Selber essen macht feist.
Selber ist der Mann.
Selbst ist der Mann.
Selber schuldig ist der Tat, wer nicht straft die Missetat.
Selber tun, selber haben.
Selbe täte, selbe habe.
Selbst angegriffen tut's.
Selbst ein gutes Kraut wächst aber nicht in allen Gärten.
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.
Selbst essen macht satt.
Selbst geschaffenes Unglück lastet schwer.
Selbstverschuldet Unglück lastet schwer.
Selbstgeschlagene Wunden heilen übel.
Selbst gesponnen, selbst gemacht, rein dabei, ist Bauerntracht.
Selbst getan ist bald getan.
Selbst ist ein gut Kraut, wächst aber in allen Gärten nicht.
Selbst, tut's ganz; heißen, zur hälft'; und bitten, gar nicht.
Selb tut's gar, Heißen halb, Bitten ist vergeblich.
(Das bedeutet, nur was man selbst tut, wird gut getan. Wenn man andere beauftragt, bleibt immer noch die Hälfte liegen, und wenn man gar bitten müsste, bleibt es ungetan.)
Selb weiß am besten, wo der Schuh drückt.
Selig ist der Besitzer.
Selig ist, wer Gott alle Tage sieht und seinen Gutsherrn jährlich nur einmal.
Selig, wer seinen Gott alle Tage sieht und seinen Erbherrn einmal im Jahr.
Selig, wer Gott täglich sieht und seinen Erbherrn einmal im Jahre.
Selig sind die Reichen, alles muss ihnen weichen.
Selig, wen fremder Schaden witzig macht.
Selten ein Unglück ohne Glück.
Selten gekämmt, scharf gekämmt.
Selten gesehen ist bald (leicht) vergessen.
Selten ist angenehm.
Selten ist stets (allezeit) willkommen.
Was selten ist, das hält man wert.
Selten ist die Keuschheit in dem Überfluss, Demut im Reichtum und die Wahrheit in vielen Worten anzutreffen.
Selten lacht einer, dass nicht der andere weinet.
Selten nur ist jemand nutz, wenn's geht an den Eigennutz.
Selten wird das Glück der Bescheidenheit ein Opfer ablegen.
Selten wohl und allweg wehe, ist täglich Brot wohl in der Ehe.
Selten wohl und allzeit wehe ist das täglich Brot der Ehe.
Sequester macht leere Nester.
(Sequester = aus dem Lateinischen, ein durch amtlichen Gerichtsbeschluss mit der treuhänderischen Verwaltung einer strittigen Sache Beauftragter, Zwangsverwalter.)
Serbende Katzen leben lange.
(serben, serbeln = altdeutsch - kränkeln, dahinsichen, verkrüppeln, welken, hinschwinden, abnehmen, langsam absterben.)
Setz an! Sagte Hans mit der wächsernen Nase.
Setz eine Katz in ein Vogelhaus, es wird kein Zeislein daraus.
Setz einen Frosch auf goldnen Stuhl, er hüpft doch wieder in den Pfuhl.
Setze nicht alles auf eine Schanze (Chance).
Setzt man sein Licht zu hoch, so löscht's der Wind, zu nieder, so löscht es ein Kind.
Setzt man's Licht zu hoch, so löscht es der Wind; setzt man's zu niedrig, so löscht es das Kind.
Sich auf das Wetter verstehen, macht den Steuermann.
Sichere Worte sollen eher unter die Feile als auf die Zunge kommen.
Sicherheit ist des Unglücks erste Ursache.
Sicherheit ist nirgends sicher.
Sicher ist sicher.
(Das bedeutet, trotz anscheinend sicherer Umstände baut man zusätzliche Sicherungen ein, damit, falls doch etwas posiert, trotzdem alles sicher bleibt. Es werden redundante, doppelte Systeme in technische Anlagen eingebaut (Luftfahrt, Raumfahrt), oder ein Airbag zusätzlich zum Sicherheitsgurt in Autos, oder eine Feuerversicherung für unbrennbare Dinge, man kann nie wissen, ob nicht doch etwas sehr unwahrscheinliches (Super-GAU im Kernkraftwerk?) oder praktisch Unmögliches passiert.)
Sich kennen ist viel kennen, Gott kennen ist, alles kennen.
Sich wissen, ist viel wissen, Gott wissen, ist alles wissen.
Sich prüfen und bürsten, ziemt Bauern und Fürsten.
Sich regen bringt Segen.
Sich selber loben ist Torheit, sich selber schänden ist Unsinn.
Sich selber loben niemand soll, den Guten loben andre wohl.
Sich selber unnütz, ist keinem nütz.
