Ein Kahler schilt den andern Glatzkopf.
Ein Kamel, ob es schon ein großes Tier ist, so lässt es sich doch nicht mehr aufladen, als es kann tragen.
Ein Kantor gäb' einen guten Küchenmeister.
Ein karger Reicher ist Salomons Esel.
Ein Reicher und Geiziger ist Salomons Esel.
Ein kecker Mut, der beste Harnisch.
Ein Keil treibt den andern.
Ein Kind, Angstkind, zwei Kinder, Spielkinder.
Ein Kind, kein Kind; zwei Kind, ein halb Kind; drei Kind, ein Kind.
Ein Kind, kein Kind; zwei Kind, Spielkind; drei Kind, viel Kind; vier Kind, ein ganzes Haus voll Kinder.
Ein Kind merkt es, dass ein Kalb ein Vieh ist.
Ein Kind, Notkind.
Ein Kind ohne Mutter steht fern, auch wenn es neben der Stiefmutter steht.
Ein Kind redet, wie es weise ist.
Ein Kind wie eine Maus macht einen Hader*14 wie ein Haus.
Ein kläffend Weib ist selten stumm (fromm), ein still Weib liebt man um und um.
Ein klarer Tag vertreibt viel düstre Tage.
Ein Kleid, das zu oft gebraucht, und ein Weib, das zu viel gesehen wird, sind von schlechtem Ansehen.
Ein kleiner Dieb an den Galgen muss, von großen nimmt man Pfennigbuß.
Ein kleiner Fisch auf dem Tisch ist besser als ein großer im Bach.
Ein kleiner Gewinn und oft ist besser als ein großer und selten.
Kleiner Profit und oft ist besser als großer und selten.
Ein kleiner Leib kann keinen großen Schatten machen.
Ein kleiner Mann ist auch ein Mann.
Ein kleiner Mann macht oft einen großen Schatten.
(Ein) Kleiner Regen macht auch nass.
Ein kleiner Regen macht nicht alles nass.
(Ein) kleiner Regen macht nicht nass.
Kein kleiner Regen macht alles nass.
Ein kleiner Regen stillt einen großen Wind.
Kleiner Regen stillt oft großen Wind.
Kleiner Regen legt großen Wind.
Es kann auch ein kleiner Regen einen großen Wind stillen.
Ein kleiner Regen mag einen großen Wind legen.
Ein kleiner Riss ist besser zu flicken als ein großer.
Ein kleines Verzeihen bringt großes Gedeihen.
Ein König oder ein Esel; Bischof oder Bader*1.
Ein Krämer, der nicht Mausdreck für Pfeffer aufschwätzen kann, hat sein Handwerk nicht gelernt.
Ein Kranker ist gut schlagen.
Ein Krieger, der darniederliegt, sowohl ein Krieger, als der da siegt.
Ein kurzer Schwanz ist ein schlechter Fliegenwedel.
Ein kurzweiliger Gefährt' macht kurze Meilen.
Ein Kuss ohne Bart ist wie eine Supp ohne Salz
Ein Landsknecht und ein Bäckerschwein, die wollen immer gemästet sein.
Kriegsknecht und Bäckerschwein wollen stets gefüttert sein.
Landsknecht' und Bäckerschwein, wollen allzeit gemästet sein.
Ein Land trägt nicht alles.
Ein Laster kostet mehr denn zwei Kinder.
Ein Leben, das keine Widerwertigkeit hat, muss man unter denen suchen, die nur von Morgen bis Abend gelebt.
Ein lebendiger Hund ist böser als ein toter Löwe.
Ein Leben ohne Freunde ist wie ein Leben ohne Sonne.
Ein ledernes Koller und die Franzosen sind eine ewige Tracht.
(Koller = Jacke, Wams, Mantel oder auch in andere Bedeutung wie Wahnsinn, Jähzorn. Die Franzosen oder französische Krankheit war eine unheilbare Geschlechtskrankheit. Wegen der Feindschaft der Franzosen und der Deutschen im Mittelalter wurden unheilbare Krankheiten gegenseitig als vom andern eingeschleppt bezeichnet.)
Ein lediger Sack kann nicht aufrecht stehen.
Ein leerer Sack bleibt nicht stehen.
Ein leerer Sack steht nicht aufrecht.
Leere Säcke stehen nicht gut aufrecht.
