Es isst sich am besten, wo der Kessel über dem Herde hängt.
Es ist alles beschert Ding.
Es ist alles eitel.
Es ist alles Gewinn, was man von bösen Schuldnern bekommt.
Es ist alles gut genug, was geschenkt wird.
Es ist alles gut genug, was man umsonst gibt.
Es ist alles leer und eitel ohne ein gutes Gewissen.
Es ist alles verloren, was man dem Undankbaren tut.
Es ist alles verloren, was man in alte Säcke schüttet.
(Wander bemerkt dazu, dass man unter alten Säcken auch alte Weiber verstehen kann.)
Es ist alles verloren, was man in einen löchrigen Topf gießt.
Es ist alle Tage der dritte Teil der Welt feil.
Es ist alle Tage gut Geld annehmen.
Es ist alle Tag Jagetag, aber nicht alle Tag Fahetag.
Es ist allweg Jagetag, aber nicht allweg Fahetag.
(Das bedeutet, man kann alle Tage zur Jagd gehen, aber man wird nicht alle Tage Erfolg haben und etwas erjagen können. Wenn eine Sache einmal nicht gelingt, sollte man es weiter versuchen und man hat ein anderes Mal Erfolg.)
Es ist allezeit leichter den Schwanz als den Kopf zu schinden.
Es ist allzeit das Gerücht größer denn die Wahrheit.
Es ist am Polster zu sehen, wo der Fuß verletzt ist.
Es ist armer Jungfern Schade, dass sie schön sind.
(Druckfehler in der Sammlung von Karl Simrock. Unter Nr. 5338 steht bei ihm falsch „Schande“ und nicht das richtige „Schade“. Genauso wie Armut keine Schande ist, ist es auch nicht Schönheit, nur dadurch wird Aufmerksamkeit erregt, in dessen Folge Schaden entstehen kann.)
Es ist auch der Frucht würdig, der die Arbeit tut.
Es ist auch dieses ein Streich des blinden Glückes, dass die gute Geschicklichkeit schimpflich belohnt und die Torheit bekrönt wird.
Es ist auf Erden kein besser List, denn wer seiner Zunge Meister ist.
Es ist ausgerechnet wie die zehntausend Ritter im Kalender und die elftausend Jungfrauen zu Köln.
(Das Sprichwort soll sich auf die heilige Ursula und ihren Märtyrertod beziehen. Der Legende zufolge soll sie mit elftausend Jungfrauen auf einer Pilgerreise nach 303 der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Diokletian zum Opfer gefallen sein. Wahrscheinlich waren es aber wesentlich weniger, möglicherweise nur 11, die als elf schwarzen Tropfen, Flammen oder Tränen auf dem Kölner Wappen bis heute überdauert haben. Ob es die heilige Ursula tatsächlich gegeben hat ist umstritten, da es nur Legenden aber keine geschichtlichen Beweise ihrer Existenz gibt. Das bedeutet, das Rechnungen wie die elftausend Jungfrauen stark angezweifelt werden können.)
Es ist bald geendet, was lange schändet.
Es ist bald um einen Menschen geschehen, und kostet so viel, zu erziehen.
Es ist bald verzehrt, was man langsam erworben hat.
Es ist bei ihm verschlossen wie Wasser in ein Sieb gegossen.
Es ist beim Weibe verschlossen wie Wasser in ein Sieb gegossen.
Was einer will verschwiegen haben, das soll er keinem Weibe sagen; denn sonst ist's bei ihr so verschlossen, als Wasser in ein Sieb gegossen.
(Das 1. Sprichwort bedeute, wenn man ihm etwas erzählt, kann man es auch gleich in einer Zeitung drucken lassen und es der ganzen Welt verkünden. Geheimnisse bewahren ist nicht sein Ding, was man ihm heute sagt, wissen morgen alle.
Die beiden unteren Sprichwörter behaupten sogar, dass Weiber, wie früher Frauen allgemein genannt wurden, ohne sie mit diesem Ausdruck herabzusetzen, generell nichts für sich behalten können und alles weitertratschen.)
Es ist beim Weibe verschlossen wie Wasser in ein Sieb gegossen.
Es ist besser arm mit Ehren, denn reich mit Schanden.
Es ist besser bei einem bösen Mann, als freundlichem Weibe zu sein.
(Ein altes Sprichwort, dass das Frauenbild der Männer in Deutschland in früheren Zeiten erahnen lässt. Bevor man die aber verurteilt, sollte in der Bibel nachgelesen werden. Bei Jesus Sirach steht es genauso im Kapitel 42,14 in der Lutherbibel von 1912: Es ist sicherer, bei einem bösen Mann zu sein, denn bei einem freundlichen Weibe, die einen (ihn) zu Hohn und Spott macht. Ebenso auch in Ausgaben von 1589 und anderen.)
Es ist besser das Fenster, als das Haus verloren.
Es ist besser, das Kind weine denn der Vater.
Besser das Kind weine, denn der Vater.