Wer sich selber unnütz, ist keinem nütz
Wer ihm selbst nichts taugt, taugt keinem andern.
Sich selbst kennen ist die größte Kunst.
Sich selbst erkennen ist die beste Wissenschaft.
Sie achten nicht der Seele, sondern des Säckels.
Sie beißen nicht alle, die Zähne weißen.
Sieben Gäste, gute Zahl, Neune halten böses Mahl.
Siebenundsiebzig Handwerke, 77 Unglücke.
Siebenundsiebzig Hänse, siebenundsiebzig Gänse. Beißen mich nicht die Gänse, was scheren mich die Hänse!
Sie blasen in ein Horn.
Siechbett lehrt beten.
Siechen und gesunden, haben nicht einerlei Stunden.
Siedet der Topf, so blüht die Freundschaft.
Sie geht barfuß bis an den Hals.
Siegen kommt nicht von Liegen.
Siegen macht verwegen.
Sie gibt ihrem Maul nicht umsonst zu essen.
Sieg liebt Sorge.
Sie haben die Karten miteinander gemischt.
Sie haben einander an der Nase.
(Zwei betrügen sich genseitig.)
Sie haben gern Gäste, wenn man den Tisch in eines anderen Winkel setzt.
Sie halten beieinander, wie die Zähne im Kalbskopfe.
Sie hat ein Hufeisen verloren.
Sie hat ihm tüchtige Hörner aufgesetzt.
Sie hat ihn lieb auf der Seite, wo die Tasche hängt.
Die Liebe neigt sich auf die Seite, wo die Tasche hängt.
(Das bedeutet, man sollte darauf achten, ob die Liebe dem Menschen oder nur dem Geld des Menschen gilt. Das obere Sprichwort aus der Sammlung von Simrock suggeriert, das es meist die Frauen sind, die es auf den Reichtum der Männer abgesehen haben. Das untere Sprichwort von Sailer 36 Jahre früher ist noch geschlechtsneutral. Trotzdem meint Sailer ebenso die Frauen, sein Kommentar dazu lautet: Ein junges Weib liebt an ihrem alten Mann das Geld.)
Sieh auf die Hühner und nicht auf die Nester.
Sieh dich an und beurteil' mich, find'st dich ohn' Schuld, dann strafe mich!
Sieh dich vor, dass es dir nicht ergehe wie dem Abt von Fulda.
(Der Fürstabt von Fulda, Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg (1584–1632, Fürstabt 1623–1632), war zu neugierig und sah der Lützener Schlacht zu, dabei traf ihn ein Schuss tödlich. Die Schlacht bei Lützen fand im Dreißigjährigen Krieg am 16. November 1632 zwischen dem protestantischen schwedischen Heer und dem katholisch kaiserlichen unter Wallenstein statt. Die Schlacht blieb militärisch ohne Folgen, die größte politische Folge war der Tod von König Gustav II. Adolf von Schweden.)
Sieh dich vor, Untreue geht dir zur Seite.
Sieh dich wohl für, Schaum ist kein Bier.
Schaum ist kein Bier.
Sieh dich wohl vor, du greifst die wilde Sau am Ohr.
Siehe auf dich, Treue ist misslich.
Sieh erst auf dich und die Deinen, dann schilt mich und die Meinen.
Sieh für dich, Trauen ist misslich.
Sieh ihm auf die Hände, du brauchst ihm auf die Füße nicht zu sehen.
Sieh in dein eigen Spiel.
Sieh nicht in den Spiegel bei Licht, der Schwarze guckt dir über die Schulter.
(Laut Wilhelm Körte ist damit der Teufel der Eitelkeit gemeint.)
Sieh nicht über dich, sondern unter dich.
(Das bedeutet, man sollte sich lieber mit den Menschen vergleichen, die weniger haben oder schlechter geht als einem selbst und nicht mit reicheren oder besser gestellten, da man sonst meist nur enttäuscht wird.)
Siehst du einem was übel anstehen, sollst du dasselbe nicht selbst begehen.
Sieht man's, so spiel ich's, sieht man's nicht, so stiehl ich's.
(Der Wahlspruch von Dieben.)
Siehe vor dich, dass Reue nicht beißet dich.
Sieh, wieviel du reicher bist, wenn das Spiel geendet ist.
Sie ist aus der siebenten Bitte.
(Im christlichen Vaterunser lautet die siebente Bitte: „sondern erlöse uns von dem Bösen. (früher: Übel)“ Da dieses Sprichwort sehr alt ist, eine alte Erklärung zur siebenten Bitte von Pfarrer Johann Nepomuck Langs aus dem Jahr 1789: „Dass uns Gott vorzüglich von dem Übel der Seele, welches die Sünde ist, erlöse, und uns von der zeitlichen und ewigen Strafe der Sünde bewahre. Dass uns Gott auch von den leiblichen Übeln befreie, wenn sie nicht zu unserm Heile sind.“)
Sie ist ein altes Register.