Ein leerer Topf am meisten klappert, ein leerer Kopf am meisten plappert.
Ein liederlich Weib kann in der Schürze mehr verschleppen, als der Mann auf dem Wagen in das Haus führen kann.
Ein lindener Herr überdauert einen eichenen Knecht.
Ein Loch durch ein Gesetz reden.
(Früher wurden alte Gesetze und Urkunden mit durchlöchern ungültig gemacht.)
Ein Loch zumachen und ein andres aufmachen.
(Das bedeutet, man macht neue Schulden um die alten zu bezahlen.)
Ein Lockvogel singt den andern ins Garn.
Ein Löffel voll Tat ist besser als ein Scheffel*29 voll Rat.
Ein Löwe geht mit keinem Hasen schwanger.
Ein Lügner hat bald ausgedient.
Ein Lügner muss ein gutes Gedächtnis haben.
Wer lügen will, muss ein gut Gedächtnis haben.
Ein Mädchen bekommt so leicht ein Leck, als ein weißes Kleid ein Fleck.
(Kommentar zum Sprichwort 1837 von Wilhelm Körte: „Mädchen-Tugend ist weißer und reiner als ein gefallener Schnee; man kann sie auch mit einem Spiegel von reinem, hellem Kristall vergleichen, welchen der leiseste Hauch verdunkelt und befleckt.“ Wie meist, beschreibt Körte nur den Idealfall, meist ist das Leben aber nicht immer so.)
Ein Mädchen darf nicht so lange müßiggehen, als 'ne Taube ein Korn aufnimmt.
Ein Mädchen macht keinen Tanz.
Ein Mädchen (Mädchen müssen) muss nach einer Feder über drei Zäune springen.
Ein Mädchen muss nicht so lange müßiggehen, als eine Taube ein Korn aufnimmt.
Ein magerer Vergleich ist besser als ein fetter Prozess.
Ein magerer Vertrag in der Güte ist besser, denn ein fetter mit Rechten.
Ein mageres Kalb fällt die Euter von allen Kühen an.
Einmal betroffen, neunmal getan.
Einmal Bürgermeister, allzeit Bürgermeister.
Einmal des Jahres ist nicht oft.
Einmal die Hand an den Pflug und nicht wieder davon.
(Das Sprichwort soll gegen das Umsatteln stehen. Wer einmal ein Handwerk oder Beruf erwählt hat, sollte dabei bleiben. Je länger man etwas macht, desto besser wird man darin.)
Einmal erröten, macht zehnmal erblassen.
Einmal geben und wieder nehmen, ist schlimmer als stehlen.
Einmal gegeben, einmal genommen, den dritten Tag in die Hölle gekommen.
Einmal geht hin.
Einmal geht hin, kommt aber zum andermal nicht wieder.
Einmal geschrieben ist so gut wie zehnmal gelesen.
Einmal (ge)sehen ist besser als zehnmal hören.
Einmal getan heißt noch nicht wirklich gekonnt oder gar schon verinnerlicht!
Einmal Hure, immer Hure.
Einmal in der Leute Mund, kommt man schwer wieder heraus.
Einmal ist genug, das zweite Mal ist der Tod.
Einmal ist immer das erste Mal.
Einmal ist keine Gewohnheit.
Einmal ist keinmal.
(Egal, wie oft man dieses Sprichwort wiederholt, oder wie verbreitet es ist, einmal ist einmal und bleibt einmal. Nach geschehener Tat kann nichts rückgängig gemacht werden. Man kann es so oft versuchen, wie man will, das Sprichwort ist falsch und hat schon oft Unglück über manchen gebracht. Man probiere es, einen Euro zweimal auszugeben, es gelingt nur mit Betrug, und warum gibt es so viel Abtreibungen? Auch nach einem tödlichen Unfall oder Mord, der einmal geschehen ist, gibt es kein zurück. Man muss sich vorher vorsehen und das eine Mal nicht geschehen lassen. Ganz aktuell wird gerade die einzige Chance, das Klima in annehmbare Grenzen zu halten vertan. Das eine Mal war nur vor 10 Jahren möglich, der Zeitpunkt ist verstrichen und hat schon Milliarden gekostet.)
Einmal ist keinmal, sagte der Arzt und amputierte auch das gesunde Bein.
Einmal ist nicht immer, zweimal ist schon schlimmer, dreimal ist nicht wohlgetan, viermal fängt die Sünde an.