Es ist besser, dass einem der Medikus als der Jurist das Leben abspricht.
Es ist besser das zu essen, was du hast, als das zu reden, was du weißt.
Es ist besser den Sattel als das Pferd im Stiche lassen.
Es ist besser der Gewalt mit dem Recht widerstehen als mit dem Eisen.
Es ist besser der Kopf am Hecht, als der Schwanz am Stier zu sein.
(Dies Sprichwort steht 1685 unter Nr. 600/66 bei Paul Winckler. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon (Besser Nr. 91) von Wander mutiert der Stier zu einem Stör. Bei Wander: „Besser der Kopf am Hechte, als der Schwanz am Störe.“ Etliche Sprichwörter bei Wander machen mehr oder weniger große Wandlungen durch, manche bis zur Unkenntlichkeit. Besser ein Sprichwort im Original in einem kleineren Buch, als ein mutierter Spruch in der größten Sammlung ihrer Art.)
Es ist besser der Kopf an einer Maus, als der Schwanz am Löwen zu sein.
Es ist besser, der Mann werde von seinem Weibe geliebt, als gefürchtet.
Es ist besser, die Armen sitzen vor deiner Tür, als du vor ihrer.
Es ist besser, die Kinder bitten dich als du sie.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 33, 22)
Es ist besser die Schuhe, als die Betttücher zu zerreißen.
Es ist besser die Wolle, als das Schaf verlieren.
Es ist besser, die Zunge zu kurz, als zu lang ausgestreckt.
Es ist besser ein Arm, denn den Hals abgefallen.
Es ist besser ein betrübtes Herz, als zwei.
Es ist besser ein bös Leiden, denn zwei.
Es ist besser, eine Feder in der Hand als ein Vogel in der Luft.
Es ist besser eine Kachel verbrochen als den ganzen Ofen.
Es ist besser eine Kastanie, als Pfirsich zu sein.
(Das bedeutet, eine raue und harter Schale mit süssem Kern ist besser als ein ansprechendes äußeres mit Blausäure im Kern, so wie der Pfirsich. Ein Vergleich der sich auf die Menschen bezieht.)
Es ist besser einem Herren dienen, der eine Herrschaft vertut, als der eine gewinnen will.
Es ist besser einen Bären loslassen, als einen Bären anbinden.
Es ist besser, einen faulen Esel treiben, als das Holz selber tragen.
Es ist besser einen Finger, als die Hand verloren.
Es ist besser einen Tag bei einem Gescheiten, als sein ganzes Leben bei einem Narren angelegt.
Es ist besser eines behalten, als zwei zugewartet zu haben.
Es ist besser eines haben, als zwei erwarten.
Es ist besser, eine Unze gewähren, als hundert Pfund versprechen.
Es ist besser eine Unze Glück als ein Pfund Weisheit.
Es ist besser eine Wachtel in der Schüssel als ein Hase im Garten.
Es ist besser ein gutes Weib bei den Rocken*27, als hundert Böse bei dem Zepter.
Es ist besser ein Maulbeerbaum, als ein Mandelbaum zu sein.
Es ist besser, ein Pferd an einen fremden Zaun binden als an seinen eigenen.
Es ist besser ein Sack voll Gunst als ein Sack voll Geld.
Es ist besser ein schlechter Nachtimbiss, als eine böse unruhige Nacht.
Es ist besser erhalten, als vorbehalten.
(Dazu schon 1837 von Wilhelm Körte die Warnung für Eltern: den Kindern nicht Hab und Gut abzutreten. – Besser ist es, die Kinder sitzen auf der Eltern Bank, als umgekehrt.)
Es ist besser einige Haare, als das ganze Leder lassen.
Es ist besser etwas Gutes in der Weite, als das Übel in der Nähe.
Es ist besser etwas Zorn, als großen Schaden leiden.
Es ist besser Gewissen ohne Wissen, als Wissen ohne Gewissen.
Es ist besser ichts* denn nichts, sagte der Teufel und aß die Buttermilch mit der Heugabel.
Es ist besser ichts* denn nichts, sprach der Wolf, da verschlang er eine Mücke.
Es ist besser ichts* denn nichts, sagte die Frau und ruderte mit einer Nadel.
Es ist besser ichts* denn nichts, sagte die Mücke und pisste in den Rhein.
*(ichtwas, abgekürzt ichts = veraltet für etwas)
Es ist besser in Demut betteln, als durch Stehlen Stolz sein.
Es ist besser in der Stille getrieben, als mit hartem Wind beigelegt.
Es ist besser in die Faust, denn in die Luft gered’t.
Es ist besser in Disteln und Dornen baden, denn mit falschen Zungen fein beladen.
Es ist besser lüderlich geritten als hoffärtig gefahren.
Es ist besser mit den Frommen stehlen, als den Gottlosen beten.
Es ist besser mitmachen, als ein Narr allein sein.