Ins alte Register kommen.
(Ein altes Register bedeutete früher, sie ist eine alte Jungfer.)
Sie ist eine Vogelscheuche.
Sie ist mannsüchtig.
Sie ist nur wert zwischen zwei Späne genommen zu werden.
Sie kann sogar den Teufel aufs Kissen binden.
(Mit boshafter Starrköpfigkeit kann sie sogar den Teufel überwinden.)
Sie kaufen guten Kauf, die nichts nach Hause bringen.
Sie kriegen unsern Herrgott bei den Füßen und taugen dem Teufel im -- nicht.
Sie leben in Saus und Braus und tun, als äßen sie Haberstroh.
Sie leben wie die Vöglein im Hanfsamen.
Sie mag wohl jung sein, hofiert aber durch einen alten Arsch.
Sie reden ein ganz Sester voll Schelfen, man findet nicht drei Nüsse darunter.
Sie schicken sich schlecht zusammen, die Zunge von Gold, das Herz von Eisen.
(Ein Sprichwort in Paul Wincklers Buch „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ aus dem Jahr 1685 (Nr. 1600/97). Wander übernimmt es gleich zwei Mal in sein Deutsches Sprichwörter Lexikon. Einmal fast wörtlich (nur das Wort „und“ fügt er statt eines Kommas ein), aber ohne Quellenangabe unter Schicken Nr. 19. Das zweite Mal mit der richtigen Quellenangabe bei Winckler, aber mit einem von Wander verändertem Wortlaut: „Eine Zunge von Gold und ein Herz von Eisen schicken sich schlecht zusammen.“ unter Zunge Nr. 122.)
Sie schlafen nicht alle, die mit der Nase schnaufen.
Sie sieht den Spiegel hässlich an.
Sie sind ein Herz und eine Seele.
(auch Finnisch: Sie sind wie ein Hemd und ein Hintern.)
Sie sind zärtlich wie die Turteltauben.
Sie spinnen zusammen (miteinander) an einem Rocken*27.
Sie streiten um ein Ei und lassen die Henne fliegen.
Sie trägt Feuer in der einen, doch Wasser in der anderen Hand.
(Sie ist unaufrichtig und doppelzüngig.)
Sie vermachen (ergetzen) sich wie die Läuse im Pelz.
Sie verstehen einander wie Diebe beim Jahrmarkt.
Sie weiß, wo die Katze den Teig langt.
Silber auf der Tasche und keins drin ist des Teufels Arschwisch.
Sind auch Kleien da? fragte die Sau an der Tafel des Löwen.
Sind die Hühner brütig, so hätten sie gern Eier.
Sind die Trauben gekeltert, so achtet man nicht der Trestern.
Sind doch nicht alle Finger an einer Hand gleich.
Sind Hände und Füße gebunden, so läuft die Zunge am meisten.
Sind wir gleich im Joch, illuminieren wir doch.
(Zur Entstehung dieses Sprichworts schreibt Wilhelm Körte 1837 in seiner Sammlung: „Zur Zeit, da Napoleon Deutschland beherrschte, musste in Deutschen Städten sein Geburtstag alljährlich auch mit Illuminationen gefeiert werden. Ein ehrlicher Schuhflicker ließ jenen Reim, der seitdem zum Sprichwort geworden, in einer dunklen Gasse freudig durch sein Fenster strahlen und war nicht wenig erschrocken, als die Polizei zu ihm eintrat und seiner naiven Herrlichkeit grob ein Ende machte.“)
Singen kannst du? sing. Springen? spring: Treib, was du kannst, das ist ein fein Ding.
Singen und wenig schlingen macht dürren Hals.
Singen will im Glase springen.
Singe, so lernst du singen.
's ist ärger als der tolle Wrangel.
(Carl Gustav Wrangel (* 5.12.1613 - † 24.6.1676) war ein schwedischer Feldmarschall und Staatsmann. Er nahm am 30 jährigen Krieg und mehreren weiteren Kriegen Schwedens teil. Er war für überraschende militärische Aktionen, massierte Angriffe und übergriffe seiner Truppen auf die Zivilbevölkerung bekannt. Wenn etwas noch ärger als Wrangel ist, ist es wahrscheinlich an Rücksichtslosigkeit nicht mehr zu überbieten.)
Sitte ist stärker als Recht.
