Die Hab ist wie der Haber.
Die Hähnlein wollen dem Hahn vorkrähn.
Die Hand Gottes schlägt manchen stolzen Helden zu Tode.
Die Hand, so den Eid aufnimmt, kann ihn auch erlassen.
Die Hand vom Sacke! das Mehl ist verkauft!
Die Hand will allezeit bei der Wunde sein.
Die Hand wird gelöst, wie sie gebunden wurde.
(Das bedeutet, zweiseitig geschlossene Verträge oder Verpflichtungen können auch nur beiderseits wieder gelöst werden.)
Die Hässlichkeit vom Gesicht schmückt sich am besten mit der Hoheit des Gemütes.
Die Haue will einen Stiel haben.
Die Hausehre liegt am Weibe.
Hausehre liegt am Weib und nicht am Mann.
(Das bedeutet, Hausehre ist das Ansehen eines Hauswesens, welches durch die Frau, wirtschaftlich und sittlich gestützt wird. Früher wurde auch die Hausfrau selbst Hausehre genannt (auch, die Ehefrau ist seine Haustreu, Hausfreude, Hauszierde). Außerdem stand es im Mittelalter für Häuslichkeit und Wirtschaftlichkeit, welche nach Meinung des Sprichworts ganz vorzüglich eine Pflicht der Frau sei. Auch früher wurde manches ins Negative verkehrt und aus Hausfrau ein Hauskreuz, aus Hausmutter eine Hausotter, aus Hausfreude ein Hauskreuz oder aus Hausehre eine Hausbeschwere.)
Die Hausfrau darf nicht sein eine Ausfrau.
Die Hausfrau (Hausmutter) hat fünf K zu besorgen: Kinder, Kammer, Küche, Keller, Kleider.
Die Haut ist kein Narr: wenn sie alt wird, so rümpft sie sich (runzelt sie).
Die Hechte werden deswegen in die Teiche gesetzt, damit die andern Fische nicht faul werden.
Setze Hechte in den Teich, dass die Fische nicht faul werden.
Die Hechte werden von kleinen Fischen groß.
Von kleinen Fischen werden die Hechte groß.
(Vergleichbares Sprichwort: Große Fische fressen die kleinen. Das bedeutet, von der Arbeit der Masse der kleinen Leute profitieren die Großen und Mächtigen.)
Die heidnische Weltweisheit mag wohl in die Kirche kommen, man muss sie aber nicht auf den Altar setzen.
Die Heiligen holen ihr Wachs wieder.
Die Heiligen lassen nicht mit sich spaßen.
Die Heiligen reden nicht und rächen sich dennoch.
Die heiße Sonne sticht nach einem Regen.
Die Henne, die zu früh gackert, legt auf den Tag ein Windei.
Die Henne kann nicht scharren, ehe sie aus der Schale gekrochen.
(Es braucht alles seine Zeit und es geht nur eins nach dem anderen.)
Die Henne trägt das Hauptrecht auf dem Schwanze.
Die Herren schlagen einander den Ball zu.
Die Herren sind schon gut, nur die Diener sind des Teufels.
Die Herren von der Klerisei versalzen uns gar oft den Brei.
(Klerisei = veraltet für Klerus; geistlicher Stand, Priesterschaft, Pfaffentum; wird oft abwertend gebraucht.)
Die Herrscher wechseln nie, es wechseln nur die Namen.
Die Hessen können vor neun nicht sehn.
Die Hintertür lass offen stehn und den Doktor seiner Wege gehn.
Die Hiobspost kommt nach.
Die hoch stehen, müssen viel übersehen.
Die höchste Wollust*35ist, die Wollust*35 überwinden.
Die Hoffart misst sich nach der langen Elle.
Die Hoffnung des ist gar umsonst, der sich verlässt auf Pöbels Gunst: Er wird betrogen allezeit, betrügt auch selbst andre Leut.
Die Hoffnung ist das Seil, daran (an dem) wir uns alle zu Tode ziehen.
Die Hoffnung ist ein wunderliches Ei, da einer die Schalen, der andere das Weiße und wenige den Dotter finden.
Die Hoffnung ist (mir) in den Brunnen gefallen.
Die Hoffnung ist unser, der Ausgang Gottes.
Die Hoffnung stärkt das Herz und ist ein süsses Leiden.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die Hofzucht bringt die Franzosen.
Die Hölle ist voll guter Meinungen.
Die Hölle und der Argwohn (arge Wahn) werden nimmer satt.
Die Holsten verteidigen ihr Recht mit dem Schwert.
Die hölzernen Anschläge sind die besten.
Die Hunde bellen (Der Hund bellt), aber die Karawane zieht weiter.
Die Hunde bellen (Der Hund bellt), die Karawane zieht weiter.
Die Hunde bellen (Der Hund bellt) und die Karawane zieht weiter.
„bellen“ über jemanden gehässig reden (kritisieren, schlecht machen). Sich nicht um das Gerede von Kritikern und anderen kümmern, sondern unbeirrt von Widerstand die eigenen Ziele weiter verfolgen.
International verbreitetes Sprichwort (armenisch, spanisch, indisch, kurdisch, türkisch), wahrscheinlich türkischen Ursprungs.
Die Hunde bellen's in der Stadt aus.
Es bellen's die Hunde in der Stadt.
(Das bedeutet, es ist etwas allgemein bekannt und die Spatzen pfeifen es von allen Dächern.)
Die Hühner legen Eier durch den Kröpf.
Die Hure kommt schnell ins Haus, aber langsam (wieder) heraus.
Die Husaren beten um Krieg und der Doktor ums Fieber.
Husaren beten um Krieg und der Doktor ums Fieber.
Die ihr eigenes versäumen, haben viel zu regieren in andrer Leute Häusern.
Die Immen können das Fluchen nicht leiden.
Die in der Zeit sprechen, bekommen, die andern müssen missen.
(Altes Rechtssprichwort. Nur wer rechtzeitig zum Gerichtstermin erscheint, kann auch seine Anliegen vertreten.)
Die in eines Brot sind, müssen auch in seinem Besten sein.
Die irdische Liebe führt allezeit was Bitteres mit sich.
Die Jahre wissen mehr als die Bücher.
Die Jugend ist ein kurzweiliger Rausch und das Alter eine langweilige Nüchternheit.
Die Jugend ist kein Fehler und das Alter kein Verdienst.
Die Jugend muss sich austoben.
Die Jugend soll erwerben; das Alter mag davon zehren.
Die Jugend soll erwerben, was das Alter verzehrt.
Die Jugend weiß nicht, das Alter kann nicht.
Die Jungen bringen den Alten selten was.
Die jungen Raben brauchen Futter.
Die jungen Raben sind wie die alten geschnäbelt.
Die Jungen sollen bei den Alten die Ohren brauchen, nicht das Maul.
Die Jungen sollen zum Tische einen hungrigen Magen, und einen müden Leib zu Bette tragen,
Die Jungfer gibt's billig und willig.
Eine Jungfer gibt's billig und willig.
Die Jungfernschaft ist ehrenwert, doch nimm vorlieb, was Gott beschert.
Die Jungfrau sieht schön aus, hat aber bösen Sinn.
(Mancher mit schönem Aussehen hat einen schlechten Charakter und hat Böses im Sinn.)