(Das bedeutet, erst nach dem 4. Seitensprung des Mannes wertet es dieses Sprichwort als eine Sünde. Dagegen war die Frau schon beim ersten Mal eine Ehebrecherin. Manche Sünden wurden je nach Mann oder Frau früher anders bewertet und verurteilt. Trotz etlicher Sprichwörter, die es relativieren, Tatsache ist: Einmal ist einmal, ähnlich einem anderen Sprichwort: Schande ist Schande, man halte sie dafür oder nicht.)
Einmal müssen wir alle dran.
Einmal Unrecht, allzeit Unrecht.
Ein Mann, ein Wort.
Ein Mann ein Wort, ein Wort ein Mann.
Ein Mann ist nicht besser als ein Wort.
Ein Wort dringt so tief wie sieben Brief.
Ein Wort ein Wort, ein Mann ein Mann.
Ein Mann ein Mann, ein Wort ein Wort.
Mann ein Mann, Wort ein Wort.
Ein Mann soll ein Mann sein, ein Wort, ein Wort.
Ein Wort muss ein Wort sein.
Das Wort muss stehen.
Ein Wort muss so gut sein, als Brief und Siegel.
(Früher galt das Wort eines jeden mehr als heute, es war praktisch gleichbedeutend mit dem Mann (Menschen). Das Wort stand für die Ehre und Ehrlichkeit des Sprechers, daher auch das Sprichwort: „Ein Mann, ein Wort!“
Erklärung zu den obigen Sprichwörtern aus dem Buch „Deutsche Rechtssprichwörter von E. Graf und M. Dietherr, 1864“ auf Seite 231: „Das Wort des Mannes muss für ihn so unwandelbar sein, wie seine eigene Persönlichkeit trotz des Wechsels der Verhältnisse stets als die gleiche erscheint, denn des Mannes Wort ist seine Ehre, steht also so aufrecht wie der Mann selbst; Wort und Mann wird geradezu für gleichbedeutend genommen oder doch für dessen beste Handhabe erklärt die Zuverlässigkeit des verpflichteten Teiles vertritt zugleich die Beweisförmlichkeit.“
Nach dieser Aussage sind sehr viele Beiträge und Kommentare in diversen sogenannten „Sozialen Netzwerken“ ehrlos, ohne Ehre, wie es im deutschen Recht früher verstanden wurde, und demnach auch die Schreiber. Selbst erfahrene Politiker reden unbedacht (oder absichtlich?), obwohl sie es besser wissen müssten, und sprechen hinterher von Missverständnissen oder fehlenden Informationen. Bei „Missverständnissen“ wird man auf andere Posten versetzt, möglicherweise befördert, aber Verantwortung will keiner haben.)
Ein Mann - ein Wort, eine Frau - ein Wörterbuch.
Ein Mann ist des andern wert: Zwei sind des einen Meister, drei des einen Tod.
Ein Mann kann keinen Tanz machen.
Ein Mann macht keinen Tanz, eine Blume keinen Kranz.
Ein Mann kann machen, dass ihn seine eigenen Hunde beißen.
Ein Mann kann nicht mehr denn mit einem Mund essen.
Ein Mann kann sich eher zu Tode grämen als eine Frau.
Ein Mann, kein Mann.
Ein Mann macht keinen Markt.
Ein Mann mag wohl Gewalt mit Gewalt vertreiben.
Ein Mann soll immer mehr wollen, als er leisten kann.
Ein Mann, wie ein Kind: Alles, was er sieht, will er haben.
Ein Mann wiegt zehn Weiber auf.
Ein Mantel und ein Haus decken viel Schande.
Ein mäßig Frühstück, gut Gewürz zum Abendessen.
Ein Maul, wie eine Dreckschleuder.
Ein Maul, wie ein Schlachtschwert.
Ein Mensch, der gegen seinen Willen überzeugt wird, hat immer noch seine Meinung.
Ein Mensch ist des andern Gott.
Ein Mensch ist des andern Teufel (Wolf).
Ein Mensch ist des andern wert.
Ein Mensch ist so gut wie der andere.
Ein Mensch ist viel teurer denn ein großer Teil Guts.
Ein Mensch mit bewältigtem Pflichtenkreis und gutem Gewissen gleicht einem geordneten Hause mit aufgeräumtem Keller.