Sitzest gut, so sitze fest, alter Sitz ist ja der best.
Sitz nieder und rechne es an den Zehen aus.
Sitzt gleich ein Zwerg auf eines Riesen Schulter, er ist darum nicht größer.
Skalieren gehört nicht auf die Kanzel.
So arm, wie eine Kirchenmaus.
Sobald das Geld im Kasten klingt, alsbald die Seel in Himmel springt.
Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.
Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.
Sobald der Gülden im Becken klingt im huy die Seel im Himmel springt.
Ausruf des Ablasspredigers und Mitglied der Dominikaner Johann Tetzel.
Tetzel wurde um 1460 in Pirna oder Leipzig geboren und starb am 11.8.1519 in Leipzig. Mit der Art eines Marktschreiers soll er den Ablasshandel eröffnet haben. Der ins Hochdeutsche übertragen heutzutage allgemein geläufige Ausruf (die drei ersteren) und ein mögliches Original (der Vierte).
Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts war der Ablasshandel streng geregelt, nur bestimmte Sündenstrafen konnten durch Geld und keinesfalls ohne tätige Reue erlassen werden. Als Alternative für Reue und Bußleistungen und zur Finanzierung der leeren Kirchenkassen wurden die Ablassbriefe erfunden. Wer einen Ablassbrief kaufte, konnte sich zweimal im Leben, ganz ohne Beichte und anderer Auflagen oder Reuebeweis,zu einem beliebigen Zeitpunkt und in seiner Todesstunde, von allen Sünden freikaufen. Selbst ein Dokument, das bereits verstorbenen Angehörigen volle Gnade zusicherte, konnte erworben werden. Bezahlt wurde nach Stand und Vermögen: Grafen und Adlige bezahlten sechs bis zehn Gulden, Bürger und Kaufleute drei, Handwerker nur einen Gulden. Ein Paar Schuhe kostete damals ca. einen Gulden. Völlig Mittellose mussten beten und fasten, manchmal jahrelang bei Wasser und Brot.
1504 begann Tetzel seine Tätigkeit im Ablasshandel und übertrieb dessen Umfang. Die eine Hälfte der Einnahmen diente dem Bau des Petersdoms in Rom, die andere Hälfte teilten sich der Erzbischof Albrecht von Brandenburg und der jeweilige Ablassprediger. Mit den Einkünften bezahlte der Erzbischof seine Schulden bei den Fuggern, deren Vertreter mit Tetzel unterwegs waren und die Tilgungssummen umgehend einzogen.
Martin Luther, Beichtvater vieler Wittenberger, bemerkte Tetzels Ablasshandel und prangerte das seiner Meinung nach schändlichen Tun an. Seine Vorstellung von einem sündigen Menschen, der sich einem Leben der Reue und Demut unterwirft, würde damit geradezu verhöhnte. Die 95 Thesen, die Luther in Wittenberg veröffentlicht haben soll, sollen die Reaktion seiner tief greifenden Enttäuschung darauf sein und gelten als Auslöser der Reformation.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Tetzel
Sobald einem der Bettelstab in der Hand warm geworden ist, tut er kein gut mehr.
Sobald einem der Bettelsack in der Hand erwärmet, so legt er ihn nimmer ab.
Sobald einen die Krähen beschmeißen, so beschmeißen ihn auch die Eulen.
Sobald Feuer aufs Land kommt, sinkt es nicht mehr.
Sobald Gesetz ersonnen, wird Betrug gesponnen.
Sobald Petrus zu Hof kam, ward er ein Schalk.
So das Vorross irrt, verführt es die andern allesamt.
So der Mensch sich setzt ein Ziel, flugs tut Gott das Widerspiel.
So die Gelegenheit grüßt, soll man ihr danken.
So die Wirte lachen, gib acht auf deine Sachen.
So du das Essen mitbringst, brauchst du nur den Wein zu bezahlen.
So du lange lebst, so du alt wirst.
So dumm als ein Hinterviertel vom Schafe.
So eben wie der Weg über den St. Gotthard.
So einer zieht ein, soll man ihm helfen mit Rat, so einer zieht aus, soll man ihm nehmen, was er hat.
So eins nicht Falken hat, muss es mit Eulen beizen.
So man nicht Kauzen hat, muss man mit Eulen beizen.
Wenn man keine Falken hat, muss man mit Eulen beizen.
So fragt man die Bauern aus.
So fürchterlich ist keine Höllenfurie wie ein verschmähtes Weib.
So geht es in der Welt, der eine hat den Beutel, der andre hat das Geld.
So gehts in dieser Welt heut zu: Der läuft barfuß, und der trägt Schuh.
So gern, als die Füchse Birnen essen.
