Arm an Begierden macht reich an Vermögen.
Arm an Geld, arm an Begierden.
Arme elende Kinder, die Gott kennen, fürchten und lieben sind reicher denn gottlose reiche Kinder.
Arme Freunde soll man nicht verschmähen.
(Dieses Sprichwort ist wahrscheinlich durch einen Schreibfehler beim Abschreiben entstanden. In der Sammlung von Petri (Der Teutschen Weisheit, 1605) lautete das Sprichwort (in alter Rechtschreibung) noch: „Arme Freude sol man nicht verschmehen.“ Schon 1616 stand im Buch „Teutsche Sprach und Weissheit Thesaurus“ von Georg Henischi nicht mehr “ Freude“, sondern „Freunde“. Das es „Freude“ heißen sollt, zeigt die Spalte 1216, in der es steht. Die Spalte enthält als Thema 39 Mal Freude, aber nur dies eine mal das Wort Freunde.
Grund für diese Verwechslung könnte die alte Lutherbibel sein. So stand im Register einer Ausgabe, 1610 in Nürnberg gedruckt: „Arme Freunde soll man nicht verlassen / Syrach 22,28“. Der Text in Syrach 22, 28 lautete damals: „Bleibe treu deinem Freund in seiner Armut, daß du dich mit ihm freuen mögest, wenn's ihm wohl geht.“)
Arme Gäste sendet uns Gott zu.
Arme Gesellen kommen nicht leicht zu Ehren.
Arme Gesellen müssen viel überhören.
Arme haben die Kinder, Reiche die Rinder.
Arme Leute, arme Küchen.
Arme Leute, armes Kreuz.
Arme Leute gehören hinter die Tür.
Der Arme gehört hinter die Tür.
Der Arme hat seinen Platz hinter der Tür.
Arme Leute haben bald abgespeist.
Arme Leute haben einen Sinn mehr als die reichen.
Arme Leute haben kurze Arme.
Arme Leute haben weit heim.
Arne Leute helfen die Last auch tragen.
Arme Leute kennt niemand.
Arme Leute kochen dünne Grütze (Suppen, Brei).
Arme Leute können nicht viel geben.
Arme Leute machen reiche Heilige.
Arme Leute müssen immer unrecht haben.
Arme Leute schlafen für wohl essen.
Arme Leute sind bald verführt und in Harnisch gebracht, wenn die Rädeltreiber geschwinde sind.
Arme Leute sind in ihrem eigenen Haus nicht daheim.
Die armen Leute sind auch in ihrem eigenem Hause nicht daheim.
Arme Leute sind vor Neid und großen Ausgaben gefeit.
Arme Leute sollen nicht lecker sein.
Arme Leute sollen nicht reich sein.
Arme Leute treiben arme Weise.
Arme Leute vernähen das Gold in einen Wetzstein.
Arme Leute verzeihen ihren Kindern mehr, denn die Reichen.
Arme Leute wohnen in kleinen Häusern.
Arme mag man haben, Bettler nicht.
Armen geben, armet nicht.
Armen geben ist eine gewisse Einnahme.
Armen Gesellen begegnet oft ein unversehen Glück, wenn sie es nur wüssten zu gebrauchen.
Armen hat nie kein Geld gebrochen als den Sonntag und die ganze Wochen.
Armen Leuten verdirbt wenig.
Ärmer als eine Hure in der Marterwoche.
So arm, wie 'ne Hure in der Marterwoche
Arm wie eine Hur in der Karwoche.
Armer, der sich schämt, bekommt nichts.
Armer Freunde dienst ist auch bequem.
Armer Gast ist Gottes-Kast.
Armer Leute Freund und Gesell will niemand gern sein.
Armer Leute Gäste gehen früh nach Haus.
Armer Leute Hoffart und Kälbermist verriechen gern (gar bald) in kurzer Frist.
Armer Leute Hoffart hat bald ein End und spottet jedermann.
Armer Leute Hoffart währt nicht lange.
Armer Leute Kinder regieren Land und Leute.
Armer Leute Kinder und der Reichen Hunde werden fast gleich erzogen.
Armer Leute Pracht währt kaum über Nacht.
Armer Leute Pracht währt über Nacht: Zween Tage weiß Brot, darnach Jammer und Not.
Armer Leute Reden gehen viel in einen Sack.
Armer Leute Reden gilt nicht.
Armer Leute Sache gilt nichts.