Ein Mensch mit Geist ist viel, mit Charakter mehr, mit Herz alles.
Ein Mensch soll des andern Gott sein und ist des andern Wolf geworden.
Ein Messer wetzt das andere.
Ein Metzger tut manchen vergebnen Sprung, ein Hund noch mehr.
Ein Mietling achtet der Schafe nicht.
Ein Mitnehmer ist besser als zwei Nachbringer.
Ein Mohr schwärzt den andern nicht.
Ein Mönch ist nirgends besser als im Kloster.
Ein Mondkind fährt mit dem Glück auf und ab.
(Zusatz 1630 bei Christoph Lehmann: „Wenn das Glückrad aufsteigt, so ist er voller Freuden; steigt es ab, so ist Jammer und Wehklagen.“)
Ein Müßiger macht ein Dutzend böse Bürger.
(Dazu zählte Johann Michael Sailer 1810 den Müßiggänger, seine Kinder und Nachbarn.)
Ein Müßiggänger kostet mehr als (denn) zehn Arbeiter.
Ein mutiger Ernst ist die Seele vom Werk.
Ein Nachbar an der Hand ist besser als ein Freund über Land.
Ein Nachbar ist dem andern einen Brand schuldig.
Ein nachtalt Brot gibt neun Stärcke.
Ein Nackter ist schwer zu berupfen.
Ein Nagel bewahrt ein Eisen, ein Eisen ein Pferd, ein Pferd einen Mann, ein Mann eine Burg, eine Burg ein Land.
Ein Nagel erhält ein Eisen, das Eisen ein Ross, das Ross den Mann, der Mann eine Burg und die Burg das ganze Land.
Ein Narr denkt, dass andere nichts denken.
Der ist ein Narr, der da denkt, das andere nichts denken.
Ein Narr, der fragen darf, sieht gescheiter aus als ein Gescheiter, der antworten muss.
Ein Narr fragt in einer Stunde mehr, als zehn Gescheite in einem Jahr beantworten können.
Ein närrischer Erzähler will einen gescheiten Aufmerker haben.
Ein Narr ist genug im Haus, der Kluge müsste sonst hinaus.
Ein Narr kann einen Stein in den Brunnen werfen, den zehn Weise nicht herausziehen.
Es kann ein einziger Narr einen Stein in einen Brunnen werfen, den zehn Weise nicht herauszuziehen vermögen.
Wenn ein Narr einen Stein in den Brunnen wirft, können ihn zehn Weise nicht wieder herausnehmen.
Ein Narr kann mehr fragen, als sieben Weise sagen.
Ein Narr kann mehr fragen als zehn Gescheite beantworten.
Ein Narr kann mehr verneinen, als zehn Gescheite behaupten können.
Ein Narr lässt sich nicht raten.
Ein Narr lobt den andern.
Ein Narr macht eine Tür auf, die er nicht wieder zumachen kann.
Ein Narr macht (ihrer) zehn/hundert (Narren).
Ein Narr macht zehn Narren, aber tausend Kluge noch keinen Klugen.
Ein Narr redet alles, was ihm einfällt.
Ein Narr schaut auf das Geschenk, ein Weiser auf das Herz.
Ein Narr sieht auf die Geschenke, ein Gescheiter auf das Herz.
Ein Narr schüttet alles auf einmal aus.
Ein Narr weiß besser was ihm, als zehn Weise, was einem andern fehlt.
Ein Narr weiß mehr in seinem Hause, als ein Gescheiter in eines andern.
Ein nasses Land bedarf keines Wassers.
Ein neidischer Mann gäb gern ein Auge hin, wenn der Nachbar auf beiden nicht sähe.
Ein neidisch Herz hat Qual und Schmerz.
Ein Niedriger und Armer soll mit Mächtigen und Reichen unverworren sein.
Ein niedriges Büschlein lässt der Wind unzerbrochen.
Ein nimm hin ist besser denn zehn Helfgott.
Besser ein: nimm hin, denn zehn: helf' Gott.
Ein: „Nimm hin“ ist besser, denn zehn: „Helf Gott!“
Ein nimm hin ist besser denn zehn Gottberate dich.
Ein: nimm hin, ist besser, als zehn: Gott helf dir.
Ein Notschlag, kein Totschlag.
Ein Nussbaum gibt gute Früchte, hat aber dagegen Steine und Schläge zum Lohn.