So gleich, wie ein Ei dem andern.
So gut mit beiden Beinen im Stock*32 als mit einem.
So heiß wird nichts gegessen, als es gekocht wird.
Sohnesweib hasst Mannesmutter.
So kauft man`s in der Apotheke.
So klug ist auf Erden kein Mann, der Teufel hängt ihm ein Schlappen an.
(Steht bei Wilhelm Körte 1837 als Sprichwort verzeichnet. Schon Martin Luther benutzte diesen Spruch in der ersten Predigt „Von den Engeln“, gehalten in Wittenberg am Abend vor dem Michaelistag, am 28.9.1533 fast Wortgleich: „So klug werde sein auf Erden kein Mann, der Teufel hängt ihm eine Schlappen an.“)
So kommt Gottes Wort in Schwung, sagte der Teufel und schmiss die Bibel über den Zaun.
So kriegte die Katze den Speck nicht.
So künstlich, dass er auch einer Fliege kann Beine einsetzen.
(Obiger Spruch steht so 1685 in Paul Wicklers Buch „Zwey Tausend Gutte Gedancken“ unter Nr. 1500/28. Für sein Deutsches Sprichwörter Lexikon verändert Wander ihn unter Künstlich Nr. *3 in: „Er ist so künstlich, dass er einer Fliege Beine einsetzen kann.“, gibt aber keine Quelle dazu an.)
So lang der Schlitten im Lauf, sitzt jeder gern darauf.
So lang die Henne Eier legt, (so lange) legt man ihr auch.
So lang die Seel ist im Kranken, pflegt seine Hoffnung nicht zu wanken.
So lange als Augen und Schönheit in der Welt sein, so lange wird auch Liebe bleiben.
Solange der Affe auf dem Hintern sitzt, merkt man nicht, dass ihm der Schwanz fehlt.
Solange der Esel trägt, ist er dem Müller lieb.
Solange der Schuldner mein Geld braucht, muss er mir Zins davon geben.
Solange ein Narr schweigt, hält man ihn für klug.
So lange isst man Weißbrot, bis man das schwarze begehrt.
So lange kein Herr, so lang auch kein Knecht.
So lange kriecht ein Kind, bis es gehen lernt.
Solange man Courage hat, so ist noch nichts verloren.
So lange man Hofrecht nicht gewinnt, kann man es nicht genießen.
So lang es einem wohlgeht, heißt er klug.
Solang es tropft, versiegt es nicht.
Solche Arbeit will solchen Lohn haben.
Solche Knochen kann ich wohl sachte benagen.
Solchem Markt gehört ein solcher Zoll.
Solchen Gewinn schmiert man an die Peitsche!
Solcher Ehemann ist der best, der`s Herz bei der Frauen lässt.
Soldaten, das sind brave Leute; haben's kein Geld, haben's andre Leute!
Soldaten, das sind gute Häute: Haben sie kein Geld, haben's andre Leute.
Soldaten holen nur und bringen nichts.
Soldaten im Frieden sind Öfen im Sommer.
Soldaten können die Bürger und Bauern viel unmögliche Dinge lehren.
Soldaten muss man wohl zahlen und wohl henken.
Soldaten sind des Feindes Trutz, des Landes Schutz.
Soldaten stehlen nicht, sie beuten nur.
Soldatentod ist besser als Bettelbrot.
Soldaten, Wasser und Feuer, wo die überhand nehmen, da machen sie wüste Plätze.
Soldaten, Feuer und Wasser machen geschwinde Platz.
Soldatenzähne tun den Bauern weh.
So leicht ertrinkt ein Insekt in Sekt.
So lernt man den Bauern die Künste ab.
So lernt man heiße Bäder kennen, wenn man den Arsch drin tut verbrennen.
Soll dein Knecht mit dir laufen, so musst du ihm Schuhe kaufen.
Soll die Ampel brennen, so muss man Öl zugießen.
Soll eine Sache gerecht sein, sie muss in allen Rechten recht sein.
Soll es dir gelingen, schau selbst nach deinen Dingen.
(So steht das Sprichwort 1861 in 2. Ausgabe von Körtes Sprichwörtersammlung. Wander nahm es 1867 in sein Sprichwörter Lexikon und machte daraus „Soll es dir gelingen, so sieh selbst nach deinen Dingen.“, wie es später andere von ihm abschrieben.)
Soll ich ersaufen, so muss es in sauberem Wasser sein.
Soll sich der Acker wohl lösen, so muss man ihn auch wohl gürten.
Solls sein, so schickt sich's.