Armer Leute Witz gilt nicht, Wasserkrug ist nicht klug.
Armer Leute Zorn hat keinen Nachdruck.
Armer Mann, unwerter Gast.
Arme sind auf dem Wege des Reichen Felsen im Meere.
Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel bedarf (begehrt).
Arm ist, wer den Tod wünscht, aber ärmer, wer ihn fürchtet.
Arm Mann lecker hat seinen Willen nicht.
Arm oder reich, der Tod macht alles gleich.
Arm und Reich, der Tod macht gleich.
Arm oder reich, vor Gott sind alle gleich.
Arm und Reich, vor Gott sind alle gleich.
Armschmalz tut`s.
Arm sein ist eine Kunst, wer's kann.
Arm und fromm war nur bei Josepf im Stalle.
Arm und Reich gehen selten gleich.
Arm und Reich gesellen sich nicht wohl.
Arm und Reich: Schlimm und Schlemm.
Arm und stolz sein ist Spott und Torheit.
Armut nur im Sprichwort?
Die Armut in Deutschland steigt!
Armut alle (aller) Türen zutut.
Armut behält Armut.
Armut bindet den Sack bei der Hälfte zu.
Armut den Sack zum halben Teil zubind.
Armut braucht List.
Armut bringt Kummer und Not und tut gar bange.
Armut bringt Kunst und Demut.
Armut bringt Ungeduld.
Armut dämpft Hochmut.
Armut den Herzen Friede gibt, Reichtum in großen Sorgen liegt.
Armut ein Schalk macht fetten Balg.
Armut erfährt viel.
Armut findet alles auf den ersten Griff.
Armut findet alle Wege und Stege.
Armut folgt Armut bis in die Grube hinein.
Armut geht nicht betteln, sondern der Bettel.
Armut greift nie fehl.
(Laut der Erklärung in der Sammlung von Georg von Gaal aus dem Jahr 1830 ist das so, „weil ihr Geld gezählt und ihre spärliche Habe leicht zu übersehen ist.“)
Armut hat allenthalb Geleit.
Armut hat den sechsten (ist der sechste) Sinn.
(Das bedeutet soviel wie: Not macht erfinderisch.)
Armut hat einen Sinn mehr, denn andere Leute – die Not.
Armut hat ihren Stand ohne Neid erhalten.
Armut hat kein Ansehen, drum geht sie hinten nach.
Armut hat Städte gebaut.
Armut hat überall geliehen.
Armut hat viele an den Galgen gebracht.
Armut hat viele zu Herren gemacht, doch manchen auch an den Galgen gebracht.
Armut hat viel zu Huren gemacht und viel an Galgen gebracht.
Armut hindert der Ehren viel, Kunst ohne Geld ist Affenspiel.
Armut holt die Trägheit ein, es sei denn, dass diese auf einem Mönch reitet.
Armut hütet wohl.
Armut ist aller Künste Stiefmutter.
Armut ist angenehm.
Armut ist auslagefrei.
Armut ist der Gesundheit Mutter.
Armut ist der Künste (Weisheit) Mutter.
Armut ist der sechste Sinn.
Armut ist der Tasche gut.
Armut ist des Reichen Hand, Zunge, Aug' und Fuß.
Armut ist des Reichtums Hand und Fuß.
(Das bedeutet, dass die Armen den Reichen dienen müssen als Handwerker, für sie reden und alle Wege zu Fuß erledigen müssen. Wenn die Reichen alles alleine machen sollten und dafür bezahlen müssten wären sie wahrscheinlich nicht so reich.)
Armut ist des Reichen Kuh.
Armut ist die Erfinderin aller Dinge.
Armut ist eine böse Stiefmutter guter Sitten und Tugend.
Armut ist eine gute Ringmauer und macht sicher vor Dieben.
(Laut dem Sprichwort schützt Armut vor Dieben. Was sollen sie auch stehlen, es ist ja sowieso nichts von Wert vorhanden.)
Armut ist ein ehrlich Ding, wer mit ihr kann umgehen.
Armut ist ein ehrliches Ding, wer nur wohl damit weiß umzugehen.
Armut ist eine Haderkatze*14.
Armut ist eine Kunst, wer`s kann.
Armut ist eine Last, Alter ein unwerter (unangenehmer) Gast.
Armut ist eine schlimme Gesellschaft.
Armut ist eine schwere Last und nimmt ehrlichen Menschen Mut und Rast.