(Das ist ein Sprichwort, mit dem sich hinterher viele herauszureden versuchen. Wie ein anderes Sprichwort meint, ist es besser: Durch fremden Schaden wird man klug., denn: Schaden macht zwar klug, aber nicht reich., besonders, wenn es der eigene Schaden sein sollte. Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher; aber besser ist: Eine kluge Hand schreibt (macht) nicht alles, was eine närrische Zunge will.)
Es ist besser mit 'nem ganzen Narren handeln, denn mit 'nem halben.
Es ist besser schimpflich geflohen, als ehrlich gestorben.
Es ist besser schwitzen, als seufzen.
Es ist besser, sich bei kleinem Feuer wärmen, als an einem großen zu brennen.
Es ist besser stehlen als zeihen.
Es ist besser viel wissen, als viel haben.
Besser viel wissen, denn viel reden.
Es ist besser Weiber begraben, denn zur Kirche führen.
Es ist besser, Weiber zu begraben, denn zur Kirche zu führen.
Es ist besser weichen als zanken.
Es ist besser wohl reden, als übel schweigen.
Es ist besser zehn bei Ehren erhalten als einen zum Schelm machen.
Es ist besser, zehn Kinder gemacht, als ein einziges umgebracht.
Es ist besser, zu lecken, als zu beißen.
Es ist besser zweimal wohl als einmal übel.
Es ist bisweilen das beste Fohlen, das die Halfter zerreißt und keine Bande leiden will.
Es ist bös arbeiten und Wasser trinken.
Es ist bös, aus Herren Knechte machen.
Es ist bös blasen mit vollem Munde.
Es ist bös dem Hund das Bein abjagen.
Es ist bös, den Durchlauf im Beutel haben.
Es ist bös essen, wo kein Brot ist.
Es ist bös Nachähren, wo er geschnitten hat.
(Ein gründlicher (geiziger?) Mäher hat das Feld so gründlich abgemäht, das für den später Körnersuchenden auch kein einziges Körnchen zu finden ist.)
Es ist bös raufen, wo keine Haare sitzen.
Es ist bös raufen, wo kein Haar ist.
Es ist bös schleifen ohne Wasser.
Es ist bös schmieden, eh man gemetzt hat.
Es ist bös wider die schreiben, die da mögen vertreiben.
Es ist Chrysam und Tauf an alten Hunden verloren.
(Chrisam ist ein in katholischen und orthodoxen Kirchen bei der Spendung verschiedener Sakramente verwendetes Salböl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Chrisam] )
Es ist dafür gesorgt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Gott hält die Bäume auf, bevor sie in den Himmel wachsen.
Gott lässt sich keinen Baum in den Himmel wachsen.
Gott sorgt dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
(Im Deutschen Sprichwörter Lexikon von Wander stehen gleich 5 Variationen von diesem Sprichwort: Baum Nr. 112 und *391, Gott Nr. 787 und 1024 und Sorgen Nr. 6, zwei davon aus Luthers Tischreden, der es ebenfalls benutzte. Auch Karl Simrock hat zwei davon in seiner Sprichwörtersammlung: Nr. 855 und 3932. In etlichen anderen Sammlungen findet sich mindestens eine davon.)
Es ist das zehnte Wort nicht wahr.
Es ist da zu gewinnen, wie Honig und Wespen.
Es ist dem einen Bettler leid, das der andere vor der Türe steiht.
Es ist dem einen Hunde leid, dass der andre in die Küche geht.
Es ist dem Schulzen genug, dass er den Bauern vorgeht.
Es ist den Schelmen nicht zu trauen.
Es ist der beste Hausrat, der ein fromm Weib hat.
Es ist kein besser Hausrat als ein böses Weib.
Ein böses Weib ist ein guter Hausrat.
Es ist kein besser Hausgerät als ein frommes Weib.
(Schon im 17. Jahrhundert (Winckler, 1685) wurden Frauen nicht als gleichwertig, sonder von den Männern oft nur als Hausrat oder ein Hausgerät (Küchenmaschine und Staubsauger in einem.) angesehen, das zu funktionieren hatte. Ebenso ist die Frau bei Simrock 1846 und Andr. Sutor. 1716 Hausrat. Selbst Winckler war nicht sicher, was besser wäre, ein böses oder ein frommes Weib, da er beides als Sprichwort aufführt, das böse Weib unter Nr. 500/50 und das fromme Weib unter Nr. 600/60. Ebenso)
Es ist der ordentliche Gebrauch, dass man den schwersten Pack auf den Esel legt.
Es ist der rechte Zapfen für die Flasche.
Es ist des Holzes nicht, da man solche Bildnisse von schnitzt.
Es ist dir gedroht wie einer fetten Gans.
Es ist Dockenwerk, auf Stäben reiten, es ist wohl halb zu Fuß gegangen.
Es ist Draht und Stich daran verloren.
(Erklärung dazu von Körte 1837: Wo zu viele daran herumgeschustert haben. Fleiche bedeutung, wie das Sprichwort: Viele Köche verderben den Brei.)