(Nach Wilhelm Körte standen bei einem Kranken 5 große S an der Tür. Auf die Frage danach antwortete der Kranke: „Das ist meine Geduldstafel, die mich oft getröstet hat.“)
Sollte dir was widerstreben, verschiebe es aufs nächste Leben.
Sollten alle Ehebrecher graue Röcke tragen, so würde das Tuch teuer.
Sollte er jedermann bezahlen, es blieb ihm die Asche auf dem Herd und der Löffel im Korb nicht.
So manche Not, so mancher Rat.
So mancherlei Metall, so mancherlei Schlacken.
So mancherlei Mützen, so mancherlei Narren.
So vielerlei Mützen, so vielerlei Narren.
So mancher Mensch, so manche Sitte.
So mancher Schwager, so mancher Knebelspieß.
So manches Gras aus der Erde sprießt, so manche Gefahr aus Buhlschaft.
So manches Land, so manche Weise (Sitte).
So manches Wort, so manche Antwort.
So man in die eine Hand wünscht und in die andere pfeift, hat man in beiden gleich viel.
Sommerroggen und Ziegenmist lassen den Bauern, wie er ist.
(Das bedeutet, das der Ziegenmist ein schlechter Dünger auf den Feldern sein soll und der Sommerroggen nicht sehr ertragreich ist. Der Bauer hat gerade soviel Gewinn davon, als er Arbeit und Geld dafür aufwendet, er bleibt und hat soviel als vorher. Das Sprichwort ist in etlichen alten Sammlungen enthalten, nur der Bauer wird oft anders als Wirt, Ackerwirt, Ackersmann, Landwirt oder Bauer genannt.)
Sommersaat und Weiberrat gerät alle sieben Jahre einmal.
So nah – wie Schaffhausen bei dem Rhein.
Sonder Geld ist besser denn sonder Freund.
Sonnenaufgang, Nebels Untergang.
Sonnen warm macht niemand arm.
Sonnjahr, Wonnjahr; Kotjahr, Notjahr.
Sonntag, kommst du morgen, wie gern wollen wir dich feiern!
Sonntagsbeschäftigung macht Montagsarbeit.
Sonntagsgewinn sind Federn.
So oft die Sonne auf- und niedergeht, der Schilling doppelt.
(So steht es bei Wander als Sprichwort im Sprichwörter Lexikon, Band 4 (1876) , Spalte 617 unter Sonne Nr. 164. Die Quelle ist im Text auf Seite 82 der Deutschen Rechtssprichwörter (1864) von Eduard Graf, der wiederum aus dem Buch Weisthümer, den dritten Theil (1842) von Jacob Grimm, Seite 131, zitiert. Dort steht es in Mundart als alter Rechtsgrundsatz aus Bakenfeld südlich von Münster in Westfalen. Es besagt, das die Zinsbauern ihrem Grundherrn einmal im Jahr den Grundzins bezahlen mussten. Wenn diese es versäumten, wurde der Zinsschilling täglich verdoppelt. Diese Regelung hat den unweigerlichen Ruin des Bauern zur Folge und ist nur an dieser einen Stelle belegt. Ob dieses voneinander Abschreiben den Spruch zum Sprichwort macht, ist sehr zweifelhaft.)
So Ostern auf einen Sonntag fällt, ist jedes Kind seines Vaters.
So recht von Herzen hundsgemein, das können nur Verwandte sein.
Sorg', doch sorge nicht zu viel, es geschieht doch, was Gott haben will!
Sorge, aber nicht zu viel, es geschieht doch, was Gott will.
Sorge fällt nicht um.
Sorge frisst den Weisen wie Rost das Eisen.
Sorge macht eher alt denn reich.
Sorge nicht für morgen.
Sorgenlos sein ist ein Glück - sorglos sein viel Unglück.
Sorgen macht graue Haare und altert ohne Jahre.
Sorgen sind wie Gespenster; wer sich nicht vor ihnen fürchtet, dem können sie nichts anhaben.
Sorgen und Wachen sind Herrensachen.
Sorgen vertreibt der Deutsche mit Trinken, der Franzose mit Singen, der Spanier mit Weinen, der Italiener mit Schlafen.
Sorg für dich und dann für mich.
Sorg und Klage wächst alle Tage.
So schnell schießen die Preußen nicht.
(Das bedeutet, man sollte nichts überstürzen. Man sollte erst alle anderen Möglichkeiten versuchen, bevor es zum Äußersten kommt. Mögliche Herkunft des Sprichworts könnte die Zeit des Preußens Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. sein, der viel Geld für seine Soldaten aufwendete. Bevor seine Soldaten im Krieg fielen, wurden zwischenstaatliche Differenzen durch Diplomatie beigelegt oder desertierte Soldaten wurden nicht gleich erschossen, sondern anders bestraft. Möglich ist auch die Einführung des Zündnadelgewehrs in Preußen gewesen mit dem man erheblich schneller schießen konnte, als mit den herkömmlichen Gewehren in anderen Ländern. Es kann auch bedeutet, man sollte sich keine unnötig Sorgen machen und Geduld haben, manches sieht schlimmer aus, als es später kommt.)