Armut ist ein fröhlich Ding.
Armut ist ein loser Hurenbalg und lehrt partieren.
(partieren = frühes Neuhochdeutsch, ab ca. 15. Jahrhundert: von Partiri - Zertheilen, zweien, scheiden, sondern, teilen; einzelnen Stimmen in Partituren anordnen.)
Armut ist ein Luchs, fängt wohl auch einen Fuchs.
Armut ist ein Schalk, sie macht manchen Balg.
Armut ist ein schneidend Schwert.
Armut ist ein unwerter Gast.
Armut ist fürs Podagra gut.
(Podagra, aus dem griechischen: Fußgicht, bes. Gicht der großen Zehe.)
Armut ist für Torheit gut.
Armut ist groß, aber Faulheit noch größer.
Armut ist gut, wer's glaubt und ihr recht tut.
Armut ist keine Lame am Leibe, noch Hindernis an der Seele.
Armut ist keine Schande.
Armut ist keine Schande, aber ein leerer Sack steht nicht gut aufrecht.
Armut ist keine Schande noch Unehre.
Armut ist keine Schande, aber Ursache zur Armut geben ist Schande und Unrecht.
(Ein Sprichwort, dass schon 1605 in der Sammlung von Petri steht und im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander unter Armut Nr. 215. Ein Sprichwort, das etliche Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft zur Kenntnis nehmen sollten. Es ist deren Schande und Unrecht, dass die Armut weiter zunimmt. Leider lesen die Verantwortlichen keine Sprichwörter oder halten sich nicht daran. Wer soll den wenigen Reichen noch etwas abkaufen, wenn keiner mehr etwas hat?)
Armut ist keine Sünde.
Armut ist keine Unehre.
Armut ist kein Laster, aber sie wirkt wie der Aussatz.
Armut ist kostenfrei.
Armut ist listig, sie fängt auch einen Fuchs.
Armut ist listig und sinnreich.
Armut ist nicht Armut, sie sei denn nicht fröhlich.
Armut ist nicht gut, denn sie macht Unmut.
Armut ist nur dem beschwerlich, der sie nicht ertragen kann.
Armut ist so angenehm, wie wenn ein Hund ins Bad käm'.
Armut ist weder Schande noch Unehre.
Armut ist wohl eine böse Webe weiß zu bleichen und dennoch hat es seinen Reichtum.
Armut kann nicht regieren.
Armut kann nicht verlieren, Armut kann nicht regieren.
Armut kocht dünne Suppen.
Armut lähmt nicht.
Armut lehrt geigen.
Armut lehrt viel Böses.
Armut lehrt viel Künste.
Armut macht nicht arm, sie sei denn, dass Gott erbarm.
Armut macht schamlos (unverschämt).
Armut schändet nicht, aber Laster schänden.
Armut schneidet keinen Speck, aber Reichtum findet (presst) Öl in (aus) jedem Dreck.
Armut selten recht tut.
Armut stiehlt frohen Mut.
Armut studiert, Reichtum bankettiert (jubiliert).
Armut sucht neue List.
Armut sucht neue Wege.
Armut sucht Wege.
Armut tut dem Alter weh.
Armut tut selten gut.
Armut tut wehe, Elend noch mehr, noch will ich lieber Elend sein, denn verlieren die Treue mein.
Armut wehe tut.
Armut und Alter, das sind zwei schwere Bürden, es wär an einer genug.
Alt und arm sein sind zwei schwere Bürden; man hätt' an einer genug zu tragen.
Armut und Alter sind zwei unwerte Gäste.
Armut und Elend sind Gefährten.
Armut und Furcht lügen gern.
Armut und Furcht macht schlechte Leute zu Lügnern.
Armut und Geiz treibt zu nichts Gutes.
Armut und Hunger haben manchen Junger.
Armut und Hunger hat viele gelehrte Jünger.
Armut und Jähzorn vertragen sich nicht.
Armut und Liebe sind schwer zu verbergen.
Armut und Verstand gehen selten Hand in Hand.
Armut und Zechen führen zum Verbrechen.
Armut versucht viel.
Armut wagt alles.
Armut weiß viel Ränke.
Armut wird verdrückt (versteckt), Reichtum wird hervor gerückt.
Eine Seite mit allen Sprichwörtern, in denen „Arm und Armut“ enthalten ist,
findet sich → HIER