelegenheiten aus, weil du nicht weißt, was morgen sein wird.
(Das bedeutet, man sollte seine Möglichkeiten oder Chancen nutzen, weil man nicht weiß, ob sie noch einmal kommen und keiner die Zukunft kennt.)

Wenn du den Kampf verlierst, suche nach einem Fluchtweg.
(Das bedeutet, auch Niederlagen müssen akzeptiert werden. Man muss Auswege suchen und aus Niederlagen lernen, wie man es bei anderen Gelegenheiten anders oder besser machen kann.)

Wenn du Entscheidungen triffst, überlege, wie du von deinen Ideen profitierst.
(Das bedeutet, bevor man sich für etwas entscheidet, sollte man über die Folgen für sich und auch für andere nachdenken. Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick aussieht.)

Wenn du Falsches (Böses) machst, veränder dich und tu etwas Richtiges (Gutes).
(Das bedeutet, man muss auch im Nachhinein seine Taten für sich und die Gemeinschaft bewerten. Wenn man einen guten Charakter und Moral hat, wird man genügend Disziplin haben, um sich zu verändern und zukünftig besser handeln und entstandene negative Folgen beheben.)

Wissen besitzen ist wie einen Schatz (Eigentum) zu haben.
(Das bedeutet, Wissen ist ein unverlierbarer besitz, den man immer und überall anwenden und gebrauchen kann. Wissen ist vergleichbar mit materiellem Eigentum, den man verwenden kann.)

Zwei Männer mit Familie können nicht in einem Haus wohnen.
(Das bedeutet, Menschen mit unterschiedlichem Charakter, Meinungen und Lebensplanung können nicht zusammen in einer Gemeinschaft leben, da es auf Dauer Meinungsverschiedenheiten oder Auseinandersetzungen geben würde.)

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Sprichworte der Turkana

Die Turkana (früher auch Elgume) sind ein nilotisches Volk im Nordwesten Kenias, das hauptsächlich westlich des Turkana-Sees, im Turkana County in Kenia lebt. Sie haben ca. 1.000.000 Angehörige, was ca. 2,5 % der Gesamtbevölkerung Kenias ausmacht. Ihre Sprache gehört der nilotischen Sprachgruppe innerhalb der nilosaharanischen Sprachfamilie an und wird von den Turkana ŋaturkana genannt.
Die Turkana sind Teil einer größeren Volksgruppe, die heute meist unter dem Namen Ateker bekannt ist. Außer den Turkana gehören die Teso, Karimojong, Jie und Dodos in Uganda, die Toposa und Jije in Südsudan und die Nyangatom in Äthiopien dieser Volksgruppe an. In ihrer mündlichen Überlieferung bezeichnen sie sich als „das Volk des grauen Bullen“, (nach dem Zebu)
Die Turkana leben traditionell als Viehhirten von Kamelen, Rindern (Zebu), Schafen und Ziegen, die ihnen Milch, Blut und Fleisch als Nahrung liefern, sowie Esel zum Transport. Trockenzeiten mit Temperaturen um die 40 Grad und dann Regenzeiten, in denen der Regen in Sturzfluten alles wegschwemmt prägen das Turkana-Gebiet. Wo möglich, wird etwas Feldbau betrieben, vor allem mit Hirse (Sorghum). Die jungen Männer ziehen mit den Herden in entfernte Weidegebiete, in denen es noch Wasser und Futter gibt. Die Familie mit den Alten und Kindern bleibt meist in ihrem Dorf aus Rundhütten, die aus Ästen und Zweigen, oder aus Palmwedeln geflochten werden.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Turkana_(Ethnie)

Den Brunnen, wo du Wasser holst, verschmutzt du nicht.

Der Elefant wird von einer kleinen Ameise getötet.
(Das bedeutet, auch kleine Leute können vermeintlich große und starke überwältigen. Kleine Dinge können großes bewirken. Ebenso sollte man kleine Gefahren oder Risiken für groß erachten, bis sie ausgeschlossen werden, da auch kleine Ursachen große Dinge zum Einsturz bringen können. Aktuell werden viele Menschen von kleinen Coronaviren befallen und getötet und scheinbare Normalität lässt die Vorsicht außer acht lassen.)

Die erste Frau kontrolliert immer die Zweitfrauen im Haushalt.

Der erste Schritt ist der Wichtigste im ganzen Leben.
(Das bedeutet, der 1. Schritt ist Voraussetzung für alle folgenden. Er ist deswegen so wichtig, weil von ihm und der eingeschlagenen Richtung alle folgenden abhängen.)

Ehre deinen Vater und deine Kinder werden dich ehren.
(Leider vergessen viele junge Menschen, das sie auch alt werden und das das Gegenteil des Sprichworts genauso zutrifft.)

Ein armer Mann sollte nur eine Frau heiraten, denn viele Frauen werden ihm viele Schwierigkeiten bereiten.

Ein dummer Mann wird von seiner Frau kontrolliert.

Ein gieriger Mensch ist nie zufrieden.

Ein Mann in seinem Heim ist wie ein Fisch im Wasser.

Ein unverheirateter Mensch in Turkanaland wird als Narr bezeichnet.

Es ist besser, allein zu bleiben als mit einer schlechten Frau.

Geld allein macht einen Mann nicht reich.

Kein Mensch ist eine Insel.

Notwendigkeit ist die Mutter aller Erfindungen.

Schulden bringen einen Menschen dazu, sich von einer Wohnung zu entfernen.
(Das bedeutet, wer Schulden macht, wird sich aus seiner Wohnung entfernen müssen, um für den Gläubiger zu arbeiten, um die Schulden plus Zinsen zurückzuzahlen.)

Tanzen ist der Weg, um dich bekannt zu machen und das Mädchen zu bekommen, das du dir wünschst.

Vorsicht ist kein Zeichen der Angst.

Weine nicht über verdorbene Milch.

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