So sehr schreit, der nachschreit, als vor.
So sicher wie eine Laus zwischen zwei Daumen.
So sie mehr Arbeit haben, mögen sie auch mehr Lohn haben.
So Stall, so Vieh.
So Stärke nicht hilft, muss man List versuchen.
So viel alte Seife, so viel alt Geld.
So viel Fähren, so viel Ähren.
(Das soll eine Empfehlung für Bauern sein, beim Pflügen engere Furchen zu machen. Je mehr Furchen auf einem Acker sind, umso mehr Getreide können geerntet werden, theoretisch. Leider geht das auf dem Feld genau wie in allen anderen Bereichen des Lebens nicht unendlich weiter. Irgendwann ist das Maximum überschritten und bei zu engen Furchen nehmen sich die Ähren gegenseitig die Nährstoffe und Wasser und verkümmern. Dieser Punkt ist heute in manchen Firmen längst überschritten. Was nützt es, die Kosten immer weiter zu reduzieren, wenn dadurch die Qualität der Produkte leidet und keiner sie mehr kaufen will? Die Bankenkrise 2008 ist dadurch entstanden, dass der Gewinn nicht hoch genug sein konnte und das Risiko zu groß wurde, bis die Banken insolvent wurden. Das Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung und beeinflusst das reale Leben, das heute schon zu kurz kommt. Die Schüler werden immer schlechter, die Intelligenz nimmt seit fast 20 Jahren stetig ab, bis alle im wirklichen Leben versagen. Die Intoleranz, Rücksichtslosigkeit und Fremdenfeindlichkeit nimmt zu, keiner glaubt den realen Informationen, nur noch den alternativen Fakten = Lügen und die Wahlen werden nachweislich manipuliert. Die Lösung ist einfach und schon vor langer zeit in Sprichwörtern festgehalten: Die Mittelstraß ist die sicherst und die Beste. oder Mittelstraß' das beste Maß. und andere.)
So viel Kinder, so viel Vaterunser.
So viel Köpfe, so viel Hälse.
So viel Köpfe, so viel Sinne.
Viel Köpfe, viel Sinne.
So vielmal, als die Wachtel schlägt, so viel gilt der Laib Brot.
So viel Mund, so viel Pfund.
So viel Personen, so viel Erbteile.
So viel wert, wie 'ne taube Nuss.
(Dieser Spruch steht so 1837 bei Wilhelm Körte (Nr. 4613) und 1840 bei J. M. Braun (I,3098). Schon vorher steht 1575 im Theatrum Diabolorum (Seite 504a) der Nebensatz: „die nicht einer tauben Nuss wert sind,“. Bei Wander wird aus diesen Quellen unter Nuss Nr.*81: Das ist nicht eine taube Nuss wert. Durch Umstellung, Zufügen oder Weglassen einzelner Worte ändern sich Sprichwörter zu Redewendungen oder umgekehrt. Bei Wander entstehen so manchmal mehrere oder ganz neue Sprichwörter. Es belegt auch die enge Verwandtschaft von Sprichwort und Redensart und die Zuordnung zu beiden.)
So weh wird dem Nagel als dem Loch.
So weit die Flur geht, so weit geht auch das Gericht.
So weit ein Strafgericht, so weit auch der Forst.
So weit Handwerksgewohnheit geht, so weit kann sich ein Handwerksmann helfen.
So wenig Gesundheit ein Verdienst ist, so wenig ist Behinderung eine Strafe.
So wollt ich's haben, sagte der Teufel, da sich die Mönche rauften.
Spalte, und walte.
Spann den Bogen nicht zu strenge, soll er halten in die Länge.
Spann die Saiten nicht zu hoch, sie reißen sonst.
Spar dein Brot, es kommen Eier!
Spar dein Brot, so hast du in der Not.
Spar deine Andacht nicht bis aufs Tanzhaus und deine Fastnacht*10 nicht bis zum Karfreitag.
Spar dem Unfall!
Spar den Käse, die Butter ist teuer.
Spare in der Zeit, dann (so) hast du in der Not.
Spar in der Zeit, so hast du in der Not ein Brot.
Sparen ist ein großer Zoll.
Sparen ist der beste Zoll herein.
Sparen ist größere Kunst denn erwerben.
Sparen ist verdienen.
Sparen ist zu spät, wenn man im Beutel auf die Naht und im Fass auf den Boden greift.
Sparen ist zu spät, wenn's an die Hofstatt geht.
Sparen ist zu spat, wenn's geht an den Hausrat.
Sparmund frisst Katz und Hund.
Sparmund hält das Haus.
Sparmund und Übelleb kaufen Herrn Wohlleb sein Haus ab.
Sparmund kauft Schmermund sein Haus und Land ab.
Herr Übelleb kaufte Herrn Wohlleb sein Haus ab.
Übelleb kauft dem Wohlleb sein Haus ab.
Spar nicht auf morgen, was du heute tun kannst.
Sparnichts und Habenichts wohnen unter einem Dach.
Sparsam, sparsam! sagte X, den Schwefelspan in drei!
(Schwefelspan = Späne, die in zerlassenen Schwefel getaucht wurden, um sie als Zündhölzer oder zum Ausschwefeln von Weinfässern zu gebrauchen. Wenn man Zündhölzer aus Sparsamkeit dreiteilen will, muss es sich schon um einen s e h r sparsamen Menschen handeln.)
Sparschaft gibt Barschaft.
Sparst du mir 'ne Art, so spar ich dir 'ne Fahrt.
(Das Sprichwort kommt aus der Landwirtschaft. Der Acker meint, der Bauer soll ihm eine für ihn ungeeignete Frucht-Art ersparen, dann erspart sich der Bauer auch so manche Mühe und extra Fahrt auf den Acker.)
Sparwort ist bei Frauen teuer.
Spaß ist nicht Ernst.
Spaß muss sein, sagte Hans und kitzelte Greten mit der Mistgabel.
Spät Ehe spät Wehe.
Später Dank, schlechter Dank.
Späte Reu ist selten treu.
Späte Reu macht Schaden neu.
Später Markt wird gern gut.
Später Winter, spätes Frühjahr.
Späte Saat kommt mit Rat.
Spät nieder, spät auf ist aller faulen Leute Brauch.
Spät Obst liegt lange.
Spatzenarbeit, Finkenlohn.
(Ein altes Sprichwort, das schon Karl Simrock 1846 in seiner Sprichwörtersammlung (Nr. 9671) und Georg Tobias Pistorius 1716 in seinem Rechtssprichwörterbuch „Thesaurus paroemiarum Germanico-Juridicarum“ (Seite 830, Nr. XXII) aufgeführt haben. Es bedeutet, für kleine und geringe Arbeiten werden entsprechend nur kleine Löhne bezahlt. Oft werden diese nur geringen Finkenlöhne unter dem Mindestlohn aber auch für lange und schwere Arbeiten bezahlt. Man braucht nur den Stundenlohn in Stücklohn umzuwandeln oder das Arbeitssoll zu erhöhen und schon ist wieder eine Arbeit unterbezahlt.)
Speck lässt nicht von der Schwarte.
(Das bedeutet, wie die Alten, so die Jungen.)
Speck soll man nicht spicken.
Speck und Schwart von einer Art.
Speikinder, Gedeihkinder.
Speis' ihn mit Worten, brauchst sie nicht zu kaufen.
Sperlinge fängt man, wenn man ihnen Salz auf den Schwanz streut.
(Sperling = Spatz)
Sperlinge schießt man nicht mit Kanonen.
Sperr auf zu rechter Zeit!
Speyrer Wind, Heidelberger Kind und Hessenblut tun selten gut.
Spielen, Fischen, Vogelstellen schänden manchen Junggesellen.
Spiele nicht in der Fremde, verlierst sonst Rock und Hemde.
Spielen ist keine Kunst, aber Aufhören.
Spieler und Rennpferde dauern nicht lange.
Spiel nicht in der Fremde, sonst verlierst du Rock und Hemde.
Spiel, warte des Mundes.
Spinnen lernt man vom Spinnen.
Spitzes Kinn, böser Sinn.
Spitznase, übel Base.
Spotte nicht mit der Eule, das ist auch ein Vogel.
Spötter essen auch Brot.
(Das bedeutet, der Spötter hat vieles mit dem Verspotteten gemein, nicht nur das Brotessen. Somit trifft der Spott des Spötters oft gleichermaßen auf ihn selbst.)
Spöttertor steht jedem offen.
Spott ist das Wetterleuchten der Verleumdung.
Spotts kann niemand sich erwehren.
Spotts kann sich niemand erwehren.
(Beide Variationen sind in verschiedenen Sprichwörtersammlungen anzutreffen.)
Spott und Hohn ist wahrer Prediger Lohn.